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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dann Mylord, tut es mir wirklich leid Euch sagen zu müssen, dass Eure liebreizende Tochter eine widerspenstige Schmugglerbraut ist!“

Kapitel 17
    Julia konnte noch immer nicht ganz begreifen, was sich soeben ereignet hatte. Ruhelos ging sie in ihrem Schlafgemach auf und ab. Ihr eigener Vater hatte sie wie ein ungezogenes Kind in ihr Zimmer geschickt.
    Nach Drews Anschuldigung war die Situation eskaliert: Haribert zog ihm ohne weitere Vorwarnung eine über den Schädel. Wie ein Sack, für den Julia ihn ursprünglich gehalten hatte, fiel er in den Staub. Dies jedoch war zu viel für sie und sie warf sich schützend vor Drew auf den Boden.
    „Hört sofort auf! Seht ihr denn nicht, dass er verwirrt ist? Offensichtlich wurde er einmal zu oft auf den Kopf geschlagen. Ich bestehe darauf, dass man ihm keine Gewalt mehr antut!“
    Selbst Nathan war über Julias Einsatz für ihren Entführer verwundert.
    „Aber Julia, …“
    „Nein Vater! Du hast mir beigebracht, was Güte und Menschlichkeit bedeutet! Und gerade in diesem Moment kann ich es nicht länger ertragen, wie unmenschlich dieser Mann behandelt wird! Egal was er getan hat - so darf nicht mit ihm umgegangen werden!“
    Ungläubig schaute Greg zwischen seiner Verlobten und dem Gefangenen hin und her. Mit einem Mal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Julia war verliebt in den Kerl! Wie sie ihn anhimmelte und sich über ihn beugte - so musste es sein! Unfähig seine Wut zu verbergen, packte er sie an den Armen und zog sie von ihm weg.
    „Steht auf! Was schert Ihr Euch um den Kerl? Euer Verhalten ist unschicklich und meiner zukünftigen Ehefrau nicht würdig!“
    Julia konnte es nicht fassen. Sie wollte ja noch nicht einmal seine Ehefrau sein, aber dennoch sah sie diesen Punkt ganz anders:
    „Unschicklich? Ich würde ja sagen, dass Euer Verhalten sehr viel weniger Ehre an den Tag legt, als meines. Aber wenn ich Eurer nicht würdig bin, dann schert Euch doch zum Teufel!“
    Mit bösem Blick starrte Greg sie an, unfähig auf diese Unverschämtheit eine passende Antwort zu finden. Nicht so Julias Vater.
    „So nicht, Julia! Sofort entschuldigst du dich bei Greg. Und ich dulde keine weitere Einmischung! Von niemandem! Du mein Junge, hast zwanzig Goldstücke von mir für den Mitternachtsfalken bekommen. Damit gehört dieser Schmuggler mir. Und ich allein werde entscheiden was aus ihm wird. Aber - und hier hat Julia recht - dies will gut überlegt sein!“, wies er die beiden zurecht. Dann gab er Burton ein Zeichen und Drew Warring wurde ins Verlies gebracht.
    Und genau hier lag nun Julias Problem. Drew! Er lebte und war sogar ganz in ihrer Nähe! Das Gefühl, welches sie durchströmte, seit sie ihn erkannt hatte, raubte ihr den Atem. Ihr Herz vollführte einen Salto! Die Erleichterung, seinen Tod nicht verschuldet zu haben, zusammen mit der unbändigen Freude, ihn zu sehen, war einfach wundervoll. Und dennoch hatte sie hilflos zusehen müssen, wie der Mann, der sie gerade in den wildesten Strudel der Gefühle gerissen hatte, misshandelt wurde. Am liebsten hätte sie sich ihm direkt in die Arme geworfen und ihre Liebe gestanden. Aber schon der erste Blick aus seinen Augen hatte ihr gezeigt, dass er für sie nur eines empfand: Verachtung!
    Julia wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht, die einfach nicht mehr versiegen wollten. Oh ja, sie hatte seine Verachtung verdient! Hatte nicht ein Wort gesagt, um alles richtigzustellen. Und dabei wollte sie nichts lieber tun, als dieses fürchterliche Versteckspiel zu beenden. Aber sie konnte nicht. Die Menschen in Stonehaven zählten auf sie. Trotzdem musste sie etwas tun! Ihr Vater hatte gedroht, ihn aufzuhängen. Das konnte sie nicht zulassen.
    Wie erwartet fand sie ihn in seinem Arbeitszimmer.
    „Vater, ich muss mit dir reden.“
    Erleichtert stellte Julia fest, dass kein leeres Glas und keine offene Flasche Whiskey oder dergleichen zu sehen war.
    Nathan stand hinter seinem Schreibtisch auf und lud seine Tochter mit einer Handbewegung ein, sich zu ihm an den Kamin zu setzen.
    „Was gibt es, mein Kind?“, wollte er wissen. Auch er schien sich in versöhnlicher Stimmung zu befinden.
    „Vater, es tut mir leid, wenn ich dir heute Kummer bereitet habe,“, begann Julia das Gespräch, „aber in den letzten Tagen ist so viel passiert und ich bin noch nicht wieder ganz Herr meiner Gefühle.“
    Lächelnd griff Nathan nach ihren Händen.
    „Schon gut, Kleines. Vermutlich bin auch ich noch nicht wieder Herr

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