Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
hatte, wir würden aus dem Sattel kippen.
    »Besser geht’s nicht«, sagte Lula. »Wenn du willst, dass dir ein Mann gehört, brauchst du ihn nur mit heruntergelassenen Hosen erwischen.«
    »Ich habe noch nie richtig gesehen, wie es andere miteinander treiben !«, sagte ich zu Lula. Mir war ganz heiß im Gesicht
von dem vielen Lachen. »Ich habe auch noch nie in den Spiegel dabei geguckt.«
    »Das sollte man sowieso lieber lassen«, sagte Lula. »Männer lieben Spiegel. Sie gucken sich beim Pimpern an und halten sich für den reinsten Wunderhengst. Wenn Frauen sich im Spiegel begucken, fällt ihnen ein, dass sie unbedingt ihren Mitgliedsausweis fürs Fitnessstudio verlängern müssen.«
    Ich versuchte, mich wieder einigermaßen einzukriegen, da rief meine Mutter an.
    »Ich habe so ein komisches Gefühl«, sagte sie. »Wo ist deine Großmutter? Warum ist sie noch nicht nach Hause gekommen?«
    »Sie kommt heute Abend.«
    »Das hast du gestern Abend auch schon gesagt. Wer ist dieser Mann, bei dem sie sich aufhält? Was sollen die Leute denken?«
    »Keine Sorge. Grandma ist sehr diskret. Sie musste das einfach - durchziehen.« Mehr fiel mir dazu nicht ein, deswegen imitierte ich einfach statische Geräusche. »Oh«, rief ich ins Handy, »mir geht der Saft aus. Ich muss aufhören.«
    Lula glotzte mir über die Schulter. »Ich kann die ganze Straße überblicken«, sagte sie, »und von dem Parkplatz der Straßenbaufirma fährt gerade ein großes schwarzes Auto herunter. Aus dem Eingang kommen drei Männer, und ich könnte schwören, die zeigen auf uns.«
    Ich schaute hinter mich, um nachzusehen, was da passierte. Aus dieser Entfernung ließen sich unmöglich Einzelheiten erkennen, aber es konnte sein, dass einer der Männer tatsächlich in unsere Richtung wies. Sie stiegen in den Wagen, und der Wagen kam auf uns zu.

    »Vielleicht hat Ronald nur etwas vergessen, was er uns sagen wollte«, meinte Lula.
    Mir zog sich die Brust zusammen. »Das hätte er uns auch telefonisch mitteilen können.«
    »Wenn ich’s mir recht überlege, hättest du ihm vielleicht lieber nicht sagen sollen, dass du das Herz hast.«
    Scheiße.
    Lula und ich sprangen aufs Motorrad, aber mittlerweile war das Auto nur noch einen Häuserblock weit entfernt und holte auf.
    »Halt dich fest«, rief ich. Wir schossen los. An der Ecke gab ich Gas und nahm die Kurve weit. Ich war noch nicht wieder ganz sicher im Sattel und wollte kein Risiko eingehen.
    »Yo«, brüllte Lula mir ins Ohr, »sie hängen dir gleich am Auspuff.«
    In meinem Blickfeld sah ich gerade noch, dass sich der Wagen seitlich heranschob. Es war eine zweispurige Straße, von der Broad Street trennten uns noch zwei Querstraßen. Diese Seitenstraßen waren frei, aber die Broad war zu dieser Tageszeit sehr belebt. Wenn ich es bis zur Broad packte, konnte ich den Wagen abwimmeln. Jetzt überholte er, schaffte Abstand und stellte sich dann quer und blockierte. Die Türen des Lincoln öffneten sich, alle vier Männer sprangen heraus, und ich kam mit quietschenden Reifen zum Stehen. Ich spürte Lulas Hand auf meiner Schulter, und aus dem Augenwinkel erhaschte ich einen Blick auf ihre Glock.
    Alles kam zum Erliegen.
    Einer der Männer trat schließlich vor. »Ronnie meint, ich sollte Ihnen seine Visitenkarte geben, für den Fall, dass Sie sich mit ihm in Verbindung setzen wollen. Seine Handynummer steht auch drauf.«

    »Danke«, sagte ich und nahm die Karte entgegen. »Das war sehr klug von Ronnie, dass er daran gedacht hat.«
    »Ja. Ronnie ist ein schlaues Kerlchen.«
    Danach kletterten sie alle wieder in den Wagen und fuhren davon.
    Lula legte die Abzugssicherung an ihrer Pistole wieder vor. »Ich glaube, ich habe mir in die Hose gemacht«, sagte sie.
     
    Ranger saß gerade im Büro, als wir eintrudelten.
    »Heute Abend, sieben Uhr«, sagte ich zu ihm. »Im Silver Dollar Diner. Morelli weiß Bescheid, aber er hat versprochen, die Polizei werde nicht eingreifen.«
    Ranger betrachtete mich. »Brauchst du mich dann noch?«
    »Könnte nicht schaden.«
    Er stand auf. »Steck den Sender wieder ein. Und stell ihn auf halb sieben ein.«
    »Was ist mit mir?«, fragte Lula. »Bin ich mit von der Partie?«
    »Du bist meine Sozia«, sagte ich. »Ich brauche jemanden, der die Kühltasche trägt.«
     
    Der Silver Dollar Diner ist in Hamilton Township, in der Nähe von Burg, sogar in unmittelbarer Nähe von meiner Wohnung. Er hat durchgehend geöffnet, und allein um die Speisekarte vorzulesen, bräuchte man

Weitere Kostenlose Bücher