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Mitten in der Nacht

Mitten in der Nacht

Titel: Mitten in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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für dich kochen. Wo ist der Herd?«
    »Gleich hier.« Er tippte auf die Oberfläche einer Mikrowelle.
    »Na ja, wir werden es schon hinkriegen. Schüssel? Messer? Gabel?«
    »Ah...« Er wühlte sich durch die Schachtel seiner derzeitigen Küchenutensilien und kam mit seinem Plastikbesteck an.
    »Schätzchen, das ist nur noch traurig. Setz dich und Lena kümmert sich um dich. Dieses eine Mal«, fügte sie hinzu.
    Er hockte sich auf einen Sägebock und sah zu, wie sie Eier aufschlug, Schinken und Käse hineinschnitt und darüber ein wenig aus der Salattüte verteilte.
    »Hast du irgendwelche Kräuter, cher? Ein paar Gewürze?«
    »Ich habe Salz und Pfeffer. Und darauf kommt es schließlich an«, murmelte er, als sie seufzte. »Eroberer haben auf der Suche nach Salz ganze Kontinente entdeckt.«
    »Ihr habt daheim wohl eine Köchin gehabt?«
    »Ja. Wieso?«
    »Und wie hast du dich ernährt, als du ausgezogen und auf dich allein gestellt warst?«
    »Speisen zum Mitnehmen, Lieferungen ins Haus und Mikrowelle. Solange es diese drei Dinge gibt, braucht kein Mann zu hungern.«
    Sie stellte die Schüssel in die Mikrowelle, programmierte sie und wandte sich ihm dann wieder zu. »Wenn du hier draußen wohnst, solltest du dir am besten wieder eine Köchin einstellen.«
    »Wie viel verlangst du?«
    »Du bist ein echter Spaßvogel, Declan.« Er hatte seine Farbe zurückbekommen, die Augen waren wieder klar. Der Knoten in ihrem Bauch löste sich. »Wie kommt es, dass du keine Frau hast?«
    »Ich hatte eine, aber es stellte sich heraus, dass ich sie eigentlich gar nicht richtig wollte.«
    »So?« Sie machte das Gerät auf, als es piepte, rührte die Eimischung durch und programmierte es erneut. »Was ist passiert?«
    »Hat Remy dir das nicht erzählt?«
    »Er erzählt mir nicht alles.«
    »Ich war verlobt. Aber ich Schuft habe das Ganze drei Wochen vor der Hochzeit abgeblasen. In Boston verfluchen mich noch jede Menge Leute.«
    Er versucht es scherzhaft darzustellen, dachte sie, schaffte es aber nicht ganz. »Ist das der Grund, weshalb du weggegangen bist?«
    »Nein, ich habe dadurch gemerkt, dass ich weggehen kann.«
    »Du hast sie nicht geliebt.«
    »Nein, ich habe sie nicht geliebt.«
    »Das zu sagen macht dich traurig.« Sie holte die Schüssel heraus, nahm eine neue Plastikgabel und reichte sie ihm. Sie bemerkte, dass seine Augen zornig waren. Vor Bedauern. »Hat sie dich geliebt?«
    »Nein. Wir waren ein attraktives Paar. Wir waren aneinander gewöhnt. Sie glaubte, wir wollten das Gleiche.«
    »Aber dem war nicht so.«
    »Nein, wir haben nie das Gleiche gewollt. Und je näher der Tag X rückte, umso mehr sah ich mein Leben... sich verengen, bis ich nur noch in eine winzige Ecke gepresst war. Kein Raum, keine Luft. Kein Licht. Mir wurde klar, dass die Aussicht, Jessica zu heiraten, bei mir dieselben Gefühle auslöste wie die Ausübung meines Berufs als Anwalt für Körperschaftsrecht. Und ich kam zu dem Schluss, dass ich, wenn so der Rest meines Lebens aussehen sollte, genauso gut von einer Brücke springen – oder aus dieser Ecke herauskommen konnte, solange ich dazu noch die Gelegenheit hatte.
    Sie strich ihm das Haar aus der Stirn. »Es war jedenfalls tapferer wegzugehen als zu springen.«
    »Möglich. Das schmeckt gut«, sagte er und schaufelte sich noch mehr Rührei auf die Gabel. »Und warum hast du keinen Mann?«
    Sie warf den Kopf in den Nacken. »Wer sagt denn, dass ich keinen habe?«
    Er packte ihre Hand, ehe sie sich abwenden konnte. »Ich muss wissen, ob du einen hast.«
    Sie senkte ihren Blick hinunter auf seine Hand, dann sah sie ihn wieder an. »Und weshalb?«
    »Weil ich ständig an dich denken muss. Du hast dich in meinem Kopf und unter meiner Haut eingenistet, und ich werde dich nicht los. Weil mein Herz jedes Mal, wenn ich dich sehe, einen Sprung macht.«
    »Das kannst du gut. Dinge sagen, die eine Frau aufwühlen.« Wenn's nur das wäre, dachte sie. Wenn alles nur darauf hinausliefe, dass er sie aufwühlte, dann hätte sie sich entspannt zwischen diese langen Beine gelegt und ihrer beider Hunger gestillt. Aber sie hatte es hier mit keinem unkomplizierten Mann zu tun.
    Das Zusammensein mit ihm würde anstrengend sein.
    »Iss deine Eier«, befahl sie ihm und befreite ihre Hand aus seiner. »Warum fängst du eigentlich mit der Küche an, wenn du doch nur Erdnussbutter isst und keinen einzigen Teller dein Eigen nennst?«
    »Ich habe Teller, aber die sind nicht zum Gebrauch bestimmt. Die Küche ist das Herz des

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