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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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der Baumgruppe rechts ab«, wies Josh sie an, der immer noch neu in der Gegend war und deshalb auf das Straßenschild sah. »Ah, hier sind wir. Brocket Lane.«
    »Vorsicht vor den verrückten Kötern!« Tara schnitt eine Grimasse, als sie an dem Cottage vorbeikamen, in dem Bert Connelly mit seiner Frau, seinen riesigen Söhnen und seinen reizenden Pitbull-Terriern wohnte.
    »Okay, da vorn geht es«, sagte Josh, als sie sich der nächsten Einfahrt näherten. »Da können Sie wenden. Möglichst ohne die Pfosten zu rammen.«
    Der Gedanke an Dominic störte Taras Koordinationsvermögen. Sie war zu aufgeregt und baute prompt Mist. »Es ist dunkel«, beschwerte sie sich, als eines der Hinterräder in einem Schlagloch versank. »Ich sehe rein gar nichts.«
    »Versuchen Sie es noch einmal.«
    »Ach Josh, schikanieren Sie mich nicht. Habe ich für heute nicht schon genug gelernt?«
    »Wer ist der Glückliche?«
    Trotz der Dunkelheit sah Tara, dass er sie angrinste.
    »Niemand«, log sie. »Heute ist Maggies Geburtstag, das ist alles.«
    »Ich weiß, dass Maggie heute Geburtstag hat. Wir waren ja gestern in Bristol, um ihr ein Geschenk zu kaufen. Wie hat ihr der Morgenmantel denn gefallen?«
    Um ehrlich zu sein, war Tara sich nicht sicher. Sie hatte geglaubt, dass Maggie sich über einen warmen, praktischen Morgenmantel freuen würde, und war über die mangelnde Begeisterung ihrer Tante ein wenig enttäuscht. Na gut, es war nicht das schärfste Teil der Welt, aber was sollte Maggie mit einem chicen Morgenmantel schon anfangen?
    »Ich glaube, sie will ihn umtauschen – schauen Sie, da ist Barney!« Tara war sofort abgelenkt, als sie merkte, dass sie vor Brock Cottage standen und alle Fenster hell erleuchtet waren. Man konnte erkennen, wie viel Arbeit Barney schon in das Haus gesteckt hatte. Jeder Raum war frisch gestrichen. Der zugewucherte Garten, in dem sich Hühnerkäfige und alte Bierkästen gestapelt hatten, war leergeräumt. Und vor dem Haus stand Barney und stopfte energisch mit Farbklecksen übersäte Zeitungen in einen Mülleimer. Dann zog er seinen gleichermaßen verklecksten Overall aus und sah nervös auf seine Uhr.
    Tara ließ das Fenster auf der Fahrerseite herunter. »He, Barney! Toller Anblick!«
    Neben ihr schüttelte Josh in gespielter Verzweiflung den Kopf. »Sagen Sie mir nicht, dass Sie ein Auge auf ihn geworfen haben. Der arme Junge ist viel zu unreif für Sie.«
    »Ich rede vom Cottage.« Tara knuffte ihn freundschaftlich. »Und ich bin nicht hinter ihm her. Mal abgesehen von allem anderen ist er doch der mit der Niere.«
    Barney, der wirklich gut aussah, kam in Jeans und einem alten, lila Pulli auf sie zu. »Ja, es wird langsam«, bestätigte er glücklich. »Wollt ihr euch innen mal umsehen?«
    »Wir sind in Eile«, entschuldigte sich Tara. »Ich muss nach Hause. Ein anderes Mal, okay?«
    »Okay.« Barney grinste und fuhr sich mit der Hand ordnend durch das glänzende Haar. »Meine Freundin trifft jede Minute hier ein – sie hat das Haus auch noch nicht gesehen. Ich wollte es ihr erst in fertigem Zustand präsentieren«, vertraute er ihnen an, »aber sie hält es vor Aufregung nicht mehr länger aus.«
    »Niemand zu Hause«, meinte Josh, als sie vor Maggies Cottage vorfuhren. Das Haus lag im Dunkeln. Eigentlich nicht weiter überraschend, da Maggie nach Chippenham gefahren war, um ihren Geburtstag mit Freunden zu feiern.
    »Danke für den Unterricht.« Tara schaltete den Motor aus. Zu spät fiel ihr die Handbremse wieder ein. »Ehrlich, ich bin Ihnen sehr dankbar.«
    »Und ich bin immer noch neugierig.« Josh rührte sich nicht von der Stelle. »Sie wollen ausgehen und sich mit jemandem treffen. Sie wollen auf keinen Fall zu spät kommen und Sie wollen mir nicht erzählen, um wen es sich handelt. Auch Daisy weiß nicht, wer es ist, was mir reichlich merkwürdig vorkommt.«
    »Mein Gott, Sie sind vielleicht neugierig! Aber mein Leben ist keine Seifenoper«, beschwerte sich Tara.
    »Ich denke, hier ist irgendetwas faul. Ich glaube, Sie haben Schuldgefühle.« Josh zuckte mit den Schultern. »Wenn Sie darüber reden wollen, ich kann gut zuhören.«
    Einen Moment lang geriet Tara ins Schwanken. Die Vorstellung, alles zu beichten und das ganze verworrene Szenario mit jemandem durchsprechen zu können, schien überaus verlockend. Na gut, Josh war Daisys Freund, aber sie vertraute ihm und spürte, dass er sie verstehen würde. Es wäre herrlich, mit jemandem reden zu können, der sie nicht durchschütteln

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