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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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zweite Chance«, sagte DeChooch. »Vermasseln Sie die auch, ist Ihre Großmutter dran.«
    »Geht es ihr gut?«
    »Sie macht mich wahnsinnig.«
    »Ich möchte mit ihr sprechen.«
    »Sie können mit ihr sprechen, wenn Sie das Herz abliefern. Hier ist mein Plan. Packen Sie das Herz und Ihr Handy ein und fahren Sie zu dem Diner in Hamilton Township.«

    »Meinen Sie den Silver Dollar Diner?«
    »Ja. Ich rufe Sie morgen um sieben Uhr an.«
    »Warum können wir die Übergabe nicht früher machen?«
    »Ich würde sie liebend gern früher machen, glauben Sie mir, aber ich kann nicht. Ist das Herz noch in gutem Zustand?«
    »Ich habe es auf Eis gelegt.«
    »Wie viel Eis?«
    »Es ist tiefgefroren.«
    »Ich habe mir schon gedacht, dass das nötig ist. Passen Sie nur auf, dass Sie nicht versehentlich ein Stück abschneiden. Ich habe es Louie mit größter Behutsamkeit entnommen. Ich will nicht, dass Sie es mir jetzt noch kaputtmachen.«
    Er legte auf, und mein Magen revoltierte.
    »Bah!«
    Morelli legte einen Arm um mich. »Um deine Oma brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Die ist wie ein 53er Buick. Unverwüstlich, dass es beängstigend ist. Vielleicht sogar unsterblich.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie ist eine alte Dame, vergiss das nicht.«
    »Wenn ich davon überzeugt wäre, würde ich mich wohler fühlen«, sagte Morelli. »Aber wir haben es hier mit einer Generation von Frauen und Automobilen zu tun, die jedem Gesetz der Wissenschaft und der Logik widersprechen.«
    »Du denkst dabei wohl an deine eigene Großmutter.«
    »Ich habe es noch nie jemandem gestanden, aber manchmal habe ich die Befürchtung, dass sie wirklich den bösen Blick hat. Sie kann mir gehörige Angst einjagen.«
    Ich lachte schallend, ich konnte nicht anders. Die Drohungen und Prophezeiungen seiner Großmutter hatten Morelli bis jetzt immer kalt gelassen.

    Wir sahen uns das Spiel der Rangers an, führten den Hund aus und krochen ins Bett.
    Krach. Kratz. Kratz. Krach.
    Morelli und ich schauten uns an. Bob rumorte in der Küche, auf der Suche nach Krümeln, und haute dabei Teller vom Tresen.
    »Er hat Hunger«, sagte Morelli. »Wir sollten ihn lieber bei uns im Schlafzimmer einsperren, damit er nicht noch einen Sessel verschlingt.«
    Morelli stand auf und kam mit dem Hund zurück, er schloss die Tür ab und kroch wieder zu mir. Bob sprang ebenfalls zu uns ins Bett, drehte sich fünf-, sechsmal im Kreis, scharrte mit der Pfote an der Bettdecke, drehte sich wieder um sich selbst und sah uns verwirrt an.
    »Er ist süß«, sagte ich zu Morelli. »Irgendwie vorsintflutlich.«
    Bob drehte sich noch einige Male im Kreis, dann zwängte er sich zwischen Morelli und mich. Er legte seinen wuchtigen Hundekopf auf eine Ecke von Morellis Kissen, stieß einen Seufzer der Zufriedenheit aus und war umgehend eingeschlafen.
    »Du brauchst ein größeres Bett«, sagt Morelli.
    Und Gedanken um Verhütung brauchte ich mir auch keine zu machen.
     
    In aller Herrgottsfrühe erhob sich Joe aus dem Bett.
    Ich klappte ein Auge auf. »Was machst du da? Es ist ja nicht mal hell draußen.«
    »Ich kann nicht schlafen. Bob nimmt meine Seite in Beschlag. Außerdem habe ich dem Tierarzt versprochen, dafür zu sorgen, dass Bob ein bisschen Sport macht. Wir gehen raus, joggen.«

    »Schön.«
    »Kommst du mit?«, fragte Morelli.
    »Auf keinen Fall.«
    »Du hast mir diesen Hund aufgedrängt. Deswegen heb gefälligst deinen Hintern aus dem Bett und komm mit joggen.«
    »Keine zehn Pferde kriegen mich aus der Koje raus.«
    Morelli packte mich an den Fußgelenken und zog mich aus dem Bett. »Muss ich erst noch brutaler werden?«, sagte er.
    Wir standen beide da und sahen auf Bob herab. Er war als Einziger noch im Bett. Sein Kopf lag auf dem Kissen, aber sein Blick war besorgt. Bob war kein Frühaufsteher, und für Frühsport war er schon gar nicht zu haben.
    »Aufstehen«, kommandierte Morelli.
    Bob kniff die Augen fest zu und tat so, als würde er schlafen.
    Morelli versuchte, Bob aus dem Bett zu zerren, und Bob gab ein tiefes kehliges Knurren von sich, als meinte er es böse.
    »Scheiße«, sagte Morelli. »Wie schaffst du das bloß? Wie bringst du ihn dazu, frühmorgens in Joyce’ Vorgarten zu kacken?«
    »Woher weißt du das?«
    »Gordon Skyer wohnt gegenüber von Joyce. Ich spiele Rakett mit Gordon.«
    »Ich locke ihn mit Futter.«
    Morelli ging in die Küche und kam mit einem Beutel Möhren wieder. »Guck mal, was ich gefunden habe«, sagte er. »Du hast gesundes Essen in deinem

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