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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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um Dougies Verschwinden aufzuklären.«
    »Ach so«, sagte Mooner.
    Bob beäugte die Dose in Mooners Hand. Das Zeug darin sah mir ganz nach Hundefutter aus. Natürlich kann bei einem Hund wie Bob alles zu Hundefutter mutieren. Ich schob Bob aus dem Zimmer, und wir gingen nach unten.
    »Ich muss ein paar Leute anrufen«, sagte ich zu Mooner. »Ich sag dir Bescheid, wenn sich irgendwas ergibt.«
    »Ja. Und ich?«, fragte Mooner. »Was soll ich machen? Soll ich - irgendwie helfen?«
    »Du musst das Zeug im Schlafzimmer loswerden.«
     
    Die Blumen standen immer noch im Hausflur, als Bob und ich aus dem Aufzug traten. Bob schnüffelte an dem Strauß und genehmigte sich eine Rose. Ich zog ihn hinter mir her in die Wohnung und hörte als Erstes die Nachrichten auf dem Anrufbeantworter ab. Beide waren von Ronald. Hoffentlich gefallen Ihnen die Blumen, lautete die erste, die haben mich eine Stange Geld gekostet. In der zweiten schlug er vor, wir sollten uns treffen, weil zwischen uns was laufen würde.
    So ein Quatsch.
    Ich schmierte mir noch ein Erdnussbuttersandwich, um den Gedanken an Ronald loszuwerden. Bob bekam auch ein Sandwich. Dann nahm ich das Telefon mit ins Wohnzimmer
und rief alle mit Namen Kruper an, die auf dem gelben Zettel standen. Ich sagte, ich sei eine Freundin und auf der Suche nach Dougie. Als mir Dougies Adresse in Burg genannt wurde, tat ich überrascht, dass er wieder nach Jersey zurückgekehrt sei. Ich wollte Dougies Verwandte nicht unnötig aufregen.
    »Dieser Rundruf war die absolute Fehlanzeige«, sagte ich zu Bob. »Was jetzt?«
    Ich hätte mit einem Foto von Dougie hausieren gehen können, aber die Chancen, dass sich jemand an ihn erinnerte, reichten von dünn gesät bis nicht vorhanden. Ich hatte ja schon Schwierigkeiten, mich an Dougie zu erinnern, wenn ich direkt vor ihm stand. Ich erkundigte mich nach seiner Kreditwürdigkeit und fand heraus, dass er eine Master Card besaß. Damit ließen sich Dougies Kontenbewegungen rekonstruieren, mehr nicht. Alles darüber hinaus war Terra incognita. Ich hatte Freunde, Verwandte und Geschäftskonten überprüft. Damit erschöpfte sich im Wesentlichen mein Rüstzeug. Schlimmer noch, ich hatte so ein hohles, flaues Gefühl im Magen. Das Gefühl, das mir sagte, dass irgendwas nicht stimmte. Natürlich wollte ich nicht, dass Dougie tot war, aber ich hatte auch keinen Beweis, dass er lebte.
    Ist doch albern, redete ich mir ein. Dougie trödelt gerne in der Gegend rum. Weiß der Himmel, wo der steckt. Kann sein, er pilgert gerade nach Graceland, spielt Blackjack in Atlantic City oder verliert seine Jungfräulichkeit an eine Kassiererin der Spätschicht im 7-Eleven.
    Und das hohle, flaue Gefühl im Magen ist vielleicht nur Hunger. Klar, natürlich! Was sonst! Nur gut, dass ich ein paar Tastykakes bei Giovichinni gekauft hatte. Ich holte den Kuchen hervor und gab Bob das Stück Kokosschichttorte, ich aß dafür die Karamellkrapfen.

    »Und?«, fragte ich Bob. »Geht es dir jetzt besser?«
    Mir jedenfalls ging es besser. Nach einem Stück Kuchen geht es mir immer besser. Mir ging es sogar so gut, dass ich beschloss, wieder loszuziehen und mich auf die Suche nach Eddie DeChooch zu machen, diesmal in einem anderen Viertel. Diesmal wollte ich Ronalds Viertel absuchen. Ich wusste ja, dass er nicht zu Hause war, das war ein zusätzlicher Anreiz.
    Bob und ich durchquerten die ganze Stadt bis zur Cherry Street. Die Cherry Street ist eine Art Wohnenklave im nordöstlichen Zipfel von Trenton. Das Viertel besteht hauptsächlich aus Zweifamilienhäusern auf kleinen Grundstücken, und die Stimmung ist ein bisschen so wie in Burg. Es war später Nachmittag. Die Schule war aus. In den Wohnzimmern und Küchen liefen die Fernseher. Auf dem Herd köchelte der Eintopf.
    Ich kroch im Schritttempo an Ronalds Haus vorbei, hielt Ausschau nach dem weißen Cadillac, nach Eddie DeChooch. Es war ein Einfamilienhaus mit einer roten Backsteinfassade, nicht so protzig wie das von Joyce mit den Säulen, aber auch nicht gerade besonders geschmackvoll. Das Garagentor war geschlossen. In der Einfahrt stand ein Minivan. Der gepflegte Vorgarten war um eine blau-weiße und etwa einen Meter hohe Statue der Jungfrau Maria herum angelegt. Sie sah gefasst und mit sich im Reinen aus in ihrem Gipsschrein. Das konnte ich von mir in meinem Fiberglas-Honda nicht behaupten.
    Bob und ich gondelten die Straße entlang, spähten in Einfahrten hinein, angestrengt nach schemenhaften Gestalten suchend, die sich

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