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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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er wahrscheinlich.
    »Das hättest du nicht tun sollen. Ich leite dieses Hotel. Ein Kuss in der Öffentlichkeit ist unprofessionell«, sagte Daisy.
    »Keine Sorge, das hat niemand gesehen. Na ja, mit einer Ausnahme.« Josh zwinkerte.
    Na toll.

    Den Rest des Tages hielt Daisy sich auf Distanz und prüfte nur hin und wieder, ob auch alles planmäßig ablief, bevor sie sich rasch wieder verzog. Aber als das Seminar um 17 Uhr 30 zu Ende war, kam Dev zu ihr.
    »Wir nehmen noch einen Drink an der Bar. Möchten Sie sich uns anschließen?«
    Drink oder kein Drink? Daisy, die dringend eine Pause nötig hatte, atmete die schwachen Reste seines Aftershaves ein. Josh gab Tara ihre zweite Fahrstunde, folglich stand ihre Wohnung ohnehin leer. Sie konnte etwas Gesellschaft gebrauchen. Also schraubte sie ihren Füllfederhalter zu, stand auf und sagte: »Warum nicht?«
    In der überfüllten Bar lud Dev sie auf ein Glas Weißwein ein und sah auf seine Uhr. »Meine Nachbarin passt auf Clarissa auf. Ich habe ihr gesagt, dass ich um sieben Uhr zurück bin. Sie wird mich vermissen.«
    »Ihre Nachbarin?«
    »Die vermutlich auch.« Dev lächelte. »Clarissa begleitet mich normalerweise überallhin, aber ich konnte sie nicht den ganzen Tag im Auto lassen.«
    »Ich hätte doch auf sie aufpassen können«, beschwerte sich Daisy. »Sie hätte in meinem Büro bleiben können, und mittags wäre ich mit ihr Gassi gegangen.«
    »Ich wollte mich nicht aufdrängen.«
    »Das hat doch nichts mit Aufdrängen zu tun. Ich bin gewissermaßen ihre Tante!«
    »Sie hätten zu tun haben können. Wer war der Mann, mit dem Sie heute Nachmittag vor dem Konferenzsaal geredet haben?«
    »Josh? Er ist derjenige, der mich letzte Woche hereingelegt hat. Der ehemalige Freund aus Collegezeiten.« Na bitte, sie hatte es ihm gesagt. Immerhin war er neugierig genug, um zu fragen. Schon zum zweiten Mal.
    Dev wirkte skeptisch. »Weiß er, dass er nur ein alter Freund ist?«
    »Wir probieren es gerade noch mal miteinander.« Herrje, das klang nicht sehr leidenschaftlich. Daisy gab sich mental einen Ruck. »Er ist brillant«, fuhr sie mit funkelnden Augen fort. »Wir sind glücklich. Sehr glücklich.« Mein Gott, ich klinge wie eine lausige Schauspielerin, und dabei spiele ich gar kein Theater – es ist die Wahrheit.
    Plötzlich berührte sie jemand am Arm. Dankbar über jede Art von Ablenkung rief Daisy: »Ach, hallo, hatten Sie einen angenehmen Tag?«
    Es war die Frau mit der zerrissenen Strumpfhose.
    »Ich wollte mich noch einmal bedanken.« Sie strahlte Daisy an. »Sie haben mir das Leben gerettet.«
    Ärzte, Chirurgen und Feuerwehrmänner retten Leben.
    »Nun ja«, meinte Daisy, »ich habe Sie davor bewahrt, braune Strümpfe in 40 Den tragen zu müssen.«
    »Mich plagen dennoch Schuldgefühle. Ich glaube, ich habe Ihnen nicht genug gegeben.« Dabei wühlte die Frau tatsächlich in ihrer Handtasche nach einem zweiten Zehnpfundschein, den sie Daisy entgegenstreckte.
    Verwundert schüttelte Dev den Kopf. »Worum geht es?«
    »Ach, ich habe mir heute Morgen bei der Ankunft meine Strümpfe zerrissen. Diese Frau hat mir freundlicherweise ein Paar von sich verkauft. Aber ich habe mir den ganzen Tag Gedanken gemacht. Sie haben mich so merkwürdig angesehen, da fragte ich mich, ob zehn Pfund vielleicht nicht ausreichen und Sie mehr erwartet haben.«
    Dev runzelte die Stirn und wandte sich an Daisy. »Sie haben ihr Strümpfe von sich verkauft? Für zehn Pfund?«
    O bitte, wofür hielt er sie eigentlich?
    »Hören Sie«, Daisy hob protestierend die Hände, »es ist nicht so, wie es klingt. Zum einen waren es keine gebrauchten Strümpfe von mir.« Dachte er wirklich, sie hätte irgendein abgetragenes Paar Strümpfe aus ihrer Unterwäschekommode gezogen? »Sie waren brandneu, noch originalverpackt. Und ich wollte überhaupt kein Geld, aber … aber … «
    »Jennifer«, steuerte Dev bei, als offensichtlich wurde, dass sie ins Schwimmen kam.
    »Jennifer, genau. Sie bestand darauf, dass ich das Geld nehme«, erklärte Daisy, »und sie hatte es eilig. Ich wollte die zehn Pfund gar nicht, aber letztendlich schien es so am einfachsten.«
    » Zehn Pfund?« Wiederholte Dev und schüttelte ungläubig den Kopf.
    Typisch Mann. Sie mochten begriffen haben, dass Kleider sehr viel kosten können und dass Unterwäsche richtig teuer sein kann und dass Schuhe, na ja, ein Vermögen kosten können, aber was Strümpfe betraf, so hatten sie keinen blassen Schimmer. Steven war genauso gewesen, erinnerte

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