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Mitternachtslöwe (German Edition)

Mitternachtslöwe (German Edition)

Titel: Mitternachtslöwe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Langenkamp
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für euch!«, rief Odilo, »Ich gebe mich euch hin, ich mache alles was ihr sagt! Werft mich bloss nicht dieser Bestie vor!«
    »Odi, nein!«, schrie Abaris.
    »Du willst überlaufen?«, begann der Soldat mit einem Grinsen, »Vitus! Vitus!«
    Byrger versuchte Odilo gut zuzureden, um ihn in letzter Sekunde doch noch von seiner Entscheidung abzubringen, doch er fand nicht die richtigen Worte. Odilos Entschluss stand fest. Es dauerte nicht lange, da kam Vitus mit zügigen Schritten auf die Zelle zu. »Was ist denn jetzt wieder?«, brüllte er.
    »Wir haben hier einen Neuen«, sagte der Soldat und zeigte auf Odilo.
    »Ah, der erste ist weich geworden. Hab ich's mir doch gedacht. Los, hol ihn da raus und bring ihn in meine Hütte!«, keifte Vitus.
    Die Zellentür wurde geöffnet, Odilo heraus geholt und weggebrachte.
    »Und die anderen zwei? Was ist mit euch?«, lächelte Vitus.
    Abaris spuckte Vitus mitten in sein deformiertes Gesicht. »Niemals!«
    Zu Byrgers Erstaunen blieb Vitus ganz ruhig und lachte sogar noch. »Das wirst du bereuen, wenn der Würger sich an deinen Eingeweiden labt. Weißt du, er bekommt nicht oft frisches, lebendiges Fleisch. Das wird ein Festmahl für ihn.«
    Die Luft zwischen Abaris und Byrger fing Feuer. Abaris wäre seinem Gegenüber am liebsten an die Kehle gegangen, doch Vitus schien so etwas wie Bewunderung zu empfinden.
    »Für deine Unverschämtheiten sollte ich dich auf der Stelle verfüttern lassen«, knirschte Vitus mit den Zähnen, »doch du bist gut. Einen Mann wie dich können wir gebrauchen. Ich verschone dich noch ein letztes Mal, also überleg dir gut was du tust.«
    »Du bist so gütig Vitus«, schleimte der Soldat neben ihm.
    »Ich weiß«, sagte Vitus zufrieden und verschwand in seine Hütte.
    Obwohl Vitus schon weg war stand Abaris immer noch mit hasserfüllter Miene am Gitter. Byrger gab ihm einen Augenblick den er selber nutzte, um noch einmal in sich zu gehen. Schließlich fasste er einen Entschluss.
    »Wir werden hier raus kommen. Ich werde einen Zauber sprechen.«
     
    »Abaris!«, rief Sophia, doch die Soldaten zogen ihn und die anderen aus der Hütte.
    »Mach es dir bequem«, sagte Vitus und deutete auf das Strohlager.
    Sophia tat was er von ihr verlangte und setzte sich auf das Stroh am Boden. Vitus lockerte etwas die Kette, ließ das Ende aber nicht aus der Hand. Er holte den kleinen Stuhl heran und setzte sich vor Sophia darauf. Er saß einfach nur da und starrte sie an. Sophia wandte ihren Blick zur Seite, schaute auf den Boden, behielt Vitus aber wachsam im Augenwinkel.
    »Ich weiß ehrlich nicht was ich von dir halten soll, Hübsche. Du bist so schön, ein richtiges Prachtweib und dennoch sagen meine Männer du wärst gefährlich, kämpfst wie ein Mann.«
    Vielleicht wollte Vitus ihr schmeicheln und dachte er würde Sophia mit seinen Worten ein Kompliment machen, doch sie sah das allerdings keineswegs so. Aber es stimmte. Einigen dieser Dreckskerle hatte sie ganz schön zugesetzt. Vor allem dem einen, der sie zu niederer Küchenarbeit in Form von Kartoffelschälen zwingen wollte. Ein stumpfes Kartoffelmesser im Rücken tut sicher sehr weh. Zwar hatte man sie dafür blutig geschlagen, was wohl aber das geringste Übel im Moment war. Ihre Wut konnte Sophia noch gut kontrollieren, wobei sie sich ab und an erwischte sich zu fragen, ob diese Schweine nicht doch Bekanntschaft mit Lilith machen sollten. Wirklich wohl war ihr bei dem Gedanken aber nie.
    »Dir wird niemand etwas antun, es sei denn du benimmst dich nicht. Und wer weiß, wenn du richtig artig bist, werden wir vielleicht sogar irgendwann diese lästige Kette nicht mehr brauchen.« Während er diese Worte sprach setzte Vitus sein schmierigstes Grinsen auf. Er lehnte sich nach vorne, stützte sich mit den Armen auf seinen Schenkeln ab und kam mit seinem Gesicht dem von Sophia näher. Wieder starrte er sie nur an. »Wir werden noch viel Spaß miteinander haben.«
    Vitus war so sehr darin vertieft Sophia zu begehren, dass er nicht merkte, wie sie die Kette fest um ihre Hand wickelte.
    Jetzt oder nie!
    Mit einem Satz sprang sie hoch. Im selben Augenblick warf Sophia die Kette zweimal um Vitus Hals zu einer Schlinge. Bevor Vitus überhaupt begriff, was gerade geschah, stand Sophia schon hinter ihm und zog so fest sie konnte. Die dicken Glieder schnürten sich fest zu. Vitus keuchte und röchelte, versuchte die Kette mit den Fingern zu lockern, dachte jedoch nicht daran das Ende loszulassen. Mit aller Kraft lies

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