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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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dem Haus trat und in dem
weißen Cadillac davonfuhr. Die Polizei suchte nach ihm, ich suchte nach ihm, und dabei fuhr er unbehelligt mit seinem weißen Cadillac in der Gegend herum. Er war ein gerissener Gauner. Wieso bekamen wir ihn dann nicht zu fassen? Ich meinerseits kannte die Antwort auf diese Frage: Ich war unfähig.
    Valerie saß immer noch auf dem Boden, kreidebleich.
    »Das mit der Kopfgeldjagd solltest du dir noch mal überlegen«, schlug ich ihr vor. Vielleicht galt dasselbe für mich.
     
    Valerie fuhr zum Haus meiner Eltern zurück, um sich ihre Valiumration einzupfeifen, ich rief Ranger an.
    »Ich schmeiße das Handtuch«, sagte ich. »Ich übergebe dir den Fall.«
    »Du schmeißt doch sonst nicht so leicht das Handtuch«, sagte Ranger. »Was ist der Grund?«
    »DeChooch lässt mich auflaufen.«
    »Sonst noch was?«
    »Dougie Kruper wird vermisst, und ich glaube, DeChooch ist an seinem Verschwinden nicht unschuldig. Ich befürchte, dass ich Dougie gefährde, weil ich die Verhaftung von DeChooch andauernd vermassle.«
    »Dougie Kruper wurde wahrscheinlich von Außerirdischen entführt.«
    »Willst du nun den Fall übernehmen oder nicht?«
    »Nein.«
    »Dann eben nicht. Leck mich.« Ich schmiss Ranger aus der Leitung und streckte dem Apparat die Zunge heraus. Im Flur schnappte ich mir meine Tasche und meine Regenjacke und stürmte aus der Wohnung, die Treppe hinunter.
    Mrs. DeGuzman stand in der Eingangshalle. Mrs. DeGuzman ist von den Philippinen und spricht kein Wort Englisch.
    »Demütigend«, sagte ich zu ihr.
    Mrs. DeGuzman lächelte und wackelte mit dem Kopf, wie die Zierhunde, die manche Autofahrer hinten auf ihre Hutablage stellen.
    Ich stieg in meinen CR-V, blieb einen Moment sitzen und dachte nur: Mach dich auf den Tod gefasst, DeChooch. Und: Schluss mit lustig, ab jetzt herrscht Krieg. Andererseits fiel mir auch nicht ein, wo ich weiter nach ihm hätte suchen sollen, deswegen fuhr ich erst mal ins Einkaufszentrum.
    Es war beinahe fünf Uhr, als ich zurückkehrte. Ich schloss die Tür zu meiner Wohnung auf und unterdrückte einen Schrei. In meinem Wohnzimmer saß ein Mann. Ich sah noch mal hin, es war Ranger. Er saß entspannt in einem Sessel und musterte mich nachdenklich.
    »Du hast mich einfach rausgeschmissen«, sagte er. »Mach das nicht noch mal mit mir.«
    Seine Stimme war leise, aber die Autorität war wie immer unmissverständlich aus ihr herauszuhören. Ranger trug eine schwarze Baumwollhose, einen dünnen langärmligen schwarzen Sweater, dessen Ärmel hochgekrempelt waren, und teure schwarze Halbschuhe. Das Haar war raspelkurz geschnitten. Ich kannte ihn nur mit langen Haaren und in der Uniform des S.W.A.T, dem Sondereinsatzkommando der Armee, deswegen hatte ich ihn nicht gleich erkannt.
    »Ist das deine Tarnkleidung?«, fragte ich.
    Er sah mich an, ohne zu antworten. »Was ist in der Tasche?«
    »Schuhe.«
    Er lachte. »Eine Frau kann nie genug Schuhe besitzen.«
    »Was willst du hier?«
    »Ich dachte, wir könnten vielleicht ins Geschäft kommen. Wie dringend ist es dir mit DeChooch?«

    O Mann. »An was für ein Geschäft hast du dabei gedacht?«
    »Du findest DeChooch. Hast du Schwierigkeiten ihn festzunehmen, rufst du mich an. Wenn mir die Verhaftung gelingt, verbringst du eine Nacht mit mir.«
    Mir blieb das Herz stehen. Es war ein Spiel, das seit einiger Zeit zwischen Ranger und mir lief, aber die Sache war noch nie zuvor so deutlich ausgesprochen worden.
    »Eigentlich bin ich ja mit Morelli verlobt«, sagte ich.
    Ranger lachte immer noch.
    Scheiße.
    Man hörte, wie ein Schlüssel ins Türschloss geschoben wurde, und die Tür flog auf. Morelli schlenderte herein, und er und Ranger nickten sich kurz zu.
    »Ist das Spiel aus?«, fragte ich Morelli.
    Morelli sah mich mit Todesverachtung an. »Das Spiel ist aus, und mit der Babysitterei ist es auch aus. Ich will diesen Typ nie wieder in meinem Leben sehen.«
    »Wo ist er?«
    Morelli drehte sich um und sah nach. Mooner war weg. »Mist!«, sagte Morelli. Er ging zurück in den Hausflur, fasste Mooner am Jackenkragen und stieß ihn in die Wohnung - die polizeimäßige Entsprechung zur Katzenmutter, die ihr unartiges Junges am Genick packt.
    »Ej, Alter, ej«, sagte Mooner.
    Ranger stand auf und steckte mir eine Karte zu, auf der ein Name und eine Adresse standen. »Der Besitzer des weißen Cadillacs«, sagte er. Er streifte sich seine schwarze Lederjacke über und ging. Mister Gesprächig.
    Morelli deponierte Mooner in einem Sessel

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