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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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glaube, sie hatte ein gewisses Interesse an uns. Sie verstehen schon. Aber auf solche abwegigen Dinge lassen wir uns nicht ein. Wir sind schließlich verheiratet.«
    »Tja, wenn wir jünger wären …«, sagte Ziggy lachend.
    »Was gibt es denn so Dringendes?«
    »Ziggy und ich sind Freunde von DeChooch«, sagte Benny. »Ziggy, Eddie und ich, wir kennen uns seit Jahren. Ziggy und ich machen uns Sorgen um Eddie. Er ist plötzlich verschwunden. Wir haben die Befürchtung, er könnte in Schwierigkeiten stecken.«
    »Meinen Sie, weil er Loretta Ricci ermordet hat?«
    »Ach, nein, das ist überhaupt kein Thema. Eddie wird andauernd beschuldigt, irgendwen ermordet zu haben.«
    Ziggy beugte sich verschwörerisch flüsternd vor: »Schwätzer, allesamt.«
    Na klar, was sonst.
    »Wir machen uns Sorgen, weil Eddie vielleicht nicht bei
klarem Verstand ist«, sagte Benny. »Er hat seit einiger Zeit Depressionen. Wenn wir ihn besucht haben, wollte er nicht mit uns reden. So schlimm war es noch nie.«
    »Das ist nicht normal«, sagte Ziggy.
    »Jedenfalls haben wir erfahren, dass Sie ihn suchen, und wir wollen nicht, dass ihm etwas zustößt.«
    »Sie wollen nicht, dass ich auf ihn schieße.«
    »Ja.«
    »Ich schieße so gut wie nie auf Menschen.«
    »Manchmal passiert es eben. Und es wäre doch schlimm, wenn es DeChooch trifft. Gott behüte«, sagte Benny. »Wir wollen verhindern, dass es DeChooch trifft.«
    »Aber ich bitte Sie«, sagte ich. »Wenn es ihn trifft, dann war es nicht meine Kugel.«
    »Da wäre noch etwas«, sagte Benny. »Wir suchen Choochy, weil wir ihm helfen wollen.«
    Ziggy nickte. »Wir finden, er sollte mal einen Arzt aufsuchen. Vielleicht braucht er einen Psychiater. Und deswegen haben wir uns gedacht, dass wir in dieser Angelegenheit zusammenarbeiten könnten, weil Sie ihn doch auch suchen.«
    »Kein Problem«, sagte ich. »Wenn ich ihn gefunden habe, sage ich Bescheid.« Aber erst nachdem ich ihn dem Gericht übergeben habe und er hinter Schloss und Riegel sitzt.
    »Wir wollten Sie fragen, ob Sie schon irgendwelche Spuren entdeckt haben.«
    »Nein. Keine.«
    »Mist.Wir haben fest damit gerechnet, dass Sie schon welche haben. Es heißt, Sie sollen ziemlich gut in Ihrem Beruf sein.«
    »Eigentlich bin ich gar nicht so gut, meistens habe ich nur Glück.«
    Wieder tauschten die beiden viel sagende Blicke.

    »Und? Haben Sie das Gefühl, dass das Glück auch diesmal auf Ihrer Seite ist?«
    Von Glück konnte wohl kaum die Rede sein, wenn mir gerade ein deprimierter Rentner entwischt war, in dessen Schuppen ich eine Tote gefunden hatte, und ich gerade ein Abendessen mit meinen Eltern hinter mich gebracht hatte. »Das kann ich nicht sagen. Dazu ist es noch zu früh.«
    Ein Kratzen an der Wohnungstür war zu vernehmen, die Tür wurde aufgestoßen, und Mooner schob sich in den Flur. Er trug einen Ganzkörperanzug aus Spandex, vorne auf der Brust prangte ein großes, silbernes »M«.
    »Ej, Mann, ej«, sagte Mooner. »Ich habe versucht, dich anzurufen, aber du warst nie zu Hause. Ich wollte dir meinen neuen Super-Mooner-Anzug zeigen.«
    »Was haben wir denn da?«, sagte Benny. »Der sieht ja aus wie eine schrille Tunte.«
    »Ich bin ein Superheld, Mann, ej«, stellte Mooner klar.
    »Ich würde eher sagen eine Supertunte. Laufen Sie den ganzen Tag in diesem Aufzug rum?«
    »Nein, Mann, ej. Das ist nur mein Tarnanzug. Normalerweise trage ich den nur, wenn ich Supertaten vollbringe, aber ich wollte, dass meine Kollegin mal einen richtigen Eindruck kriegt, deswegen habe ich mich draußen im Treppenhaus umgezogen.«
    »Können Sie auch fliegen wie Superman?«, wollte Benny von Mooner wissen.
    »Nein, aber im Geist schon. Mein Geist kann sich emporschwingen.«
    »Sagen Sie bloß.«
    Ziggy schaute auf die Uhr. »Wir müssen aufbrechen. Sie geben uns doch Bescheid, wenn Sie was von Choochy hören, oder?«

    »Natürlich.« Vielleicht.
    Ich sah ihnen hinterher. Die beiden waren wie Dick und Doof. Benny hatte einige Kilo Übergewicht, und aus dem Hemdkragen quoll ein Doppelkinn. Ziggy dagegen sah aus wie ein gerupftes Huhn. Vermutlich wohnten die beiden in Burg und gehörten Choochs Freizeitklub an, aber ganz sicher war ich mir da nicht. Meine zweite Vermutung war, dass die beiden als ehemalige Kautionsnehmer bei Vincent Plum längst aktenkundig waren, andernfalls hätten sie mir bestimmt ihre Telefonnummern gegeben.
    »Wie findest du meinen Anzug?«, fragte mich Mooner, nachdem Benny und Ziggy gegangen waren. »Dougie und ich

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