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Mitten in der Stadt - Borrmann, M: Mitten in der Stadt

Mitten in der Stadt - Borrmann, M: Mitten in der Stadt

Titel: Mitten in der Stadt - Borrmann, M: Mitten in der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mechtild Borrmann
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Prepaid-Handy angerufen. Wir haben es überprüft. Gehörte einer Vierzehnjährigen aus Weeze und ist vor einer Woche im Radhaus in Kellen gestohlen worden. Orten lässt es sich nicht. Ist wahrscheinlich inzwischen zerstört.“
    Bongartz stürmte zur Tür herein. „Tut mir leid!“ Er klopfte zur Begrüßung kurz auf den Tisch. „Aber dafür habe ich euch was mitgebracht“, lächelte er in die Runde.
    „Lass mich grad zu Ende machen, Kurt. Bin gleich fertig.“
    Lembach drehte das Foto um. „Unter der Schreibtischunterlage haben wir diese Fotos gefunden.“ Er reichte es weiter. Grube nahm es entgegen. „Ja, das hilft uns auch nicht weiter. Das sind seine Frau und seine Kinder!“
    Lembach arbeitete die weitere Spurenlage ab. „Neben dem Schreibtisch lag dieser MP3-Player. Seine Augen suchten kurz über den Tisch. „Ach, den hab ich unten vergessen. Auf dem Ding ist jedenfalls ziemlich schräge Musik. House, Techno und so’n Kram.“ Er grinste in die Runde. „Gut, dass wir unsere Polizeischüler haben, ich hätte das nämlich nicht einordnen können. Auf dem Gerät haben wir Fingerabdrücke sichergestellt. Von Koller selber sind keine drauf. Vielleicht gehört er einem der beiden anderen Täter. Wenn es so ist, können wir zumindest davon ausgehen, dass einer von ihnen noch recht jung ist. Insgesamt haben wir zwölf verschiedene Abdrücke in diesem Büroverschlag gefunden. Drei davon konnten wir gleichzeitig im Auto sicherstellen. Die gesamte Auswertung können wir im Laufe des Vormittags liefern.“ Lembach hob den zweiten Beutel an.
    „Im Handschuhfach haben wir diesen Stadtplan gefunden. Soweit nichts Besonderes, bis auf die Notiz unter der Legende.“ Er faltete den Plan auseinander. Mit einem blauen Filzstift hatte jemand „Do. Kegeln/ Kino“ auf den Rand gekritzelt.
    Grube betrachtete die Karte. „Bergers Kegelabend“, er schnaufte. „Und seine Frau war im Kino. Dieser Berger! Den überprüfen wir auf jeden Fall. Finanzielle Verhältnisse und so.“
    Joop meldete sich. „Das kann ich übernehmen. Suchen wir was Bestimmtes?“
    „Nein, einfach alles durchgehen.“
    Er rieb sich das unrasierte Kinn.
    „Wenn man sich die Videobänder ansieht, wirkt der Überfall improvisiert, gleichzeitig finden wir immer mehr Hinweise, dass eine sorgfältige Planung stattgefunden hat. Erst die Kamera, von der Koller offensichtlich gewusst hat, und jetzt diese Notiz. Berger hat gleich nach dem Überfall gesagt, dass er und seine Frau nicht zu Hause waren und dass das selten vorkommt.“
    Für einen Augenblick hing jeder seinen eigenen Gedanken nach. Dann übernahm Bongartz.
    „Fang ich mal mit dem Interessantesten zuerst an. Koller ist an Genickbruch gestorben. Er muss mit dem Gesicht zum Fenster herausgestürzt sein. Also vornüber. Was den eigentlichen tödlichen Sturz angeht, ist nicht eindeutig zu sagen, ob es sich um einen Unfall handelt oder ob da jemand nachgeholfen hat.“ Bongartz ging zu den Tatortfotos hinüber und zeigte auf das Bild, auf dem die Fensterfront abgebildet war. „Die Holzwand unter dem Fenster reichte Koller bis ungefähr zu den Knien. Er hatte 1,8 Promille im Blut, somit ist es durchaus möglich, dass er gestürzt ist. Aber nur mit Schwung. Will sagen, das Fenster wäre nicht gebrochen, wenn der davor gestanden hätte und wegen des Alkoholpegels aus dem Gleichgewicht geraten wäre.“
    Bongartz nahm ein Bild von Kollers Leiche von der Wand. „Koller ist zusammengeschlagen worden. Er hat Blutverkrustungen am Kopf und Hämatome an Brust und Armen, die zwei bis drei Stunden vor seinem tödlichen Sturz entstanden sind.“
    Für einen Augenblick herrschte Schweigen.
    Joop sah den Pathologen an. „Todeszeitpunkt?“
    „Zwischen siebzehn und achtzehn Uhr.“
    „Das heißt, geprügelt hat er sich zwischen vierzehn und fünfzehn Uhr?“
    Bongartz schüttelte den Kopf. „Der hat sich nicht geprügelt. Der hatte 1,8 Promille im Blut. Seine Verletzungen weisen eher darauf hin, dass er nur versucht hat, Schläge abzuwehren.“
    Joop machte sich Notizen. „Könnte es sein, dass Koller bewusstlos war, als er aus dem Fenster fiel? Ich meine, dass man ihn einfach aus dem Fenster geworfen hat?“
    Kurt Bongartz zögerte. „Nein, eher nicht. Die Art
    der Sturzverletzungen legt nahe, dass er vor dem Fenster gestanden hat oder darauf zugegangen ist. Die Abschürfungen an den Schienbeinen deuten darauf hin, dass er über die Bretterwand unterhalb des Fensters gekippt ist. Da kann natürlich

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