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Mitternachtserwachen

Mitternachtserwachen

Titel: Mitternachtserwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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kam die offen stehende Kellertür näher, aus der einladend Helligkeit schimmerte.
    „Aileen. Komm zu mir.“
    Sie schaute auf die unebene, steinerne Kellertreppe und setzte den rechten Fuß auf die erste Stufe.
     
    „Verdammte Scheiße!“ Lior bekräftigte sein Fluchen mit einem Tritt gegen die Tür. Das Holz ächzte nicht einmal, vibrierte aber mit magischer Energie. Wie hatte er nur so leichtsinnig sein können! Er hatte versagt. Was immer auch in dem Haus war, konnte mit Aileen anstellen, was es wollte.
    Die kleine Marbhadair kontrollierte ihre Kräfte nicht. Sie hatte ja keine Ahnung, wozu sie imstande war. Er packte erneute den Türgriff, und heiß brannte sich das Messing in seine Handfläche. Lior ließ dennoch nicht los und versuchte mit ganzem Körpereinsatz, sie zu bewegen. Das Kackding rührte sich nicht einen Millimeter.
    Togo kratzte an der Tür, wimmerte und knurrte. Mit einem Knall ratterten die Rollos herunter. Togo sprang vor Schreck in die Höhe und presste sich an sein Bein, nur um mit erneuter Inbrunst die Tür zu attackieren.
    „Das hat keinen Sinn. Wir müssen einen anderen Weg hinein finden.“ Lior drehte sich auf dem Absatz um und zog sein Telefon aus der Jeanstasche, während er bereits das Haus umrannte. Knapp informierte er Nosferat. Die Verstärkung müsste in spätestens zehn Minuten eintreffen. Bis dahin könnte Aileen längst tot sein.
    Der bloße Gedanke erweckte einen hilflosen Zorn in ihm, den er das letzte Mal bei der Ermordung seiner Eltern und Liaras gefühlt hatte.
    Die Ironie, dass er eine Marbhadair retten wollte, entlockte ihm ein Schnauben. Wer immer sich diesen Schicksalswitz ausgedacht hatte, dem würde er zu gern in den Arsch treten, mit den spitzesten Stiefeln, die er finden konnte.
    Das Landhaus bot kein Schlupfloch. Die Rollos und die Hintertür waren durch Magie gesichert, und seine Fähigkeiten reichten nicht aus, um die Schilde zu durchbrechen.
    Die Minuten erschienen ihm wie eine Ewigkeit. Togo trabte neben ihm und sah genauso aufgelöst aus, wie er sich fühlte.
    Lior hatte gerade das Haus umkreist, als sich ein Dämonenportal in dem Brunnen bildete. Togo bellte erfreut, sobald er Mephistopheles und Babylonus erspähte. Begleitet wurden die beiden Dämonen von Dàn, Taran und zu seinem Erstaunen Exodus.
    Aus der Ferne erkannte er Morvens Mini, die fuhr, als wäre ein Eisdrache hinter ihr her. Lior musste beinahe bei dem Anblick von Kendrick lachen, der kreidebleich neben seiner Gefährtin saß, dabei übergroß in dem kleinen Gefährt wirkte.
    Die Armanach hielt mit quietschenden Reifen und sprang aus dem Auto. „Dad“, rief sie erfreut und hüpfte Mephistopheles in die Arme. Der Dämon hatte erst vor ein paar Monaten von seiner Tochter erfahren und liebte sie abgöttisch. Morven war ihrem Vater anfänglich mit Misstrauen begegnet, doch schlussendlich war sie dem Vampirdämon verfallen. Einen besseren Vater konnte sie nicht bekommen, selbst da er aussah, als sei er nicht viel älter als Morven. In Wahrheit trennten die beiden gut eintausend Jahre.
    Kendrick kämpfte sich aus dem Mini, und sie tauschten eine kurze Begrüßung aus. Morven und Kendrick waren auf den Weg nach Kirkcaldy gewesen, als Nosferat sie angerufen hatte.
    Mephistopheles schob seine Tochter auf Armeslänge von sich, und sein Gesichtsausdruck wurde äußerst seltsam. Kendrick starrte ihn an, und die Zeit schien stillzustehen.
    „Daingit!“, murmelte Morven.
    „Du bist schwanger!“, riefen Kendrick und Mephistopheles gleichzeitig.
    Kendrick wirkte, als wolle er der kurvigen Versuchung den Hals umdrehen. „Wann wolltest du es mir mitteilen, Fleur?“, fragte Kendrick mit einer Stimme, die Wasser zu Eis gefrieren würde.
    „Heute Abend“, hauchte Morven.
    „Du bleibst im Wagen!“
    „Genau aus diesem Grund wollte ich es dir erst nachher sagen.“
    „Du tust, was ich dir befehle, oder soll ich dich fesseln?“ An Kendricks Gürtel hingen Handschellen aus dem Stahl der Eisberge. Wenn er sie ihr umlegte, konnte sie sich nicht mit ihren Armanachkräften daraus befreien. Auch konnte sie ihre Kräfte nicht gegen Kendrick und sonstige Personen einsetzen, die sie liebten, egal, ob brüderlich, väterlich oder als Gefährte. Zu dumm für sie, dass dies auf alle Anwesenden zutraf. Selbst Exodus hatte einen Narren an ihr gefressen. Und auch Taran mochte Morven.
    „Das wagst du nicht!“
    „Teste mich, Baby.“
    „Ihr braucht jede Hilfe, die ihr kriegen könnt“, zwitscherte sie.
    Kendrick

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