Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)
umgedreht wurde, dann wurde die Hintertür aufgerissen.
Tara stand in der Tür, die Hände voller Teig und Mehl im Haar.
»Hector, das ist ja so abgefahren. Wir haben gerade von Ihnen gesprochen! Aber was um alles in der Welt machen Sie hier?«
Reden wir nicht von mir, dachte Hector, was machst du hier?
Er drehte sich um und winkte in die Dunkelheit. »Ich habe einen Spaziergang gemacht und bin auf eine Familie von Dachsen gestoßen. Fünf Stück. Sie spielten in der Lichtung dort hinten. Ich wusste nicht einmal, dass es im Wald einen Dachsbau gibt. Es war ein phantastischer Anblick, ich musste ihn einfach mit jemandem teilen und da sah ich Licht bei euch im Cottage.«
»Dachse«, rief Tara. Sie strahlte auf, griff nach einem Spültuch und wischte sich den Teig aus den Händen. »Ich liebe Dachse! Maggie, hast du das gehört? Wir müssen sie uns anschauen!«
Hector brachte es kaum fertig, Maggie anzuschauen, die hinter Tara stand und einen verblüfften Gesichtsausdruck und zwei Topfhandschuhe trug. Außerdem natürlich Jeans und einen alten Pulli. Wie auf Automatikpilot geschaltet drehte sie sich um und öffnete den Backofen. Sie zog ein Blech mit merkwürdig geformten Scones heraus.
»Komm schon, lass uns gehen!« Tara schlüpfte hastig in die Stiefel, die sie aus dem Garderobenschrank geholt hatte. »Das dürfen wir nicht verpassen!«
Sie konnten die Dachse nicht finden. Frustriert weigerte sich Tara, die Suche aufzugeben. Zwanzig Minuten lang stapften die drei quer durch die Lichtung, inspizierten die zugewucherten Pfade, die von der Lichtung abführten, und suchten nach einem nicht existenten Bau.
Tut mir Leid, formte Hector lautlos mit den Lippen, während Tara unerschrocken voraneilte.
Maggie zuckte mit den Schultern, dann blieb sie abrupt stehen. »Tara, das ist doch sinnlos, du machst so viel Lärm wie ein Elefantenbaby. Du hast die Dachse bestimmt in Angst und Schrecken versetzt. Außerdem sind meine Füße eiskalt. Hector und ich gehen ins Haus zurück.«
»Schwächlinge«, rief Tara über ihre Schulter. »So schnell werfe ich nicht das Handtuch.«
In der Küche war es herrlich warm. Die Scones dufteten wundervoll.
»Es tut mir so Leid.« Hector schüttelte den Kopf. »Ich hätte zuerst anrufen sollen. Daisy meinte, Tara sei ausgegangen.«
»Sie ist zurückgekommen.« Maggie sprach leise. Sie zog ihren Anorak aus und schüttelte sich den Schnee aus den Haaren. Da Tara jeden Moment zurückkehren konnte, kam sie gleich zum Punkt. »Morgen bin ich frei. Passt dir 13 Uhr?«
Hector fühlte sich unwohl. In was für eine Situation hatte er sich hier gebracht? Maggie nahm an, dass er sie nur für Sex besuchte. Aber vielleicht brauchte sie dringend Geld. Mein Gott, was für ein Durcheinander.
»Ich wollte nicht … ich bin nur vorbeigekommen, weil ich … äh, nein, tut mir Leid.« Hector schüttelte den Kopf. »Morgen geht es nicht, vielleicht übermorgen. Kann ich dich anrufen?«
»Ist gut.« Maggie drehte sich abrupt um und beschäftigte sich mit den auskühlenden Scones. Er verspürte plötzlich den überwältigenden Drang, seine Arme um ihre Taille zu legen und sie auf den Nacken zu küssen.
Glücklicherweise tat er das nicht.
»Brrrr, es ist wirklich verdammt kalt da draußen.« Tara stürmte in die Küche, stampfte mit den Füßen und rieb sich die Hände. Sie trat die Hintertür zu, schälte sich aus Mantel und Stiefeln und grinste Hector an. »Also gut, wappnen Sie sich, denn ich hätte nie gedacht, dass ich diese Worte einmal sagen würde.«
Ahnungsvoll machte sich Hector auf alles gefasst. Er konnte sich nicht denken, worum es ging.
»Hector.« Tara baute sich bedeutungsvoll vor ihm auf. »Möchten Sie eines meiner selbstgemachten Scones probieren?«
Hector erwiderte feierlich: »Tara, ich würde wirklich gern. Aber hat Daisy nicht gesagt, dass du heute Abend ein Date hast? Solltest du dich nicht … äh … vorbereiten?«
Clever von ihm. Auf diese Weise sah es nicht so aus, als sei er nur deshalb vorbeigekommen, weil er wusste, dass Tara nicht zu Hause war.
»Mein Date hat mich versetzt.« Tara, die nicht wusste, dass ihr Haar immer noch voll Mehl war, nahm eine Bin-ich-nichtunwiderstehlich-Pose ein. »Ist das zu glauben? Das ganze Hollybush weiß es, also hat es keinen Sinn, so zu tun, als sei es nicht passiert. Da beschloss ich, es sei höchste Zeit, dass ich mit meinem Leben etwas Konstruktiveres anfange.«
»Als sie nach Hause kam, verkündete sie, dass ihr Leben eine
Weitere Kostenlose Bücher