Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)
hektisch klappernde Zähne. Das Gartenhaus war zweifelsohne diskret und abgelegen, hatte aber auch einen Betonboden und war kälter als das Gefrierfach eines Kühlschranks.
»Keine Sorge, ich wärme dich.« Dominics Arme waren um sie geschlungen, noch bevor sie protestieren konnte. Tara brachte nicht die Willenskraft auf, sich ihm zu entziehen.
»Also gut«, sagte Tara. »Willst du mir jetzt endlich sagen, was das hier soll?« Sie sah auf ihre Uhr und fügte hinzu: »Vergiss nicht, dass deine künftige Gattin wahrscheinlich in eben diesem Moment in ihr Hochzeitskleid schlüpft.«
»Sieh dich nur an.« Dominic ignorierte ihre Frage und fuhr mit dem Zeigefinger über ihr Gesicht. »Du hast dich kein bisschen verändert. Wenigstens äußerlich nicht.«
»Innerlich auch nicht«, protestierte Tara. »Ich bin immer noch dieselbe.«
»Falsch. Das denkst du nur, aber du hast dich verändert«, erklärte er ihr. »Mehr als du weißt.«
An der hinteren Wand des Gästehauses stand eine Holzbank. Sie setzten sich. Tara zitterte und meinte warnend: »Sag mir sofort, worum es geht. In fünf Minuten muss ich wieder im Haus sein.« Sie versuchte zwar, streng zu klingen, platzte aber beinahe vor Neugier. Es war ja dermaßen aufregend zu entdecken, dass man eine solche Wirkung auf jemand anderen hatte.
»Ich habe dich geliebt«, erklärte Dominic schlicht. »Du warst meine Traumfrau. Du warst lustig und schön, und mit dir hat immer alles Spaß gemacht.«
Ganz zu schweigen davon, wie fabelhaft ich im Bett war, dachte Tara, das solltest du nicht vergessen. Laut sagte sie: »Wenn es so spaßig mit mir war, scheint es doch ein wenig merkwürdig, dass du mich einfach abserviert hast.« Es lag nur ein Hauch von Sarkasmus in ihrer Stimme.
»Errätst du denn nicht, warum ich das getan habe? Kannst du es dir wirklich nicht denken?« Dominic schüttelte traurig den Kopf. »Du warst in fast jeder Hinsicht vollkommen. Aber mit einer Sache kam ich nicht klar: die Sache, die für dich wichtiger war als alles andere in der Welt.«
Tara stutzte.
»Deine so genannte Karriere. Du warst davon besessen. Nichts anderes war dir wichtig. Dein ganzes Leben drehte sich um diesen verrückten Traum, dass du eines Tages ganz groß herauskommen würdest. Du hast einfach nicht gemerkt, was das mit dir anstellte. Jeden Donnerstag hast du The Stage gekauft und die Zeitschrift von vorn bis hinten gelesen. Dann dieses endlose Vorsprechen, das nie irgendwas brachte. Also hast du mit diesen schmierigen Sachen angefangen – mit dem Argument, es sei besser als nichts. Du hast dich tatsächlich selbst davon überzeugt, irgendein angesagter Produzent würde dich auf einem Oben-ohne-Foto sehen und sofort erkennen, dass du die Frau bist, die er für seinen nächsten Hollywood-Blockbuster braucht.«
Tara war peinlich berührt und erklärte indigniert: »Jeder muss da durch! Darum geht es ja gerade bei der Schauspielerei, dass man kämpfen muss, bevor man entdeckt wird. Madonna hat das durchgemacht. Und Geri Halliwell. Mein Gott, sogar Joanna Lumley.« Sie wusste, dass er immer schon eine Schwäche für Joanna Lumley gehabt hatte.
»Mag ja sein. Aber ich konnte es nicht ertragen, was du dir angetan hast. Ich fühlte mich … ehrlich gesagt, ich fand es zum Kotzen. Und dann hörte ich vom Freund eines Freundes, dass du für einen Job in einer Tabledance-Bar vorgetanzt hast, und ich wusste, das war zu viel für mich. Als ich dich nach deinem neuen Job gefragt habe, hast du mir vorgeschwindelt, du würdest kellnern. Das brachte das Fass zum Überlaufen. Ich musste unsere Beziehung beenden.«
Tara war erstaunt. Na gut, sie hatte ihn angelogen und war erwischt worden, aber ihr war nicht klar gewesen, welch starke Gefühle er hinsichtlich ihrer Karriere gehegt hatte.
»Du hast mir nie etwas gesagt! Wenn du meinen Job so sehr gehasst hast, warum hast du mich das nicht wissen lassen? Also wirklich, Dominic, ich hatte keine Ahnung!«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß. Weil du so besessen gewesen bist. Die Schauspielerei war dir wichtiger als alles andere und als alle anderen. Es war die Liebe deines Lebens. Es hätte keinen Zweck gehabt, dich zu bitten, es aufzugeben – das hättest du einfach nicht getan. Ich beschloss, der Sache ein Ende zu machen, solange ich es noch konnte. Es hat höllisch wehgetan, aber mir wurde klar, dass ich keine andere Wahl hatte. Ich konnte dir nicht das nehmen, was du unbedingt tun wolltest.«
Tara zitterte. Ihre klatschnasse
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