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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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nicht fair!« Taras Stimme schoss eine weitere Oktave nach oben. »Ich habe nichts Unrechtes getan! Es war Dominics Schuld, nicht meine. Er hat mir gesagt, wie sehr er mich liebt und dass ich perfekt sei, und dann hat er sich auf dieser Bank einfach auf mich geworfen. Ich hatte keine Ahnung, dass er mich küssen wollte … ich wollte nicht, dass er mich küsst … «
    »Aber immerhin haben Sie es fertiggebracht, ihm Ihren BH zu zeigen.« Dev Tyzack täuschte Überraschung vor. »Denselben, den Sie keine zehn Minuten zuvor mir präsentiert haben. Diesen BH müssen mehr Menschen gesehen haben als die Oscar-Verleihung.«
    »Der Knopf an meiner Uniform ist locker«, rief Tara. »Er springt ständig auf.«
    »Es tut mir Leid.« Mit eisiger Stimme wandte sich Daisy an Dev Tyzack. »Sie verhalten sich nicht gerade hilfreich. Ehrlich gesagt, ist Ihr Verhalten absolut abscheulich. Wenn wir eine Lösung finden wollen, müssen wir ruhig bleiben und aufhören, meine Belegschaft zu beschuldigen. Soweit es mich betrifft, trägt Ihr Freund Dominic die Schuld. Ist Ihnen je in den Sinn gekommen, sein Verhalten infrage zu stellen?«
    O Gott, dachte Tara entsetzt. Daisy platzt gleich der Kragen. Ihre Augen funkelten vor Zorn, sie hatte die Fäuste geballt und sah aus, als wolle sie ihm gleich eine kleben.
    Dieser Gedanke war offensichtlich auch Dev Tyzack gekommen. Ein höhnisches Lächeln verzog seine Mundwinkel. Und eben diesen Mund hatte Tara noch vor kurzem so attraktiv gefunden. Tja, jetzt nicht mehr.
    »Keine besonders professionelle Aussage für die Geschäftsführerin eines Hotels, oder?«
    »Mag sein«, konterte Daisy, »aber ich bin eben ehrlich. Wenn Sie schon abscheulich sein wollen, dann möchte ich Ihnen auch sagen, dass Sie abscheulich sind.«
    »Machen Sie sich gar keine Sorgen, dass Sie sich möglicherweise einen neuen Job suchen müssen?« Dev Tyzack hob spöttisch die Augenbrauen.
    »Ich kann Ihnen versichern, dass ich wegen dieser Sache nicht gefeuert werde. Ich habe die volle Rückendeckung des Eigentümers.«
    »Wirklich? Was für ein Glück. Darf ich fragen, wer der Eigentümer ist?« Er ließ seinen Blick zu einem gerahmten Foto auf dem Schreibtisch wandern und heuchelte Überraschung. Das Foto zeigte Daisy als Teenager, lachend zwischen ihren Eltern. Die drei hatten Silvester auf den Cayman-Inseln verbracht, sonnengebräunt und vor Gesundheit strotzend. Es war Daisys Lieblingsfoto. »Ach, ich sehe schon, der Besitzer des Hotels ist Hector MacLean und zufällig ist er Ihr Vater«, spottete Dev Tyzack. »Jetzt ist mir auch klar, wie Sie an diesen Job gekommen sind.«
    Tara ertrug es nicht länger. Ihr Magen drehte sich wie ein Wäschetrockner. Sie war unschuldig, aber sie fühlte sich schuldig.
    Daisy sah dagegen von Sekunde zu Sekunde mordlüsterner aus. Auf ihrem Schreibtisch lag ein riesiger Brieföffner aus Messing, ganz zu schweigen von dem mörderischen Hefter, der wie eine Kalaschnikow Heftklammern ausspucken konnte.
    Tara betete, dass Daisy nicht zu dieser tödlichen Waffe greifen würde. Sie presste eine Hand auf den Mund und murmelte: »’tschuldigung, ich glaube, ich muss mich übergeben.« Dann hastete sie zur Tür.
    Auf dem Weg aus dem Büro entdeckte sie Dominic in der Bar. Er stand vor dem Kamin, einen Drink in der Hand.
    Tara marschierte mit feuchten Handflächen auf ihn zu. Der einzige andere Mensch in der Bar war Rocky, der hinter der Theke Gläser polierte und ein ›Besser dich als mich‹-Gesicht schnitt, als ihm klar wurde, dass sie Dominic zur Rede stellen wollte.
    »Mein Gott, was willst du denn?« Dominic sah bei ihrem Anblick keineswegs erfreut aus. Das zärtliche Gesäusel von vor zwanzig Minuten war nur noch eine blasse Erinnerung.
    Tara hatte nichts dagegen.
    »Du hast gelogen.« Sie kam gleich zur Sache. »Du hast behauptet, ich hätte mich dir an den Hals geworfen.«
    Auf seiner Oberlippe glänzte ein Schweißfilm. Er umklammerte den Scotch in seiner Hand so fest, dass es einem Wunder gleichkam, warum das Glas noch nicht zersprungen war.
    »Natürlich habe ich gelogen. Was hättest du in meiner Lage getan?« Er sprach leise.
    Na gut, dachte Tara, der Einwand hat etwas für sich.
    »Du hast also nichts von dem, was du sagtest, so gemeint?«
    »Ich wollte jedenfalls nicht, dass es so endet! Mein Gott, ich kann es nicht glauben … das ist mein gottverdammter Hochzeitstag!«
    Tara holte tief Luft. »Willst du Annabel etwa immer noch heiraten?«
    Er drehte sich um und sah sie an, als

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