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Mitternachtserwachen

Mitternachtserwachen

Titel: Mitternachtserwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Flimmern entstand. Das flache Atmen der Vierbeiner wurde stärker und Nosferat richtete sich auf.
    „Ich habe vor zwei Minuten davon erfahren. Die beiden Mädchen sind die Nichten von Solodus. Der Fürst der Vampire des Lichts ist auf dem Weg hierher, gemeinsam mit Exodus.“
    „Wir müssen Aileen da rausholen.“
    „Das werden wir, Lior. Doch wir können nicht in den Rat einmarschieren und nach ihr verlangen. Auch ich kann die alten Gesetze und Pakte nicht einfach durchbrechen. Aber wir finden einen Weg. Wir untersuchen den Tatort und überzeugen die Vampire, dass Aileen ebenso ein Opfer ist wie sie. Wir brauchen jeden Verbündeten, den wir kriegen können.“
    Hatte Nosferat Aileen geopfert, um an die Tuatha de Danann ranzukommen? Nahm ihr Oberster es in Kauf, dass sie Aileen folterten? Auf dem Boden entdeckte er die Stelle, an der sie hingefallen war, mitten in eine Lache von Blut.
    Lior rannte nach draußen und kotzte sich die Seele aus dem Leib. Angst war das intensivste Gefühl, und es hatte ihn angesprungen, rang ihn beinahe nieder. Lior konnte kaum klar denken, und urplötzlich stand Rovella vor ihm.
    „Söldner, du brauchst meine Hilfe“, sagte sie sanft.
     
    Aileen wachte nicht langsam auf, stattdessen packte der Schmerz innerhalb eines Sekundenbruchteils gnadenlos zu. Ihre Nervenbahnen standen in Flammen, während ihr Gehirn anschwoll und gegen ihre Schädeldecke drückte. Sie riss die verkrusteten Lider auf, doch die blendende Helligkeit zwang sie, ihre Augen wieder zu schließen.
    Sie konnte sich nicht bewegen, und als sie es dennoch versuchte, protestierten ihre Schultergelenke mit einer Agonie, die sich mit der Pein vermischte, die ohnehin ihren Leib heimsuchte.
    Übelkeit bahnte sich ihren Weg, und sie ließ den Kopf nach vorn fallen, um nicht an dem Erbrochenen zu ersticken. Kälte biss in ihre Haut, und sie drohte an der wahnsinnigen Angst zu zerbrechen, die ihr mehr zu schaffen machte als der Schmerz.
    Sie musste sich der Situation stellen! Erneut öffnete sie ihre Augen und blinzelte, bis sie alles erfasste, in glasklarem HD. Das Zimmer war weiß gefliest, selbst die Decke. Sie stand mitten im Raum, nackt, gefesselt mit gespreizten Beinen, die Arme gestreckt über ihrem Kopf, und sie war nicht allein. Sie hatten sie beobachtet, während sie mit ihrer Furcht gekämpft hatte.
    „Macht sie sauber“, sagte Mrs Proper mit einer Stimme scharf wie ein Skalpell und ohne jede Emotion.
    Eine der beiden Wachen nahm einen Wasserschlauch, und eiskaltes Wasser prasselte auf ihren Körper, mitleidslos und unerbittlich. Aileen biss sich hart auf die Unterlippe, bis sie blutete, um ihre Schreie zu unterdrücken. Doch sie brachen aus ihrer Kehle, und sie konnte nichts dagegen tun. Sie hasste sich dafür, und vor allem hasste sie Mrs Proper.
    Und die Marbhadair in ihr reagierte auf den tiefen Hass, brennend erwachte sie in Aileen zum Leben.
    Nicht, du musst die Marbhadair beherrschen. Norgana will, dass du die Kontrolle verlierst, damit sie dich hinrichten kann.
    Besänftigend wie eine federleichte Berührung floss die weibliche Stimme durch ihr Bewusstsein, nahm auf ihrem Weg die rasende Wut von ihr und auch einen Teil der Schmerzen.
    Das Wasser hörte auf, auf ihren geschundenen Körper zu hämmern. Ihre Zähne schlugen aufeinander, und sie fiel in die Fesselung. Die Manschetten scheuerten an ihren Handgelenken und das heraustropfende Blut war das einzige Warme.
    Aileen zwang sich, die Augen zu öffnen, dem Grauen ins Gesicht zu starren. Die Blonde stand einen Meter vor ihr und zog mit einem fiesen Grinsen eine Pergamentrolle aus ihrem taillierten weißen Blazer, die sie betont langsam entrollte.
    „Aileen McBride, die Tuatha de Danann klagen dich des Mordes an Tanina und Britta Leorghi, direkte Nachfahren von Solodus, dem Fürsten der Vampire des Lichts, an. Des Weiteren werden dir illegaler Knochenhandel und schwarze Hexerei vorgeworfen, bei der du dich mit der Essenz einer Marbhadair bereichert hast.“ Sie trat dicht vor Aileen, beugte sich zu ihrem Ohr. „Ich werde dafür sorgen, dass du brennst, Hexe. Und es wird nicht schnell gehen.“
    Dann richtete sie sich auf und lächelte Aileen an, mit der Wärme einer Spinne, die ihren Stachel in ihr Opfer rammte.
    „Ich habe niemanden umgebracht.“
    Gleißende Agonie fuhr durch ihren Körper, ausgehend von den Manschetten, die ihre Handgelenke umschnürten.
    „Lügen bekommt dir nicht, Marbhadair.“ Norgana holte aus und schlug ihr so hart ins Gesicht,

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