Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)
Dominic eilig ein. »Du darfst Annabel nichts davon erzählen!«
Zutiefst schockiert jammerte Tara: »Ich habe nicht versucht, ihn zu verführen! Ich schwöre, ich wollte nicht einmal, dass er mich küsst!«
»Hör schon auf, Tara.« Dominic klang mitleidig. »Du machst es nur noch schlimmer.«
»Aber so etwas würde ich nie tun!«, protestierte sie an Jeannie gewandt. »So ein Mensch bin ich nicht.«
Jeannies Oberlippe kräuselte sich verächtlich und ihr Blick wanderte von Taras gequältem Gesicht zu ihrem Dekolleté. Plötzlich wurde Tara klar, dass sie nicht nur verwuschelte Haare und einen lippenstiftverschmierten Mund hatte, sondern dass auch der oberste Knopf ihrer marineblauen Uniform aufgesprungen war. Schon wieder.
Mein Gott, dieser Knopf suchte sich wirklich immer die unpassendsten Momente aus.
Jeannies Stimme troff vor Sarkasmus: »Aber nein, so ein Mensch bist du nicht. In Wirklichkeit bist du eine Nonne.«
»Bitte, du musst mir glauben. Ich schwöre bei Gott, dass ich nichts Unrechtes getan habe. Er ist schuld, nicht ich!«
Daisy lehnte gegen ihren Schreibtisch und war so wütend, dass sie kaum sprechen konnte. Tara tigerte erregt durch das Büro, die Augen waren rot unterlaufen. Daisy kannte Tara zwar erst seit drei Jahren, aber in dieser Zeit waren sie enge Freundinnen geworden, und obwohl man Tara vieles nachsagen konnte, unaufrichtig war sie nicht. Daisy wusste alles über die moralisch zweifelhaften Aspekte von Taras Vergangenheit. Wenn überhaupt, dann war Tara zu naiv und vertrauensselig. Eine Lügnerin war sie ganz sicher nicht.
»Setz dich. Natürlich glaube ich dir.« Taras hektisches Aufund Abwandern verursachte Daisy allmählich Schwindelgefühle. »Aber wir müssen uns eine Lösung überlegen. Annabel weigert sich, ihr Zimmer zu verlassen. Sie besteht darauf, die Hochzeit abzusagen. Verdammt nocheins, warum konnte ihre geistesgestörte Schwester nicht einfach ihre große Klappe halten? Wenn sie davon überzeugt ist, dass du an allem die Schuld trägst, warum musste sie Annabel ihre Beobachtungen brühwarm erzählen? Wenn Dominic unschuldig ist, warum will Annabel die Hochzeit absagen? Mein Gott, wer ist das jetzt schon wieder?« Daisy seufzte, als es erneut an der Tür klopfte.
Bitte lass es nicht die Mutter der Braut sein, dachte Tara voll Sorge. Oder eine Horde zorniger Verwandter, die wie eine Meute Rottweiler scharf auf ihr Blut waren.
Daisy öffnete die Tür, und Tara wären vor Erleichterung beinahe die Sinne geschwunden. Es war der Daunenfedermann, auf den sie vor der Herrentoilette geprallt war und der noch vor kurzem so wunderbar mit ihr geflirtet hatte. Anscheinend hatte er etwas mit der Hochzeit zu tun, was eine gute Nachricht war. Er musste einfach auf ihrer Seite stehen!
Daisy, die sich mit Rugby besser auskannte als Tara, erkannte ihn sofort.
»Ich bin Dev Tyzack.« Er schüttelte Daisys Hand, bevor er Tara mit einem unterkühlten Blick bedachte. »Ich sollte der Trauzeuge auf der Hochzeit sein. Aber jetzt haben wir es mit einem Fiasko zu tun, für das wir eine Lösung finden sollten. Ich nehme an, Sie haben diese Mata Hari hier schon entlassen?«
»Würde es helfen, wenn ich Ihnen das bestätigen würde?«, fragte Daisy.
Seine dunklen Augen musterten sie. »Es wäre zumindest ein Anfang.«
»Ehrlich? Nun, ich habe sie nicht entlassen. Tara hat mir erzählt, was sich wirklich abgespielt hat, und ich glaube ihr. Ihr Freund Dominic scheint mir der Schuldige zu sein.«
»Ach, kommen Sie schon, das können Sie unmöglich ernst meinen. Ich habe sie doch selbst in Aktion erlebt«, schoss Dev Tyzack zurück. »Bei mir hat sie es auch versucht, buchstäblich Sekunden , bevor ihr Blick auf Dominic fiel. Diese Kleine ist weiß Gott kein scheues Reh. Sie wusste, dass Dominic heute hier heiraten wollte. Ich habe mit Dominic gesprochen und er hat mir alles erzählt. Sie hat ihn in dieses Gartenhaus gezerrt und … «
»Das habe ich nicht!«, kreischte Tara. »Ich habe ihn nirgendwohin gezerrt. Er wollte unbedingt mit mir reden und ich dachte, das Gartenhaus wäre am geeignetsten, weil uns dort keiner zusammen sehen und auf die falsche Idee kommen könnte!«
Dev Tyzack meinte gedehnt: »Und das hat ja auch wunderbar funktioniert.«
»Würden Sie bitte mit einem Mitglied meines Personals nicht in diesem Tonfall sprechen?« Daisy hatte Mühe, sich zu beherrschen.
»Wäre es Ihnen lieber, ich würde so sprechen, wie mir wirklich zumute ist?«, brauste er auf.
»Das ist
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