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Mitternachtslöwe (German Edition)

Mitternachtslöwe (German Edition)

Titel: Mitternachtslöwe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Langenkamp
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verdreckt, und nun schwärzlich schimmerte.
    Wild keifte der Würger, schnappte mit seinem riesigem Maul Richtung Gitter. Allein dieses Gitter hinderte ihn daran aus dem Loch hervorzuspringen und durch die Menge zu toben, um alles zu verzehren was ihm in den Weg käme.
    »Byrger, jetzt oder nie...«, flüsterte Abaris, immer noch nach Fassung ringend. Immer schneller huschten die magischen Worte über Byrgers Mund hinweg.
    »Da du der Einzige warst, der vernünftig geworden ist«, wandte Vitus sich Odilo zu, »sollst du als Beweis für deine Loyalität dem Regime gegenüber deinen alten Freunden und allen anderen Gefangenen den Tod bringen.«
    »Jawohl, sehr gerne«, sagte Odilo.
    Odilo kam zu Abaris rüber und packte ihn bei den Handfesseln.
    »Hätte ich gewusst was für ein rückgradloser Mistkäfer du bist...«, Abaris fehlten die Worte seinen Satz zu vollenden.
    »Oh du wirst überrascht sein wozu ich noch so alles fähig bin«, sagte Odilo.
    Odilo führte ihn zur Falltür. Der Mistkäfer räusperte sich und wandte sich seinen neuen Freunden zu. »Ich bin sehr froh und stolz zugleich diesen Weg beschritten zu haben. Noch vor kurzem war ich ein gebrochener Mann, ohne Lebensinhalt. Doch hat mich das Schicksal hier her geführt...«
    Was redete der Kerl da eigentlich?
    Unter ihnen tobte der Würger. Er sprang in die Höhe, knallte mit dem Schädel gegen das Gitter. Das Vieh wusste genau, dass das frische Fleisch, was über ihm rumrannte, allein für ihn bestimmt war.
    Doch Odilo ließ sich nicht ablenken. Während er redete und die volle Aufmerksamkeit der auf Blut wartenden Soldaten auf sich zog, holte er unbemerkt etwas unter seinem Mantel hervor. Abaris' Stab.
    Odi du Schlitzohr!
    Ohne Zeit zu verschwenden schnappte sich Abaris sein Geschenk Apollos. Planänderung. Er packte Odilo bei der Schulter, fasste den richtigen Gedanken und manifestierte ihn. Sein Stab leuchte goldig auf. Augenblicklich schreckten die Soldaten des Regimes zurück. Erstaunen, Entsetzen und Fassungslosigkeit breitete sich in ihren Gesichtern aus.
    »Wo sind sie?«, »Hexerei!«, »Zauberer!«, riefen die aufgebrachten Soldaten.
    Nur selten hatte Abaris die Fähigkeit seines Stabs, aus den Augen anderer zu entschwinden, genutzt. Allerdings hielt dies auch nicht lange an, er musste sich also sputen.
    Vitus beeindruckte das Geschehen nicht so leicht. Er behielt einen klaren Kopf und handelte. »Bleibt bei den Gefangenen!«, schrie er seine Männer an, »Passt auf die Gefangenen auf!« Er zog Sophias Kette zu sich heran. »Und du, meine Hübsche, bleibst bei mir!«
    Byrger, der bis zu letzt versuchte seinen Zauber zu wirken, war der erste auf den sich die Soldaten stürzten. Erst als sie ihn zu Boden schmissen schien er zu bemerken, dass sich ihre Situation geändert hatte.
    Hecktisch fuchtelten die Soldaten mit ihren Donnerbüchsen herum, streckten sie allen Himmelsrichtigen entgegen, als könnte urplötzlich etwas aus dem nichts vor ihnen auftauchen. Und so war es ja auch.
    Die anderen Gefangenen kauerten sich zusammen. Bedroht von unzähligen, feuerspuckenden Rohren wagten sie nicht sich zu rühren.
    Abaris stand inzwischen mit Odilo auf seinem Stab der sich in die Luft erhob. Er steuerte auf Byrger zu. Als die beiden ihn untern den Schultern packten verschwand auch er vor den Augen der ungläubigen Soldaten.
    Voller Zorn schrie Vitus auf.
    Der Würger in seinem Loch war außer sich, brüllte und sprang immer doller gegen das Gitter.
    Vitus zerrte Sophia hinüber zur Falltür und öffnete sie. »Kommt sofort zurück oder eure Freundin wird in tausend Stücke gerissen!« Er packte Sophia an einem Arm und hielt sie über die Falltür.
    Der Würger leckte sich schon das Maul. Das Gitter unter Vitus Füßen bebte.
    »Na was ist?«, schrie Vitus in die Leere.
    Das gesamte Lager stand stumm da. Nur die Bestie in ihrem Loch hielt sich nicht zurück.
    »Schade um die Hübsche, aber ihr habt es ja nicht anders gewollt.«
    Vitus ließ los. Sophia fiel.
     
    Fast hatte er die Formel zusammen. Plötzlich verpasste man ihm einen Stoß. Byrger fiel zu Boden. Blitzschnell analysierte er die Situation. Die Söldner des Regimes waren aufgebracht. Wo war Abaris hin? Auch von Odilo fehlte jede Spur. Mit einem Mal packte man ihn unter den Armen.
    »Keine Sorge, wir sind's.«
    Als Byrger nach oben schaute, sah er Odilo und Abaris, wie sie auf dem Stab des Südländers über die Köpfe der verwirrten Söldner hinweg flogen. Einige Schritte vom Getümmel entfernt

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