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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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und brüllte sie an. Sofort.
    »Ich muss mit dir reden«, flehte Dominic. »Bitte, Tara, ich weiß, du musst mich hassen, aber ich hasse dich nicht. Ich konnte nicht aufhören, an dich zu denken … Nachts kann ich nicht schlafen. Ich kann nicht mehr denken … das Schicksal muss uns wieder zusammengebracht haben.«
    »Das Schicksal wohl kaum.« Irgendwie brachte Tara es fertig, ihre Zunge zu lösen. »Eher schon meine nicht existierenden Schauspielkünste. Wenn ich meinen Durchbruch in Hollywood gehabt hätte, würde ich nicht als Zimmermädchen in dem Hotel arbeiten, in dem du zufällig geheiratet hast.« Sie schwafelte, denn schwafeln konnte sie in einem Schockzustand am besten. Es war auch eine gute Möglichkeit, die Stimme des wütenden Gewissens mit dem Megaphon zu übertönen.
    »Ich muss dich wiedersehen«, erklärte Dominic. Er war nicht der Schwafeltyp. »Bitte, Tara, am Telefon kann ich das nicht. Gib mir wenigstens die Chance, alles zu erklären.«
    »Dominic, du bist verheiratet.«
    »Ich weiß, ich weiß. Aber ich bitte dich ja nicht, mit mir zu schlafen. Ich will nur reden.« Er schwieg kurz. »Was machst du heute Abend?«
    Heute Abend? Tara spürte, wie sich ihr die Nackenhaare aufstellten. Laut sagte sie: »Ist das dein Ernst?«
    »Absolut.«
    »Aber … wo bist du?«
    »Zu Hause.«
    »In Berkshire?« Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Das liegt ja nicht in Tibet«, entgegnete Dominic amüsiert. »Nur sechzig Meilen von Tür zu Tür. Sag ja, und ich bin in weniger als einer Stunde da.«
    In der Zwischenzeit hatte Taras Gewissen aufgegeben. Es saß auf einem niedrigen Mäuerchen, schlug mit den Fersen gegen die Steine und rauchte eine Zigarette. All die Enttäuschungen der letzten Wochen spulten sich im Schnelllauf durch Taras Gehirn ab. Die ununterbrochenen Zurückweisungen hatten ihr eingetrichtert, dass sie eine wertlose, unattraktive Frau war, deren Gesellschaft ungefähr so lustig war wie eine Tasse Lebertran. Und nun flehte Dominic nicht nur darum, sie zu treffen, sondern war bereit, dafür sogar eine Fahrt von 120 Meilen auf sich zu nehmen. Wenn das Selbstwertgefühl auf einem solchen Tiefstand dümpelt, dann empfindet man so etwas eindeutig als schmeichelnd. Tara wusste, dass es schwachsinnig war, aber sie war ihm dankbar. Und wie Dominic ja schon gesagt hatte, wollte er nicht mit ihr schlafen, nur mit ihr plaudern.
    »Wie bist du an diese Nummer gekommen?« Mein Gott, sie hoffte nur, dass er nicht im Hotel angerufen hatte.
    »Du sagtest, du wohnst im Dorf bei deiner Tante. Da habe ich die Auskunft angerufen.«
    »Na gut.« Tara holte tief Luft. »Um sieben. Vor dem Pub.«
    »Es ist eiskalt«, sagte Dominic. »Du wirst frieren. Warum darf ich dich nicht zu Hause abholen?«
    Ein lächerlicher Frosch hüpfte in Taras Hals. Dominic machte sich Sorgen, dass sie frieren könnte! Aber sie wollte sich keine Gardinenpredigt von Maggie anhören. Wenn ihre Tante erfuhr, mit wem sie sich traf, würde sie das nie und nimmer gutheißen.
    »Danke, aber wir treffen uns vor dem Hollybush.«

    Er war da, Schlag sieben, und wartete auf sie. Tara fühlte sich wie eine Agentin, als sie sich zweimal versicherte, dass die Luft auch wirklich rein war, bevor sie in seinen Wagen stieg.
    Zehn Minuten später setzten sie sich an einen Ecktisch in einem ruhigen Pub in Lower Hinton, mehrere Meilen von Colworth entfernt. Dominic, der ziemlich braun war, trug einen dicken marineblauen Rollkragenpulli und Armani-Jeans. Die Härchen auf seinen gebräunten Unterarmen waren von der karibischen Sonne gebleicht.
    »Wie waren die Flitterwochen?« Tara hatte Angst, jemand könnte sie hören, darum zischelte sie im Flüsterton wie ein Spion.
    »Ach, ganz gut, denke ich. Na ja, eigentlich nicht gut«, räumte Dominic ein. Er spreizte die Hände und schüttelte den Kopf. »Im Grunde war es eine Katastrophe.«
    »Warum?«
    Er sah ihr direkt in die Augen. »Kannst du das nicht erraten? Ich musste ständig an dich denken. Ich habe sogar von dir geträumt . Tara, ich weiß, ich habe mich bei unserer letzten Begegnung wie ein Idiot verhalten. Ich bin in Panik ausgebrochen, als Annabels Schwester uns im Gartenhaus erwischte. Es war falsch von mir, dir die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben. Aber es ging alles so schnell und ich machte mir große Sorgen um Annabel. Stell dir vor, wie sie sich gefühlt hätte, wenn ich die Hochzeit abgeblasen hätte. Wer weiß, zu was sie dann fähig gewesen wäre.«
    »Du hast mir erzählt, dass du

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