Mitten ins Herz (German Edition)
gab ihm einen flüchtigen Kuss auf dem Mund.
»Danke!« Dann spitze sie die Lippen und sah ihn fragend an. »Und was machen wir jetzt?« Jake legte seine Hände auf ihre Hüften und sah ihr tief in die Augen.
»Ich wüsste schon, was ich jetzt mit dir anstellen würde, wenn da nicht diese Wolken wären«, antwortete er und warf einen prüfenden Blick in den Himmel. Wir sollten zusehen, dass wir wieder an Land kommen, denn es scheint ein Unwetter aufzuziehen«, entschied er.
Dann senkte er den Kopf und wurde ganz ernst. »Danach bringe dich nach Hause. Morgen werde ich mit Madison reden und ihr sagen, dass die Hochzeit nicht stattfinden wird, weil ich mich in dich verliebt habe.«
Summer fiel ihm schluchzend um den Hals. Er meinte es also wirklich ernst. Sie lehnte sich gegen seine Brust und wünschte, dieser Augenblick würde niemals zu Ende gehen.
Nachdem sie angelegt hatten, begann es tatsächlich zu regnen. Jake begleitete Summer noch bis nach Hause.
Auch in dieser Nacht träumte Summer wieder von Jake, wie schon die vielen Nächte zuvor. Diesmal jedoch tat sie es mit einem Lächeln auf den Lippen. Denn sie wusste, es würde nicht nur ein Traum bleiben.
Nach dem Regenschauer der vergangenen Nacht roch die Luft würzig und irgendwie erdig. Jetzt schien wieder die Sonne und die Temperatur stieg schon früh morgens in ungeahnte Höhen. Summer ging wie gewohnt zur Arbeit beim Verleih. Mittlerweile hatte sie sich an die Hitze gewöhnt und genoss sie sogar.
In Chicago waren die Sommer zwar teilweise auch sehr heiß, doch es wehte immer eine frische Brise. Nicht umsonst nannte man die Stadt "The Windy City".
Jake war noch nicht da, also schloss Summer die kleine Holzhütte auf, startete den Computer und machte sich erst einmal einen Kaffee.
Selten war ihr das Aufstehen so leicht gefallen, wie an diesem Morgen. Sie konnte es nicht erwarten, Jake wiederzusehen. Zugegeben, Summer hatte ein wenig Angst, was er ihr berichten würde. Sie wusste ja nicht, wie Madison reagiert hatte, und konnte nur hoffen, dass er wegen des Gespräches mit ihr nicht am Boden zerstört war.
Wie würde es weitergehen, wenn Madison ausgezogen war? Ob Jake sie irgendwann bitten würde, zu ihm zu ziehen? Sicher würde Jake ihr auch zur Seite stehen, wenn sie offiziell die Scheidung einreichen würde. Und dann ... dann würden sie womöglich heiraten. Wer konnte schon sagen, was die Zukunft brachte.
Summer verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Meine Güte, was ging ihr für einen Unsinn durch den Kopf. Ihre Beziehung hatte eben erst begonnen und sie machte sich womöglich schon Gedanken über Hochzeit und Kinder.
Sie war froh, als das Telefon klingelte, und nahm den Hörer ab.
»Jakes Jetski-Verleih. Sie sprechen mit Summer«, meldete sie sich. Doch die Person am anderen Ende der Leitung antwortete nicht.
»Hallo?« Wieder nichts. Summer hörte jedoch ganz deutlich ein aufgeregtes Atmen. »Wer ist denn da?«, fragte sie noch einmal nach. Als erneut niemand antwortete, legte sie kopfschüttelnd auf.
An diesem Vormittag erhielt sie noch fünf weitere dieser Anrufe, bei denen sich niemand meldete. Sie war sich ganz sicher, dass es sich bei allen Anrufen um die gleiche Person handelte, denn immer war da dieses hektische Atmen.
Wahrscheinlich waren es irgendwelche pubertierenden Teenager, die sich einfach nur einen Spaß erlaubten, dachte Summer und machte sich keine weiteren Gedanken.
Vielmehr machte sie sich Sorgen, wo Jake solange blieb. Normalerweise kam er kurz nach ihr zum Verleih, doch jetzt war es fast Mittag und er war immer noch nicht aufgetaucht. Das war seltsam, denn heute hatte er zwei neue Ersatzteile einbauen wollen, da die Maschinen morgen alle ausgebucht waren.
Summer starrte auf das Telefon und überlegte, ob sie ihn einfach anrufen sollte. Sie verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Bei ihrem Glück würde Madison rangehen. Sicher hatte er schon mit ihr geredet und auf eine Konfrontation mit ihr war Summer nicht scharf.
Plötzlich klingelte das Telefon erneut. Als Summer sich meldete, war Jake in der Leitung und sie atmete erleichtert auf. Er erklärte ihr, dass er es erst am Nachmittag schaffen würde, weil er ein falsches Ersatzteil geliefert bekommen hatte und sich darum kümmern musste.
»Hast du schon mit ihr geredet?«, fragte Summer zögernd. Nach einer kurzen Pause hörte sie ihn tief durchatmen, dann sagte er:
»Ja, es ist alles geklärt. Das erzähle ich dir, wenn wir uns sehen.« Ihr fiel ein Stein
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