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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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ihr damit sagen wollte. Aber wollte er den Termin wirklich nur verschieben ? Man konnte mit dieser Formulierung jahrelang vertröstet werden, dachte Maggie, und nie erahnen, was wirklich dahintersteckte.
    Sie holte tief Luft. »Kein Problem, so etwas kommt vor. Meine Kunden tauchen wahrscheinlich ohnehin erst um fünf auf. Dann ein andermal?«
    »Ein andermal«, stimmte Hector zu und klang dankbar. Er zögerte. »Hör mal, ich habe mich gefragt, ob du finanziell gerade in der Bredouille bist. Ich könnte mühelos … «
    »Ich bin in keiner finanziellen Bredouille!« Maggie wurde entsetzt klar, welche Beweggründe er ihr für den gestrigen Anruf unterstellte. Knapp an Barem? He, kein Problem, ruf einfach Hector an und schlaf mit ihm! Zutiefst gekränkt wiederholte sie: »Ich bin in keiner Bredouille.«
    »Na gut, du musst es wissen«, sagte Hector.
    »Genau. Ich muss jetzt los.« Maggie senkte die Stimme. »Es ist jemand an der Haustür. Bye.«
    Noch eine Lüge. Aber darauf kam es jetzt auch nicht mehr an.
    Natürlich tauchten die Australier Schlag zwölf Uhr auf, um ihre Kissen abzuholen.

    »Er gefällt mir.« Tara nickte. Sie beobachtete Josh von Daisys Bürofenster aus. »Er ist wirklich nett.«
    »Danke schön. Es freut mich, dass ich deinen Segen bekomme.« Daisy sah auf und grinste. »Mir gefällt er auch.«
    »Sehr?«
    »Natürlich sehr! Sonst hätte ich nicht mit ihm geschlafen. Ich bin doch keine Schlampe!«
    »So habe ich das nicht gemeint. Er scheint mir nur nicht dein Typ zu sein.« Tara hatte sich für ihren Ausflug nach Bristol in Schale geworfen. Sie rückte ihre rote Lederjacke über der Taille zurecht und inspizierte ihre Stiefel auf Schlammspritzer.
    »Josh ist lustig, nett und er bringt mich zum Lachen«, erklärte Daisy. »Das reicht mir.«
    Sie wusste genau, was Tara meinte. Lustig und nett zu sein, war ja gut und schön, aber wünschte sich Daisy nicht insgeheim, er würde besser aussehen? Und wenn sie diese Frage ehrlich beantworten sollte, das hatte Daisy bereits für sich herausgefunden, dann würde die Antwort nein lauten. Denn ihrer Erfahrung nach wäre Josh nicht der absolut nette Mensch, der er war, wenn er umwerfend aussähe. Sie war reif genug, um das zu schätzen.
    »Was macht er da?« Neugierig lugte Tara aus dem Fenster. »Er trägt ein meterlanges Seil mit sich herum.«
    »Hm?« Daisy sah von ihrem Computer auf. »Ach, er will dir nur das Fahren beibringen.«
    »Mit einem Seil? Will er mich vor sein Auto spannen wie Noddy, das strohhuttragende Spielzeugpferd?« Tara schaltete wie ein Spätzünder. »Mein Gott, im Ernst? Er will mir das Fahren beibringen?« Sie sah, wie Josh mit dem Seil das Fahranfängerschild an seinem Auto anbrachte. »Aber wir wollten doch nach Bristol«, jammerte Tara. »Ich muss Maggie ein Geburtstagsgeschenk kaufen.«
    »Ihr könnt beides tun«, beruhigte Daisy.
    »Ich bin nicht versichert! Was, wenn ich sein Auto zu Schrott fahre?«
    »Ich habe ihm deine persönlichen Daten heute Morgen gegeben und er hat es mit seiner Versicherung geklärt.«
    »Ehrlich?« Tara konnte es nicht glauben. Sie wirbelte erfreut herum. »Ehrlich? Mein Gott, das ist fabelhaft!«
    Daisy grinste. »Ich habe dir doch gesagt, dass er nett ist.«

    »Hallo. Tara hat mir erzählt, dass Sie hier sein würden, um das Haus herzurichten.« Maggie streckte ihm einen Fünf-Liter-Eimer mit hellgelber Emulsionsfarbe entgegen. »Ich dachte, Sie könnten vielleicht etwas Farbe gebrauchen.« Wenn man sich in einem Zustand tiefster Verzweiflung befindet, sollte man etwas Nettes für jemand anderen tun – es bestand immer die Chance, dass einen das aufheiterte.
    »Benötigen Sie die Farbe denn nicht selbst?« Barney Usher sah unordentlicher und verstaubter denn je aus. Er wischte sich die schmutzigen Hände an den Jeans ab und strahlte sie an.
    »Ich habe zu viel davon gekauft. Das ist der Rest, der Eimer steht nur im Weg herum. Und wie läuft’s?«
    »Ganz gut. Sehen Sie es sich doch an«, schlug Barney stolz vor. Er trat zur Seite und führte Maggie in das winzige Cottage. Sie war ihm erst ein paar Mal begegnet, aber seine freundliche, offene Art und sein Lächeln hatten sie sofort für ihn eingenommen. Erstaunlich, dass eine seiner Nieren ursprünglich Steven Standish gehört hatte.
    »Meine Güte, Sie waren aber fleißig.« Beeindruckt sah sich Maggie in dem leeren, blank geputzten Wohnzimmer um.
    »Ich hatte Hilfe. Bert Connellys Bruder ist gestern Abend mit seinem Laster vorbeigekommen und

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