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Mitten in der Stadt - Borrmann, M: Mitten in der Stadt

Mitten in der Stadt - Borrmann, M: Mitten in der Stadt

Titel: Mitten in der Stadt - Borrmann, M: Mitten in der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mechtild Borrmann
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füllte sich das Konferenzzimmer. Linda kam zusammen mit van Oss herein. Sie brachten Isolierkannen mit Kaffee und Tee mit. Lembach kaute an einer Laugenbrezel, als er den Raum betrat.
    Grube begrüßte sie und fragte, in welcher Reihenfolge sie vorgehen wollten.
    Lembach hob die Hand. Er hatte die Nacht durchgearbeitet. „Lasst mich mal anfangen, dann habt ihr gleich das Neueste, und ich kann endlich ins Bett!“
    Er spielte mit den Papieren, die Grube verteilt hatte. Er selber hatte wie immer keine Unterlagen dabei, legte nur eine Tüte mit dem Foto und eine mit einem Stadtplan auf den Tisch.
    „Zum Ersten, Kollers Patrol ist zu keinem Zeitpunkt schwarz gewesen. Er war immer rot, hat immer noch, bis auf ein paar ausgebesserte Stellen, seine Originallackierung.“
    Grube schnaubte enttäuscht. Lembach nickte ihm zu. „Meine These wäre, es gibt einen identischen Wagen in Schwarz und Kollers Auto hat als eine Art Modell gedient. Er war gelernter Autoschlosser. Vielleicht hatte er den Auftrag, diesen Rammbock mitsamt Halterung zu bauen und auszuprobieren.“ Grube fuhr sich genervt mit beiden Händen über den Kopf.
    „Das ist doch unlogisch. Wieso legen die den Rammbock in das Auto? Wenn die Koller getötet haben, müssen sie auch davon ausgehen, dass wir den Wagen finden und feststellen, dass es der Falsche ist.“
    Lembach grinste. Grube konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es Menschen gab, die gar nicht daran interessiert waren, ihre Karten zu verdecken.
    „Das ist denen vielleicht egal. Die sind zu Koller und haben ihn erledigt. Es hätte Wochen dauern können, bis wir ihn in der abgelegenen Halle finden. Ich denke, dass die genau davon ausgegangen sind. Außerdem gibt es keine weiteren Hinweise. Wenn die Fingerabdrücke nichts bringen, stehen wir am Anfang.“
    Lembach lehnte sich zurück und massierte seinen Nacken. „Für die These, dass Kollers Wagen als eine Art Modell gedient hat, spricht auch, dass wir relativ frischen Waldboden in den Reifenprofilen entdeckt haben. Wahrscheinlich hat er den Vorbau im Wald ausprobiert.“
    Linda und Grube sahen sich an. Linda ergriff das Wort.
    „Wir haben einen Anruf von einem Anwohner der Grenzallee. Er hat ein Fahrzeug gemeldet, das kurz nach dem Überfall mit hoher Geschwindigkeit durch die Straße gefahren ist und anschließend im Wald verschwand.“ Für einen Augenblick hing jeder seinen Gedanken nach. Dann sprang Grube auf.
    „Moment!“ Er rollte den Fernseher ans Kopfende des langen Tisches und startete den DVD-Player. „Ich habe die entscheidenden Ausschnitte der verschiedenen Überwachungskameras zusammengeschnitten. Und bei dem Bergerüberfall …“
    Er stoppte die Aufnahme an der Stelle, an der rote Einsprenkelungen zu sehen waren.
    Die Kollegen kamen um den Tisch herum und stellten sich im Halbkreis um den Fernseher.
    Grube zeigte mit der Rückseite seines Kulis auf die kleinen Stellen. „Hier! Ich habe gedacht, dass das Lichtreflexe sind. Schlechtes Filmmaterial. Aber vielleicht sind das Lackschäden, verursacht von dem Glasregen, als sie durch die Scheibe sind. Vielleicht ist der Wagen darunter rot.“
    Lembach stellte sich dicht vor den Fernseher. „Lass das noch mal laufen, so langsam wie es geht.“
    Grube spulte die Szene zurück. Noch einmal sahen sie, wie das Auto durch die Scheibe stieß und hielt. „Stopp!“ Auf dem Bild stand der Wagen, nachdem er die Scheibe durchbrochen hatte, zur Hälfte im Geschäft.
    Joop pfiff durch die Zähne und nickte Grube anerkennend zu.
    „Du hast Recht! Aber … wie kann das gehen?“
    Lembach hockte immer noch unmittelbar vor dem Bildschirm. „Wie das gehen kann, weiß ich auch noch nicht, aber es ist so.“
    Er richtete sich auf und schüttelte irritiert den Kopf. „Das Kollerauto war nie überlackiert. Da bin ich sicher!“
    Linda ging zurück an ihren Platz. „Also doch ein anderes Fahrzeug!“
    Lembach verschränkte die Arme über seinem ausladenden Bauch. „Kannst du mir die DVD überlassen? Ich hab da so eine Idee, aber da muss ich mich erst schlau machen.“ Grube reichte ihm die Scheibe.
    Bernd Lembach setzte sich wieder. „Gut, da müssen wir noch mal ran. Was die Spurenlage in dem Büroraum betrifft, gibt es Fingerabdrücke ohne Ende. Die Auswertungen laufen noch. Oben gibt es keine weiteren Hinweise auf den Raub, sprich, wir haben nichts von der Beute gefunden, keine Pläne oder sonst was. Kollers Handy wird gerade ausgewertet. Er hat in den letzten beiden Tagen drei Mal ein

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