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Mitten in der Nacht

Mitten in der Nacht

Titel: Mitten in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nur bewundern.« Als er jetzt aufstand, war sein Grinsen locker. »Ich mag dich auch, Lena. Und ich bin gern mit dir zusammen, gern mit dir im Bett. Das reicht für den Augenblick. Hast du Hunger? Ich sollte jetzt wohl besser den Grill anwerfen.«
    Sollte es ein Trick sein, wie Lena glaubte, oder eine Art Strategie, sie ständig zu verunsichern, dann konnte sie sein Geschick nur bewundern.
    Nach wie vor war ihr dieser Mann ein Rätsel, und seine nahtlosen Stimmungswechsel waren ein todsicherer Weg, ihr Interesse an dessen Entschlüsselung wach zu halten.
    Er kochte wie ein Mann, der sich in einer echten Küche nicht recht traute. Legte die Kartoffeln in der Schale auf den Grill und briet die Steaks. Aber für die Zubereitung des Salats überredete er Lena.
    Er verlor kein Wort zum Thema Liebe.
    Er erkundigte sich nach ihrer Arbeit und wie ihr Geschäft während der zwei Regentage gelaufen war. Dann legte er Musik auf, drehte sie leise und unterhielt sich mit ihr durch die Küchentür, während der Grill qualmte und sie Gemüse putzte.
    Sie hätten ebenso flüchtige Bekannte wie auch ein sehr vertrautes Liebespaar sein können.
    Bei Kerzenlicht aßen sie in seiner schönen Küche. Selbst das Haus wusste sich zu benehmen. Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – war sie während des ganzen Essens gereizt.
    Declan holte einen Konditorkuchen aus dem Kühlschrank. Lena warf einen Blick darauf und seufzte. »Ich kann nicht.«
    »Wir können ihn für später aufheben.«
    »Ich kann die nächsten vierzig Tage nicht. Ich verzichte während der Fastenzeit auf Süßes. Ich habe dauernd so einen Heißhunger auf Süßes.«
    »Oh.« Er stellte ihn zurück in den Kühlschrank. »Eventuell finde ich noch was anderes.«
    »Worauf verzichtest du?«
    »Auf das Tragen von Damenunterwäsche. Es fällt mir zwar schwer, aber ich werde wohl bis Ostern durchhalten.«
    »Wenn du so weiterredest, wisch ich dir meine Asche wieder weg.« Offenbar wollte er sie reizen. Und das löste sie wohl am besten, indem sie ihn noch mehr reizte. Als er seinen Kühlschrank durchforstete, trat sie hinter ihn und schlang ihre Arme um seine Taille, drückte ihren Körper an seinen. »Du musst auf etwas verzichten, cher, auf etwas, worauf du richtig süchtig bist.«
    »Auf dich werde ich auf gar keinen Fall verzichten, darauf kannst du Gift nehmen.«
    Er ließ sich von ihr herumdrehen und mit dem Rücken an den Kühlschrank drücken.
    O ja, er kannte sie, durchschaute sie, als sie unter Einsatz ihrer Lippen kleine Explosionen in seinen Blutbahnen auslöste. Ihm war klar, dass sie Sex einsetzte, um ihm einen Schritt voraus zu sein. Einen Schritt von ihm entfernt zu sein.
    Wenn sie nicht merkte, dass er sie lieben konnte, so viel er wollte, dann war es seine Aufgabe, ihr das zu zeigen.
    »In deinem Bett, hast du gesagt.« Ihr Mund war unersättlich, jagte rastlos über sein Gesicht. »In deinem Bett.«
    Sie zog ihn zur Tür. Fast hätte er sie zurückgerissen zur Küchentreppe, fand aber, der lange Weg könnte der interessantere sein.
    Im Flur drängte er sie an die Wand und unternahm mit seinen Zähnen einen Angriff auf ihre Kehle. »Wir kommen schon noch dorthin.«
    Er langte mit den Händen nach unten und riss ihre Bluse hoch und über ihren Kopf, warf sie beiseite. Ineinander verschlungen, drehten sie sich ein Mal vertikal die Wand entlang und endeten schließlich in entgegengesetzter Position. Jetzt riss sie ihm mit ungeduldigen Händen das Hemd auf, so dass die Knöpfe über den Fußboden tanzten.
    Auf ihrem Weg zur Treppe kämpften sie mit ihren Kleidungsstücken. Schuhe fielen plumpsend zu Boden. Ihr Büstenhalter flatterte über das Geländer, seine Jeans rutschten auf der dritten Stufe nach unten.
    Noch ehe sie den Treppenabsatz erreicht hatten, waren sie schon außer Puste.
    Seine Hände waren rau, die Hände eines Handwerkers, die sie streichelnd in Erregung versetzten. Ihre Haut wurde lebendig.
    »Beeil dich.« Sie grub ihre Zähne in seine Schulter, denn ihr Verlangen war jetzt so heftig, war eine gewaltige Feuersbrunst, die alle Vorsicht niederbrannte. »Mein Gott, beeil dich.«
    Fast hätte er sie genommen, wo sie gerade standen, aber er wollte sie unter sich spüren. Sehen, wie sie sich aufbäumte und sich an ihn drängte.
    Ohne seine Lippen zu lösen, die sich verschlingend ihres Mundes bemächtigten, legte er den Arm um ihre Taille und hob sie ein paar Zentimeter vom Boden. Etwas Rohes und Primitives brach in ihm auf, als er wusste, dass

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