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Mitten in der Nacht

Mitten in der Nacht

Titel: Mitten in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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neu. Kleine Schätze, Farbenpracht.
    »Sie sind ein Visionär«, sagte sie schließlich. »Sie haben eine Vorstellung von dem, was Sie wollen, und dann setzen Sie sie um. Eine ausgezeichnete Gabe, cher.«
    »Manche sagen auch Starrkopf dazu.«
    »Sie sind alles andere als das. Sie haben mehr als nur einen Kanal in Ihrem Kopf. Für mich zeugt es von Charakter, wenn man sich immer nur einer Aufgabe widmet, bis sie erledigt ist. Ich mag Sie unheimlich gern, Declan.«
    »Ich mag Sie auch unheimlich gern. Setzen Sie sich doch, Miss Odette. Sie sehen müde aus.« Und besorgt. »Was halten Sie davon, wenn ich uns was Kaltes zu trinken hole?«
    »Nein, machen Sie keine Umstände, sonst riskieren Sie noch, in die Gewalt von Sarah Jane Renault zu fallen. Die nenne ich eine starrköpfige Person, ohne sie damit kritisieren zu wollen.«
    »Sie hat mir nahe gelegt, mir bis Ende der Woche die Haare schneiden zu lassen, damit ich zur Hochzeit weder zottelig noch frisch geschoren aussehe.« Leicht irritiert strich Declan sich prüfend mit der Hand durchs Haar. »Außerdem möchte sie einen Tag vor der Hochzeit sämtliche Bäder mit ausgefallenen Seifen und Handtüchern und so bestücken. Die ich aber unter Androhung der Todesstrafe nicht anfassen darf. Und ich werde noch mehr Grünpflanzen ins Haus bekommen. Ohne Grünpflanzen könne ein Haus nicht atmen.«
    »Sie ist einfach nur aufgeregt, mein Lieber. Effie ist ihr Liebling. Ihre jüngste Tochter.« Odette presste ihre Lippen zusammen. »Declan, ich schäme mich für das, was ich Ihnen zu sagen habe, und ich würde es Ihnen nicht verübeln, wenn Sie mich danach bitten würden, nie wieder Ihr Haus zu betreten.«
    Die Worte beunruhigten ihn fast so sehr wie der Schmerz in ihren Augen. »Nichts, was Sie mir sagen könnten, würde etwas daran ändern, dass Sie mir in meinem Haus immer willkommen sind, Miss Odette. Wer hat Ihnen wehgetan?«
    »Oh, mon Dieu, ich würde es mir nie verzeihen, wenn dadurch das verdorben würde, was ich zwischen Ihnen und meiner Lena sehe. Meine Tochter hat Sie bestohlen«, platzte es aus ihr heraus. »Sie kam in Ihr Haus und nahm sich, was Ihnen gehört.«
    Schweren Herzens griff sie in ihre Tasche und holte seine geschnitzte Schatulle heraus. »Das war in ihrem Zimmer. Ich wusste, dass es Ihnen gehört, noch ehe ich hineinsah und die Manschettenknöpfe mit Ihren Initialen darin fand. Ich weiß nicht, ob noch alles da ist, aber mehr habe ich nicht gefunden. Sollte etwas fehlen –«
    »Ich sehe sofort nach. Aber bitte setzen Sie sich. Bitte.«
    Sie nickte und sank auf einen Stuhl.
    Er unterdrückte seine Wut, als er die Schatulle auf einen Tisch stellte und öffnete. Als Erstes entdeckte er die Schachtel mit dem Ring, doch als er sie öffnete und die Steine ihn anglitzerten, verflog der schlimmste Ärger.
    »In Ordnung.« Er atmete aus. »Das Wichtigste ist noch da.« Wie alles andere auch, bis auf die paar tausend Dollar in Zwanzigern, die er mit der Geldnadel zusammengehalten hatte, die einmal seinem Urgroßvater gehört hatte.
    »Es ist noch alles da.«
    »Sie sagen nicht die Wahrheit«, sagte Odette dumpf.
    »Nur ein bisschen Kleingeld fehlt, mehr nicht.«
    »Ich muss wissen, wie viel es ist, damit ich es zurückzahlen kann.«
    »Sie glauben doch nicht, dass ich von Ihnen Geld annehmen würde?« Ein Teil seiner Wut brach heraus und ließ sie zusammenzucken. »Sehen Sie mir in die Augen. Glauben Sie wirklich, ich würde für das oder für irgendetwas sonst Geld von Ihnen nehmen?«
    Um dem Zittern ihrer Lippen Einhalt zu gebieten, presste sie sie fest aufeinander. »Ich bin für sie verantwortlich.«
    »So ein Unsinn. Beleidigen Sie mich nicht, indem Sie von Wiedergutmachung reden.«
    Obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, vor ihm nicht zu weinen, kullerte ihr eine Träne über die Wange. »Ich weiß, was sie ist. Und ich weiß auch, dass sie nie das sein wird, was ich mir erhofft habe, wofür ich gearbeitet habe, was ich mir von dem Moment an gewünscht habe, als ich sie in meinem Schoß spürte. Aber sie hat mir Lena geschenkt.«
    Sie kramte ein Taschentuch hervor und tupfte sich die Wangen ab. Es würden keine Tränen mehr fließen. »Ich hatte damit gerechnet, dass sie mich bestehlen würde, ehe sie wieder davonging, aber ich hätte nicht gedacht, dass Sie sich bei Ihnen bedient. Nie hätte ich das gedacht und es tut mir unendlich Leid.«
    »Sehen Sie mir bitte in die Augen, damit Sie feststellen können, ob ich es Ihnen vorwerfe!«
    »Nein, Sie

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