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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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waren glücklich miteinander und dann geschah so etwas. Kannst du dir vorstellen, wie sie sich gefühlt haben muss? Aber sie redet nicht davon. Sie ist einfach ein toller Mensch.«
    »Das ist sie bestimmt.« Damals hatte Mel rasch das Thema gewechselt. Glücklich verheiratet – ja klar. Aber nun gab es kein Ausweichen mehr. Früher oder später musste sie es Barney erzählen. Und sich der Tatsache stellen, dass es seine Gefühle für sie auf drastische Weise ändern könnte.
    Mel umklammerte mit eiskalten Fingern die Teetasse, um sich aufzuwärmen. Barney hatte hohe moralische Prinzipien, es könnte ihn anwidern und anekeln, wenn er erfuhr, dass sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann gehabt hatte. Und wie viel schlimmer würde es ihn mitnehmen, wenn er entdeckte, dass dieser spezielle verheiratete Mann niemand anderes war als der Gatte seiner geschätzten Chefin, der ach so wundervollen Daisy MacLean?
    Man musste auch an Daisys Reaktion denken. Sie könnte Barney fristlos entlassen.
    Und dann war da natürlich noch Freddie …
    »Was machst du denn da?«
    Mel zuckte zusammen. Barney stand mit besorgtem Gesichtsausdruck in der Schlafzimmertür. Seine Haare waren zerdrückt, und er trug nur T-Shirt und Boxershorts.
    Würde er sie hassen, wenn er es herausfand?
    »Nichts.« Die Schuldgefühle verursachten ihr Übelkeit. »Ich konnte nicht schlafen, das ist alles.«
    »Ich bin aufgewacht und du warst nicht da.« Er lächelte schief. »Siehst du? Das muss Liebe sein.«
    Sein Lächeln ließ Mels Herz schmelzen. »Möchtest du eine Tasse Tee?«
    »Danke, nein.« Er grinste, ging auf sie zu und nahm ihr die Simpsons-Tasse aus der Hand. »Ich will, dass du wieder mit mir ins Bett gehst.«
    Er legte den Arm um sie. Mel vergrub ihre Wange in der warmen, tröstlichen Grube zwischen seinem Hals und seiner Schulter.
    Sie musste es Barney sagen.
    Sie würde es Barney sagen.
    Nur nicht jetzt.

    Josh küsste sie, und Daisy fragte sich, wie es dazu gekommen war.
    Eben hatten sie noch vor dem Fernsehgerät versucht, laut brüllend einer entscheidungsunfähigen Hausfrau bei Wer wird Millionär? etwas Verstand einzuhämmern, und im nächsten Augenblick hatte Josh ihr Gesicht in beide Hände genommen und sie geküsst.
    Sie, Daisy. Nicht die entscheidungsunfähige Hausfrau aus Beckenham, die ein Flageolett nicht von einem Hammelragout unterscheiden konnte.
    Es war ein Uhr nachts. Daisy nahm Wer wird Millionär? immer auf, damit sie es vor dem Zubettgehen anschauen konnte. Josh kannte die britische Version noch nicht. Es lag etwas herrlich Gemütliches und Vertrautes darin, gemeinsam die Show anzusehen. Auch der Anblick von Josh und ihrem Vater, die an diesem Nachmittag gemeinsam von einer Runde Golf zurückgekehrt waren, hatte ihr ein warmes Gefühl in der Magengrube verursacht. Als sie gegen 15 Uhr aus ihrem Bürofenster geschaut hatte, konnte sie sehen, wie die beiden in einem der elektrischen Buggys vor dem Hoteleingang vorfuhren, lachten und miteinander alberten, während sie die Schläger ausluden. Lachend hatten sie sich anschließend in die Bar begeben.
    Das war typisch Josh: Jeder liebte ihn. Er hatte Humor, war umgänglich und stets ein guter Gesellschafter. Daisy wusste, dass Hector sich um ihretwillen immer angestrengt hatte, mit Steven auszukommen, und so getan hatte, als würde er ihn mögen, aber in Wirklichkeit hatte er von seinem Schwiegersohn nicht viel gehalten. Er hatte das gut verborgen, weil er seine Tochter glücklich sehen wollte. Doch tief im Innern hatte Daisy immer gewusst, was er empfand.
    Wie auch immer. Zurück in die Gegenwart. Sie hatte ganz vergessen, wie gut Josh küssen konnte.
    »Hoppla.« Daisy merkte, wie heftig sie auf einmal atmete. »Das habe ich nicht erwartet.«
    »Dummerchen«, sagte Josh.
    Indigniert zwickte sie ihn in den Arm. »Das ist nicht fair. Woher sollte ich wissen, dass du das tun würdest?«
    »Nicht du. Sie.« Josh nickte zum Bildschirm. »Dummerchen Dora hat sich falsch entschieden und soeben 15 000 Schleifen verzockt. Und mir war einfach danach. Ich wollte dich küssen. Keine Sorge, ich höre schon auf. Wird nicht wieder vorkommen.«
    Sofort wollte Daisy, dass es wieder vorkam. »Warum nicht?« Holla, immer sachte, die drei Glas Wein waren ihr offenbar zu Kopf gestiegen.
    »Weil wir es schon einmal versucht haben, erinnerst du dich? Und es hat nicht funktioniert. Ich bin nicht perfekt genug für dich.« Josh zuckte mit den Schultern, scheinbar ungerührt. »Ich bin eine

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