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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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schwarze Corvette. Ich bin schon rumgefahren und habe alles abgesucht, aber ich habe nichts gefunden.«
    »Melde es lieber gleich der Polizei.«
    »Auf gar keinen Fall. Dougster wäre ganz schön angeschmiert mit seiner Kaution.«
    Irgendwie passte mir das alles nicht. Mooner machte einen nervösen Eindruck, ein seltener Anblick bei ihm. Normalerweise ist Mooner die Ruhe in Person.
    »Irgendwas geht doch da vor«, sagte ich. »Verheimlichst du mir was?«
    »Nichts, Mann, ej. Ich schwöre.«
    Es ist voll daneben, aber ich mag Dougie ganz gern. Er ist ein Trottel und Gauner, aber er ist ein liebenswerter Trottel und Gauner. Jetzt wurde er also vermisst, und ich hatte ein flaues Gefühl im Magen.
    »Was ist mit Dougies Familie? Hast du mal mit einem von denen gesprochen?«, fragte ich.
    »Nein, ej, Mann, ej. Die wohnen alle irgendwo in Arkansas. Dougster hat nie viel über die erzählt.«
    »Gibt es hier im Haus ein Telefonbuch?«
    »Ich habe nie eins gesehen.Wenn eins hier ist, dann höchstens in seinem Zimmer.«

    »Bleib hier unten und pass auf, dass Bob nichts frisst. Ich schaue mal in Dougies Zimmer nach.«
    Oben befanden sich drei kleine Schlafzimmer. Ich war schon mal da gewesen, ich wusste also, welches Zimmer Dougie gehörte. Und ich wusste auch, was mich in puncto Inneneinrichtung erwartete. Dougie verschwendete keine Zeit mit den niederen Pflichten des Haushalts. Diverse Kleidungsstücke lagen verstreut auf dem Boden seines Zimmers, das Bett war ungemacht, und die Kommode war übersät mit Papierschnipseln, Mädchenzeitschriften, Tellern mit fest angetrockneten Essensresten, mehreren Tassen und einem Modell des Raumschiffs Enterprise.
    Am Bett stand zwar ein Telefon, ein Adressverzeichnis lag jedoch nicht daneben, nur ein gelber Notizblock. Jede Menge Namen und Telefonnummern waren darauf verzeichnet, wild durcheinander, einige von Kaffeeflecken verwischt. Ich überflog eine Seite und stellte rasch fest, dass einige Krupers in Arkansas aufgelistet waren, keiner in Jersey. Ich wühlte in dem Kram auf der Kommode und spähte aus purer Neugier in seinen Kleiderschrank.
    Keine Spur. Nichts.
    Eigentlich gab es keinen vernünftigen Grund, auch in den anderen beiden Zimmern nachzuschauen, aber ich bin von Natur aus neugierig. Bei dem zweiten Schlafzimmer handelte es sich um ein spartanisch eingerichtetes Gästezimmer. Das Bett war zerwühlt, wahrscheinlich übernachtete Mooner hier gelegentlich. Das dritte Schlafzimmer war bis an die Decke voll bepackt mit geklauter Ramschware. Kartons voller Toaster, Telefone, Wecker, stapelweise T-Shirts und weiß der Kuckuck was noch alles. Dougie hatte wieder mal zugeschlagen.
    »Mooner!«, rief ich. »Komm her! Sofort!«

    »Boah!«, entfuhr es Mooner, als er mich in der Tür zum dritten Schlafzimmer stehen sah. »Wo kommt denn das ganze Zeug auf einmal her?«
    »Ich dachte, Dougie hätte mit der Hehlerei Schluss gemacht.«
    »Ej, Mann, ej, er konnte nicht anders. Ich schwöre, er hat’s versucht, aber es steckt ihm im Blut. Als wäre er zum Hehler geboren.«
    Jetzt konnte ich mir auch Mooners Nervosität besser erklären. Dougie hatte sich wieder mit irgendwelchen üblen Kunden eingelassen. Nichts gegen üble Kunden, wenn alles gut läuft.Wenn es dazu führt, dass der eigene Freund von der Bildfläche verschwindet, sind sie ein Grund zur Besorgnis.
    »Weißt du, woher diese Kartons stammen? Weißt du, mit wem Dougie zusammengearbeitet hat?«
    »Ich habe nicht den geringsten Schimmer. Er bekam einen Telefonanruf, und dann stand auch schon ein Lastwagen in der Einfahrt, und wir kriegten diesen ganzen Warenbestand geliefert. Ich war etwas abgelenkt, weil gerade Rocky und Bullwinkle im Fernsehen kamen, und du weißt ja, wie schwierig es ist, sich von dem alten Rocky loszureißen.«
    »Hatte Dougie Schulden? War irgendwas faul an der Sache?«
    »Schien mir nicht so. Ich hatte das Gefühl, er war richtig gut drauf. Er meinte, der Kram ließe sich gut verhökern. Außer den Toastern. He, brauchst du einen Toaster?«
    »Wie viel soll er kosten?«
    »Zehn Dollar.«
    »Abgemacht.«
     
    Ich hielt kurz bei Giovichinni, ein paar Grundnahrungsmittel einkaufen, danach hetzten Bob und ich zum Mittagessen
nach Hause. Beim Aussteigen klemmte ich den Toaster unter den einen, die Einkaufstüte unter den anderen Arm.
    Wie aus dem Nichts nahmen plötzlich Benny und Ziggy Gestalt neben mir an.
    »Darf ich Ihnen Ihre Einkaufstüte abnehmen?«, fragte Ziggy. »Eine Dame wie Sie sollte so schwere

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