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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Männer-Trick«, konterte Daisy, »er vergaß zu erwähnen, dass er in Wirklichkeit ein Scheißkerl war. Als wir uns das erste Mal trafen, hat mir Steven erfolgreich vorgespielt, ziemlich perfekt zu sein. Und ich bin darauf hereingefallen.«
    »Erzähl mir nicht, dass du glaubtest, eine Zehn gefunden zu haben.« Josh schaute unglaublich selbstgefällig aus der Wäsche.
    »Nur zu, grinse, so viel du willst.« Daisy bedauerte den Ausbruch von Ehrlichkeit, der sie vor Jahren gezwungen hatte, Josh die ganze Wahrheit zu beichten. »Aber ja, wenn du es so ausdrücken willst, ich glaubte, meine Zehn gefunden zu haben. Steven war lustig und charmant … aua !«
    Josh hatte sie in den großen Zeh gezwickt. »Ich bin auch lustig und charmant.«
    »Und er sah sehr, sehr gut aus – aua, aua !«, kreischte Daisy, als er ihren anderen großen Zeh packte.
    »Das ist abscheulich schönheitsbesessen.« Josh schüttelte entsetzt den Kopf. »Auch hässliche Menschen haben Gefühle.«
    »Ich weiß, es ist oberflächlich und ich schäme mich dafür, aber ich bin nun mal ehrlich. Außerdem bist du nicht hässlich. Jedenfalls hielt ich Steven für perfekt. Wie sich herausstellte, irrte ich mich in diesem Punkt gründlich. O bitte, bitte«, flehte sie und zappelte wie ein Aal, als er gnadenlos ihre Fußsohlen kitzelte. »Hör auf. Ich bin schon genug bestraft worden! Ich werde nie wieder schönheitsbesessen sein!«
    »Dann hast du deine Lektion also gelernt?«
    »Ja!«
    »Nein, hast du nicht.« Josh schüttelte missbilligend den Kopf. »Ich habe dich heute Nachmittag gesehen. Du hast mit dem Kerl vor dem Hotel geflirtet, und der war weiß Gott nicht hässlich.«
    Daisy schlug unschuldig die Augen auf. »Ach nein? Ist mir gar nicht aufgefallen.«
    »Komm schon, erzähl mir alles über ihn.«
    Widerstrebend tat sie es. Und wappnete sich für seine Reaktion.
    Josh brach, wie nicht anders zu erwarten, in Gelächter aus. »Also wirklich, das ist unbezahlbar. Daisy MacLeans Leben! Siehst du nicht, dass du schon wieder in dieselbe Falle tappst?«
    »Ich tappe in keine Falle«, erklärte Daisy grantig. »Zwischen mir und Dev Tyzack läuft gar nichts.«
    »Süße, das kannst du jemand anderem auf die Nase binden.«
    »Da ist wirklich nichts.«
    Er drohte ihr mit dem Finger. »Ich habe euch gesehen.«
    »Und? Habe ich mich ihm etwa an den Hals geworfen?«
    »Du hast so ausgesehen, als ob du es am liebsten tun würdest.«
    O Gott, dachte Daisy entsetzt. Das stimmt.
    »Diese Ladykillertypen sind doch alle gleich«, fuhr Josh fort. »Es ist ein Naturgesetz. Sie können jede Frau haben, die sie wollen, also bedienen sie sich aus dem Vollen. Sobald sie eine Eroberung getätigt haben, verlieren sie das Interesse und grasen eine andere Weide ab. Es geht ihnen nur um den Kick der Jagd«, schloss er mitleidsvoll. »Sie haben den ganzen Spaß, und du wachst jeden Morgen auf und fragst dich, ob heute der Tag ist, an dem er dir den Laufpass gibt.«
    »Habe ich wirklich gesagt, dass du hier bleiben darfst?«, jammerte Daisy und trat gegen sein Knie. »Ich habe dir aus schierer Güte ein Bett angeboten und dafür werde ich nun auch noch beschimpft.«
    »Ich beschimpfe dich nicht, ich erteile vernünftige Ratschläge. Es steht dir frei zu tun, was dir beliebt«, meinte Josh locker. »Ich halte dir nur vor Augen, was passiert, wenn es schief läuft.«

    Josh drückte ihr einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange und verschwand ins Gästezimmer. Binnen Sekunden war er eingeschlafen. Daisy lag in ihrem eigenen Bett, starrte die Deckenbalken an und hörte durch die Wand, wie er schnarchte.
    Aber daran lag es nicht, dass sie nicht einschlafen konnte. Joshs Worte gingen ihr durch den Kopf. Im Grunde, räumte Daisy ein, hatte er ihr nichts gesagt, was sie nicht schon selbst wusste.
    Risikomänner – Männer wie Dev Tyzack – machten einen am Ende immer unglücklich.
    Besser, man fing erst gar nichts mit ihnen an.

23. Kapitel
    Das Anschlagsbrett neben dem Schaufenster des Tante-Emma-Ladens hing voller Zettel. Kaninchenbabys, in gute Hände abzugeben. Eine Babysitterin bot ihre Dienste an. Jemand suchte dringend eine Putzhilfe, drei Vormittage die Woche. Jemand anderes verkaufte eine Sonnenliege, eine Flamencogitarre und eine Tiefkühltruhe. Eines der Cottages konnte für die Ferien gemietet werden.
    Die Glocke über dem Eingang bimmelte, als Barney in den Laden trat. Christopher und Colin waren beide da. Sie füllten eifrig Regale auf und zankten sich dabei

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