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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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sie liebst«, erwiderte Tara.
    Dominic fuhr sich mit den Fingern durch das blonde Haupthaar. In seinen gequälten Augen lag echtes Bedauern.
    »Vielleicht tue ich das ja. Auf gewisse Weise. Annabel ist ein reizendes Mädchen. Sie hat nichts falsch gemacht. Aber eigentlich fühle ich mich eher wie ihr Beschützer, wie ein großer Bruder, der sich um seine jüngere Schwester kümmert.«
    »Seine stinkreiche, jüngere Schwester«, rief ihm Tara anzüglich in Erinnerung.
    »Denkst du, dass ich sie deswegen geheiratet habe? Damit liegst du völlig daneben.« Dominic schüttelte traurig den Kopf. »Ich habe Annabel trotz ihres Geldes geheiratet, nicht wegen ihres Geldes. Wir haben uns immer gut verstanden und ich dachte wirklich, wir könnten zusammen glücklich werden. Aber meine Gefühle für Annabel lassen sich nicht einmal ansatzweise mit dem vergleichen, was ich für dich empfinde.«
    Meine Güte, es war ihm ernst. Das war Furcht einflößend, aber gleichzeitig fühlte sich Tara ein klitzekleines bisschen stolz. Unter dem Tisch zitterten ihre Knie wie nervöse Rennhunde.
    »Aber ich bin ein Nichts. Nur ein Zimmermädchen mit … «
    »Falsch. Ganz falsch«, unterbrach Dominic. »Du bist du . Wir sind immer phantastisch miteinander ausgekommen, oder etwa nicht? Wie ich schon sagte, kam ich nur mit deiner Besessenheit für die Schauspielerei nicht zurecht. Nur aus diesem Grund habe ich unsere Beziehung beendet. Aber jetzt schauspielerst du nicht mehr … Ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, dass ich völlig durch den Wind bin. Du kannst dir nicht vorstellen, wie mir zumute ist. Wenn ich das nur gewusst hätte.«
    »Aber du hast es nicht gewusst«, entgegnete Tara, der allmählich schwummrig wurde. »Und jetzt ist es zu spät. Du bist verheiratet.« Sie klang wie eine Schallplatte mit einem Sprung, aber wie sollte sie es sonst ausdrücken?
    »Als ob du mich daran erinnern müsstest.« Dominic blickte verbittert. »O ja, und wie ich verheiratet bin. Nur mit der falschen Frau.«

    Sie kamen um 22 Uhr 30 zurück nach Colworth. Dominic fuhr vor dem Hollybush vor und wartete mit laufendem Motor. Annabel verbrachte den Abend mit ihrer Mutter, hatte Tara erfahren, und würde gegen Mitternacht zurückkehren.
    »Ich möchte dich küssen«, sagte Dominic, »auch wenn ich weiß, dass ich es nicht sollte.«
    Die Lichter des Pub strahlten ins Auto. Tara konnte sein schiefes Lächeln erkennen, in dem unendliches Bedauern lag. Einen verrückten Augenblick lang – nur eine Nanosekunde – wünschte sie, er hätte es nicht gesagt. Wenn er sie einfach geküsst hätte – nichts Unanständiges, nur ein züchtiger Kuss auf die Wange –, dann hätte sie überrascht tun können.
    Aber jetzt hatte er sie um Erlaubnis gefragt, und natürlich konnte sie unmöglich ja sagen. Um Himmels willen, er war ein verheirateter Mann! Noch dazu ein frisch verheirateter Mann! Nur eine Schlampe ohne jedwede Moral würde etwas derart Verruchtes zulassen. Mein Gott, wahrscheinlich lag noch Konfetti in seinen Koffern.
    »Nein, besser nicht.« Taras Herz pochte voll Adrenalin und geheimer Freude. Na bitte, sie besaß also doch sittliches Empfinden! Dominic wollte sie küssen, und sie hatte abgelehnt, und das war auch gut so.
    »Es war wunderbar, dich heute wiederzusehen.« Dominics Stimme wurde weich. »Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal so amüsiert habe.«
    Tara wurde schlagartig klar, dass sie sich auch nicht erinnern konnte. Er hatte Recht: Es war ein wunderbarer Abend gewesen. Sie hatten geredet, gelacht und sich an alte Zeiten erinnert. Und natürlich nichts Unrechtes dabei getan.
    »Oder hast du etwa jede Sekunde davon gehasst?« Dominic klang neckisch.
    Tara lächelte, hob eine Augenbraue und erwiderte im selben Tonfall: »Was soll ich darauf denn sagen?«
    »Sag mir, dass du mich wiedersehen willst.«
    O Gott.
    »Ich weiß nicht … «
    »Bitte.« Dominic griff nach ihrer Hand, seine warmen Finger schlossen sich um ihre. »Du ahnst gar nicht, wie viel mir das bedeuten würde.«
    »Aber du bist … «
    »Tara, würdest du bitte damit aufhören? Ich weiß, dass ich verheiratet bin. Aber wir können doch trotzdem Freunde sein, oder? Alte Freunde, die sich hin und wieder auf einen Drink und ein nettes Gespräch treffen. Wäre das denn so verkehrt?«
    Sie atmete langsam aus, war sich nicht länger sicher. War es verkehrt?
    »Ich weiß nicht recht«, räumte Tara ein. Sie war innerlich zerrissen. »Möglicherweise ist das keine

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