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Mitternachtserwachen

Mitternachtserwachen

Titel: Mitternachtserwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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jeglicher Hinsicht.
    Aber bei dem knackigen Arsch und den Muskeln! Wer könnte es ihr verdenken. Und dass er ein geübter Liebhaber war, hatte er ihr bereits bewiesen. Es war nicht nur das leckere Äußere, das ihr die Sinne raubte, es war mehr. Zu viel, um den Scharfsinn zu aktivieren. Vielleicht waren ihre Grübeleien sinnlos und sie würde zu einer Gefahr werden, die nicht lange genug leben würde, um Lior mit all seinen Facetten zu genießen.
    Und wieso dachte sie ständig an Sex, sobald sie ihn anstarrte? Sie hätte sich mehr Stunden mit Mr Noodles gönnen sollen, der genau das tat, was sie wollte, und dank Aufladegerät niemals nachließ, hatte Betty ihr bei der Sextoyparty versichert.
    Liors Augenbrauen schossen nach oben, während er verflucht lustvoll dreinschaute. Zur Hölle mit ihm!
    „Es ist ungezogen, in meinen Gedanken herumzuwühlen.“
    „Das ist unnötig. Deine verruchten Fantasien schweben weit lesbar um deinen hübschen Kopf herum. Und wenn du danach verlangst, kann ich Mr Noodles in unser Liebesspiel einbeziehen, nachdem ich dir den Arsch versohlt habe, so wie du es dir ständig vorstellst.“
    Wie er sich bewegte! Schleichend, gefährlich, verführerisch.
    Sie wich vor ihm zurück, bis sie mit dem Rücken gegen die Tür prallte. Lior wollte gerade die Hände neben ihrem Kopf abstützen, als das eigenartige Surren ihren Körper erfasste und die Tür nach innen mit Wucht aufschwang. Lior prallte zurück, und Aileen flog hinein, landete hart auf ihrem Gesäß. Die Flügeltür knallte zu. Der Aufprall raubte ihr für einen Moment die Orientierung. Benommen öffnete sie die Augen.
    Shit! Sie war allein in dem Mordhaus. Lior donnerte von außen gegen das Holz. Er schrie auf vor Schmerz, und sie hörte Togo bellen und dann knurren. Die Geräusche erstarben abrupt.
    Aileen drehte sich zur Seite, rappelte sich auf die Knie und stand auf unsicheren Beinen. Sie spürte, dass sie nicht allein war. Etwas war in diesem Haus! Es strömte eine Kälte aus, die nicht auf der Haut verblieb. Lähmend umspannte es ihren Brustkorb und steigerte ihren Herzschlag, bis sie glaubte, ihr Herz würde zerspringen.
    Ihre Stirn brannte, als das Zeichen der Marbhadair zum Leben erwachte. Sie tastete nach der Scheide und zog das Messer heraus, das Babylonus ihr geschenkt hatte. Aileen ging es augenblicklich besser, sobald sie den Griff umfasste. Die Klinge funkelte, und die Schriftzeichen glühten, und doch fühlte es sich anders an im Vergleich zum ersten Mal, als sie die Waffe berührt hatte.
    „Aileen“, wisperte eine Stimme, kalt und grausam wie ein immerwährender Todeskampf.
    Und wie seltsam es im Inneren aussah! Der Eingangsbereich war viel größer, als sie ihn in Erinnerung hatte. Der Boden bestand aus einem dunklen Parkett, verziert mit weißen Intarsien.
    Sie musste hier raus!
    Obwohl sie wusste, dass es sinnlos war, fasste sie mit der linken Hand nach dem Griff der Tür. Glühende Hitze jagte ihren Arm hinauf. Schreiend ließ sie das Messing los. Der Abdruck der Klinke hatte sich in ihre Handfläche eingebrannt, doch die Verbrennung verblasste augenblicklich.
    „Aileeeeeeeeeen.“
    Da war etwas in dieser Stimme, das mehr als Panik in ihr wachrief. Eine lang unterdrückte Erinnerung, als höre sie ein Lied, dessen Text sie nicht nur vergessen hatte, sondern die Melodie war aus ihrem Gedächtnis verschwunden. Mit der ersten Note erwachte das Wissen, ein Instinkt, der so grauenvoll verführerisch war, dass ihr Tränen in die Augen schossen, die sie jedoch energisch wegblinzelte.
    Das konnte nicht sein! Nein, korrigierte sie sich, das durfte nicht sein!
    Beruhige dich! Du bist mutig, hast Marbhadairkräfte in dir, auch wenn du nicht die geringste Ahnung hast, wie du sie nutzen kannst. Aber sie sind da.
    Die Rollos knallten zu, und sie zuckte so heftig zusammen, dass ihr Hals knackte. Eine absolute Dunkelheit umgab sie, schwarz wie ein Schlund in die tiefste Hölle. Weiter entfernt entdeckte sie ein schwaches Schimmern.
    Leider ahnte sie nur zu gut, wo die Stimme herkam, und das sanft schimmernde Licht wies ihr den Weg. Jeder verfluchte die Dummheit der Schauspieler, die sich in den Splatterfilmen trennten, und der Orden für die größte Blödheit ging an die kreischende, leicht bekleidete Schönheit, die in den Keller flüchtete. Und genau dorthin platzierte sie ihre Füße, ein vorsichtiger Schritt nach dem anderen, auf einem Boden, der ihr wie klebrige Watte erschien. Und egal, wie langsam sie lief, unaufhaltsam

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