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Mitten in der Nacht

Mitten in der Nacht

Titel: Mitten in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihrem langsamen Ritt auf.
    Als Declan sich einen eingezogenen Splitter aus dem Daumen pulte, kam er zu dem Schluss, dass es gar nicht besser gehen könnte.
    »Was ist das für ein Strauch, der da hinten blüht?« Er deutete auf das Wrack von Garten.
    »Kamelie«, klärte Effie ihn auf. »Dieser Garten ist eine Schande, Dec.«
    »Ich weiß. Ich muss was daran machen.«
    »Du kannst dich nicht um alles kümmern. Du solltest jemanden rauskommen lassen, der hier Ordnung schafft.«
    »Big Frank und Little Frankie.« Remy nahm einen großen Schluck Bier. »Die würden das für dich erledigen. Die leisten gute Arbeit.«
    »Familienunternehmen?« In Familienunternehmen hatte er immer Vertrauen. »Vater und Sohn?«
    »Bruder und Schwester.«
    »Ein Bruder und eine Schwester, und beide heißen Frank?«
    »Ja. Frank X. – das steht für Xavier – hatte ein übertriebenes Selbstbewusstsein. Hat seine beiden Kinder nach ihm benannt. Ich gebe dir die Nummer. Und sag ihnen, dass die Empfehlung von Remy kommt.«
    »Ich kümmere mich um den Abwasch.« Effie sah sich ihre mit Farbe gesprenkelten Hände an. »Hast du was dagegen, wenn ich ein bisschen durchs Haus laufe?«
    »Schätzchen.« Declan nahm ihre Hand und küsste sie. »Du darfst machen, wozu du Lust hast.«
    »Ein Glück, dass ich sie als Erster kennen gelernt habe«, bemerkte Remy, nachdem Effie hineingegangen war.
    »Da hast du verdammt Recht.«
    »Aber dem Blick nach zu urteilen, mit dem du auf den Bayou starrst, hast du eine andere Frau im Sinn.«
    »Effie kriege ich nur, wenn ich dich umbringe, also mache ich Miss Odette den Hof, als eine Art Freundschaftsbeweis.«
    »Ach, du bist eine Quasseltüte.« Lachend stützte Remy sich auf seine Ellbogen. »Diese Lena, die kann einen Mann schon aufwühlen und ihn an ein Menge interessanter Dinge denken lassen.«
    »Du hast doch dein Mädchen.«
    »Was aber nicht heißen soll, dass mein Gehirn aufgehört hätte zu arbeiten. Aber keine Sorge, ich will keine andere als Effie.« Er seufzte voller Zufriedenheit. »Außerdem haben Lena und ich vor einiger Zeit schon unsere Runde gedreht.«
    »Was meinst du damit?« Declan stellte sein Bier ab und glotzte seinen Freund an. »Du und Lena. Du... und Lena?«
    Remy zwinkerte. »Einen heißen, schweißtreibenden Sommer lang. Dürfte schon fast fünfzehn Jahre her sein. Autsch.« Er setzte sich auf, um sein Herz zu reiben. »Das tut weh. Ich war ungefähr... ja, ich war siebzehn, gerade mit der Highschool fertig. Dann muss sie fünfzehn gewesen sein. Wir haben ein paar denkwürdige Abende auf dem Rücksitz meines alten Chevy Camaro verbracht.«
    Er bemerkte Declans brütenden Blick. »He, ich habe auch sie als Erster getroffen. Dieses Mädchen hat mich regelrecht in Trance versetzt, etwa sechs Monate lang. Dachte, ich müsste sterben, wenn ich sie nicht bekomme. Du weißt ja, wie das ist mit siebzehn.«
    »Ja. Ich weiß auch, wie das mit einunddreißig ist.«
    Remy kicherte in sich hinein. »Also ich war vernarrt in sie, habe sie umturtelt, bin ihr nicht von den Fersen gewichen. Bin mit ihr ins Kino gegangen und habe lange Autofahrten mit ihr unternommen. Zu meinem Oberstufenball. Mein Gott, war das ein Anblick. Und dann endlich gelang es mir in einer mondsüchtigen Nacht, ihr die Kleider auf dem Rücksitz dieses Camaro auszuziehen. Es war ihr erstes Mal.« Er warf Declan einen Blick zu. »Du weißt ja, es heißt, keine Frau vergisst je ihren Ersten. Du wirst alle Hände voll zu tun haben, cher.«
    »Ich denke doch, dass ich geübter bin als ein geiler Teenager.« Ungeachtet der Tatsache, dass sie ihm, wie er zugeben musste, das Gefühl gegeben hatte, einer zu sein. »Was ist passiert zwischen euch?«
    »Ist einfach auseinander gegangen. Ich bin hoch nach Norden auf die Schule, sie ist hier geblieben. Das Fieber hat sich von selbst verzehrt und wir sind Freunde geworden. Wir sind Freunde, Dec. Sie ist einer der wichtigsten Menschen für mich.«
    »Ich erkenne eine Warnung, wenn ich eine höre. Du möchtest wohl alle Mädchen, Remy?«
    »Ich habe nur gedacht, dass ich es ungern sähe, wenn zwei meiner Freunde einander wehtun. Ihr seid beide mit schwerem Gepäck angekommen.«
    »Ich weiß aber, wie ich meins verstaue.«
    »Mag sein. Sie hat weiß Gott hart gearbeitet, um ihres auf dem Speicher wegzusperren. Ihre Mutter –« Er unterbrach sich, weil Effie schrie.
    Bier ergoss sich über den Fußboden, als Remy im Aufspringen die Flasche umwarf. Er war einen Schritt vor Declan durch die

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