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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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würde ich auch nicht nein sagen.«
    Als er zwei Minuten später in die Küche kam, hatte Tara ihr Gleichgewicht wiedergefunden.
    Na ja, einen Großteil davon.
    »Hm, genau richtig.« Der Besitzer der haarigen Beine, die sie vor kurzem noch getätschelt hatte, nahm einen Schluck Kaffee und nickte anerkennend. »Und sogar zwei Runden Toast. Ich bin beeindruckt. Obwohl ich Johannisbeergelee vorgezogen hätte«, fügte er im Plauderton hinzu. »Aus Orangenmarmelade mache ich mir eigentlich nichts.«
    »Dann machen Sie sich Ihr Frühstück doch selbst, Mr Mäkelig.« Tara, die auf einem der hohen Küchenhocker saß, schob ihm einen Laib Brot zu und angelte sich seinen Toast mit Marmelade. »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Ich? Ich bin nur der Kerl, den Sie in die Zehen gezwickt haben.« Er hielt im Brotschneiden inne und streckte ihr feierlich die Hand hin. »Mein Name ist Josh. Josh … Mäkelig.«
    Tara amüsierte sich allmählich. Wenn man nicht weiß, was man von einer Situation halten soll, dann muss man einfach das Beste daraus machen. Sie schluckte ihren Bissen Toast hinunter und schüttelte seine Hand. »Und wo hat Daisy Sie aufgegabelt?«
    »Daisy? Ist das ihr Name?« Er blinzelte Tara zu. »Ich mache nur Spaß. Eigentlich hat sie mich direkt hier gefunden.«
    Taras Augen wurden groß. »Sie sind ein Gast ?«
    Das war vielleicht ein Hammer! Daisy hatte stets Wert darauf gelegt, niemals etwas mit einem Hotelgast anzufangen. Das bedeutete, dass sie in der vergangenen Nacht ordentlich einen in der Krone hatte – oder dass dieser Mann etwas ganz Besonderes sein musste.
    »War sie betrunken?«, verlangte Tara schonungslos zu wissen.
    »Vielen Dank auch. Sie verstehen es wirklich, einem Mann zu schmeicheln.« Sein Lächeln war auf liebenswerte Weise schief. »Was Sie betrifft, ist das wohl die einzig mögliche Erklärung, oder? Sie glauben, Daisy hätte mich nicht einmal mit einer Feuerzange angerührt, wenn sie nüchtern gewesen wäre.«
    »So habe ich das nicht gemeint«, polterte Tara. »Aber Sie sind ein Gast. Und Daisy hat immer behauptet, sie würde sich niemals auf einen Gast einlassen. Das wäre unprofessionell.«
    Zur Hälfte entsprach das der Wahrheit. Das mit der Feuerzange war vielleicht etwas harsch formuliert, aber er lag damit nicht völlig falsch. Wenn Josh in einer Reihe mit potenziellen Männern für Daisy gestanden hätte, wäre Tara nie auf den Gedanken gekommen, dass Daisy sich für ihn entscheiden könnte. Um gnadenlos ehrlich zu sein: Sie hielt ihn nicht für Daisys Typ.
    Er sah zwar nicht hässlich aus, aber er hatte eine gebrochene Nase, zerzaustes, rotbraunes Haar, Augenringe und schrecklich viele Sommersprossen. Seine Augen waren nett, fügte Tara eilig hinzu, braun und grün und freundlich. Und sein Mund war fröhlich, aber einige Zähne standen eindeutig schief. Und es ließ sich nicht leugnen, dass er große Ohren hatte. Außerdem waren sein blaues Hemd und seine schwarze Hose verknittert, auch wenn das daran liegen mochte, dass sie die ganze Nacht auf Daisys Schlafzimmerboden gelegen hatten. Gestern Abend hatte er womöglich sehr viel chicer ausgesehen, als er sie in der Bar angequatscht hatte. Außerdem hatte er da bestimmt Schuhe und Socken getragen.
    »Meine Persönlichkeit gibt den Ausschlag«, erklärte ihr Josh, dem offensichtlich bewusst war, wie kritisch sie ihn musterte. »Wir können nicht alle James Bond sein.«
    »Das ist nicht fair«, protestierte Tara. »Das habe ich gar nicht gedacht.«
    »Doch, haben Sie.« Er griff nach dem Johannisbeergelee und häufte es auf seine Brotscheibe. »Das Aussehen ist nicht alles, Tara. Ich schlage mich auch so ganz wacker. Und Daisy war gestern Abend nicht betrunken. Ich habe sie mit meinem Esprit, meinem Charme und, wie ich schon erwähnte, meiner einzigartigen Persönlichkeit verführt.«
    »Woher kennen Sie meinen Namen?«, platzte Tara heraus.
    »Hm?« Josh tat überrascht und nahm seine Scheibe Brot in die Hand. »Ach, das ist nur eine Gabe, die ich habe. Sobald ich mich fünf Minuten mit jemandem unterhalte, fällt mir der Name einfach so zu. Es ist eine großartige Möglichkeit, Mädchen anzumachen. Sie finden es großartig. So hat es bei Daisy gestern Abend auch funktioniert.« Er blinzelte ihr verschwörerisch zu. »Ja, das nenne ich ein überzeugendes Ergebnis.«
    Tara hob ihre Augenbrauen. »Halten Sie mich für beschränkt?«
    Einen entsetzlichen Augenblick lang fragte sie sich, ob er diese Frage bejahen würde. Es war zutiefst

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