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Mitternachtserwachen

Mitternachtserwachen

Titel: Mitternachtserwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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wirklich mit mir verwandt bist! Ihr seid unglaublich.“
    Der Söldner rieb sich über die Stelle und hob seine Schwester von den Füßen. „Du brauchst einen Kerl, der dich zähmt.“
    „Du meinst, so, wie Morven dich gezähmt hat?“
    Kendra und Morven kicherten wie Moorhexen, und Kendrick warf seiner Gefährtin einen Blick zu, der ihr versprach, dass er jedes freche Wort ahnden würde. Sie streckte ihm aus der Sicherheit der Arme ihres Vaters die Zunge heraus.
    Es wurde Zeit, die kleine Marbhadair aufzuwecken. Sobald sie Klarheit in den Schlamassel gebracht hatten und sie ihm ganz gehörte, würde er sie mit seiner Zunge wecken. Allein der Gedanke wanderte in seinen Schwanz. Shit! Seine mentale Barriere war nicht intakt, das sah er Kendrick deutlich an.
    „Ich hole Aileen. Wir sollten unsere Vorgehensweise gemeinsam besprechen. Und Morven …“, sagte er mit der Stimme, die er bei seinen untergebenen Söldnern benutzte. „Wenn du dich und dein ungeborenes Kind noch einmal so gefährdest, ziehe ich dich persönlich zur Rechenschaft.“
    Armanach hin oder her. Sie war Kendricks Gefährtin und unterstand auch Liors Verantwortung. Selten reizte er diese Karte aus, aber er würde es sich niemals verzeihen, sollte Morven und seinem Seelenkind etwas zustoßen.
    „Ich … ich …“ Tränen schossen in ihre Augen, und Lior zog sie in die Arme. Verdammte Scheiße! Sie brach in Schluchzen aus, umklammerte ihn, als würde ihr Leben davon abhängen. Da folterte er lieber. Er wollte Morven Kendrick in die Arme drücken, doch der schüttelte den Kopf, das sadistische Monster.
    „Ich hole Aileen und die Tiere“, sagte er grinsend wie ein Breitmaulfrosch.
    Vielleicht könnte der Madadh Allaidh Morvens Tränen stoppen. Hunde schafften das immer! Und ein schnurrender Kater erst recht. Lior setzte sich auf die Bank und zog Morven kurzerhand auf seinen Schoß. Mephistopheles reichte ihm kommentarlos ein Papiertaschentuch, und Kendra sah genauso verloren aus, wie er sich fühlte. Er hatte Kendra noch nie weinen sehen. Lior hielt Morven dicht an sich gepresst, und allmählich versiegte der Tränenstrom. Er hatte Morven niemals so aufgelöst erlebt, wahrscheinlich war dieser Ausbruch den Schwangerschaftshormonen geschuldet.
    „Sie sind nicht da!“
    Lior starrte Kendrick an, während ihm übel wurde. „Was meinst du?“
    „Aileen, Togo und Dark Vader. Sie sind nicht im Cottage.“
    „Vielleicht sind sie in den Garten gegangen?“ Morven löste sich aus seinen Armen und stand auf. Wie verletzlich sie auf einmal aussah, und er fasste nach ihrer Hand, um sie beruhigend zu drücken. Lior sprang auf die Füße und durchsuchte mit Kendrick und Mephistopheles jede Ecke des Gartens. Lior fuhr sich mit der Hand durch die Haare und hätte am liebsten an ihnen gezerrt. Er hätte sie nicht für eine Sekunde allein lassen dürfen. Wahrscheinlich spazierte sie mit den Vierbeinern in der Gegend herum, obwohl sie wissen müsste, dass es gefährlich war.
    Sie hörten das Zuschlagen einer Autotür. Es war nicht Aileen, sondern Dàn und Godalf, wie er durch das Küchenfenster sah. Godalf hatte eine Kuchenform unter den Arm geklemmt. Lior öffnete ihnen die Haustür und klärte sie über das Verschwinden von Aileen auf.
    Godalfs Nasenflügel bebten, und man sah ihm den Wolf an, der in ihm steckte. Manche fielen auf sein tuntiges Gehabe rein, doch den Fehler machten sie nur einmal. Er trat dicht an Lior heran, schnupperte an seiner Halsbeuge.
    „Ich kann ihren Duft auf dir wahrnehmen, und er ist hier in der Küche sehr schwach ausgeprägt.“
    Er schlich auf den Seiteneingang des Gartens zu. „Sie ist durch die Tür gegangen, begleitet von einem Hund und einem …“ Godalf runzelte die Stirn. „Riecht nach Kater und nach etwas anderem, das ich nicht kenne.“
    „Ich suche mit Roven die nähere Umgebung ab.“ Kendrick warf Lior den Autoschlüssel zu. „Fahr du zu ihrem Cottage.“
    Wieso sollte sie ihr Haus allein aufsuchen? Nach all den Hunderten von Jahren begriff er noch immer nicht, was in einer Frau vorging. Aber was es auch war, er würde sie auf die Isle of Lugus schleppen, und sie würde dort bleiben, notfalls eingesperrt, bis die Gefahr, in der sie alle steckten, vorüber war.
    „Ich begleite dich. Meine Nase ist besser als deine.“ Godalfs knallrote Stachelfrisur müsste abbrechen, falls ihn eine Windbö erfasste.
    „Dàn, pass auf Morven auf. Mephistopheles?“ Fragend sah Lior zu dem Vampirdämon, der nickte und die

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