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Mitternachtslöwe (German Edition)

Mitternachtslöwe (German Edition)

Titel: Mitternachtslöwe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Langenkamp
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kleine Blitze aus ihnen heraustraten und der Schutzzauber schwand. Noch nie hatte Bureus gehört, dass ein Zauber so einfach und schnell gebrochen wurde. Er war fasziniert und entsetzt zugleich. Wenn die Soldaten des Regimes zu solchen Dingen imstande waren, was vermochten sie noch alles zu bewirken?
    Ein paar der Federmäntel stürmten die Gänge hoch und schnitten ihnen den Weg ab. Voller Hingabe stürzten sich die Amazonen auf sie. Gekonnt ließen Tanrunda und Valmina ihre Breitschwerter die Leiber der Angreifer durchschneiden.
    »Los kommt, es ist nicht mehr weit«, rief Tanrunda während sie ein paar Federmäntel mit einem gekonnten Fußtritt eine Treppe herunterstieß.
    Voller Besorgnis schaute Geiger hinunter auf seinen Basar. Immer voller Leben und Freude gewesen, war es nun nicht mehr als ein Schlachtfeld voller Leid und Sterben.
    »Alles was ich je erschaffen, vergangen nun...«
    Weiter unten krachte eine der Felswände zusammen. Tonnenweise Geröll begrub die Soldaten unter sich. Blitzartig verzog sich der Staub. Dort wo eben noch die Wolke aus feinsten Felskrümeln lag, schwebte Nomed auf seiner Kugel in der Luft. Konzentriert und mit weit ausgebreiteten Armen befehligte er dem Stein seinen Willen.
    »Die Macht des Fels ist willig mir, soll begraben Euch im Jetzt und Hier!«, hörte Bureus ihn rufen, als eine weitere Scharr Federmäntel in die Gassen strömte und unter einem Regen Gesteinsbrocken verschütt ging.
    Beide Amazonen säuberten den Weg von weiteren Schergen des Regimes. Selbst Geiger war dabei einen von ihnen mit seiner Wasserpfeife zu verdreschen.
    »Dort zum Ausgang«, sagte eine Amazone und zeigte auf eine Treppe ganz in ihrer Nähe.
    Aus einem Gang strömten die Menschen von unten ebenfalls Richtung Ausgang. Hinter ihnen ein Mob des Regimes, die langsamsten am Ende der flüchtenden Menschenflut zügellos abschlachtend.
    Der Strom erfasste sie und trieb sie mit Richtung Ausgang. Irgendwo hörte Bureus eine bekannte Stimme schreien »Schwarz, schwarz! Sie tragen nur schwarz! Keine Farben!«
    Allesamt hasteten sie die Treppe hinauf. Oben versperrte eine Holztür den Weg. Tanrunda und Valmina schmissen sich gegen sie und stolperten ins Freie.
    »Wir halten sie auf«, rief die eine, »seht Ihr zu, dass Ihr wegkommt.«
    »Hier lang Herr Bureus!« Geiger zerrte Johannes mit sich.
    Hinter ihnen spülte die kleine Tür die Menschen hinaus. In alle Richtungen liefen sie davon. Beim Blick über die Schulter sah Bureus nur noch, wie zwei starke Frauen die von unten heranstürmenden Soldaten des Regimes mit ihren Schwertern zurechtstutzten.
    Zwischen vielen, aus den Boden ragenden Steinen und ebenfalls aus Stein gehauenen, kleinen Häuschen schlängelte sich der dicke Mann auf einmal galant hindurch, bis sie zu einer Mauer gelangten.
    Nervös suchte Geiger sie ab. »Ah hier ist es.« Er rupfte das Gestrüpp beiseite. Ein kleines Loch, gerade groß genug, um die Leibesfülle Geigers hindurch zulassen, kam zum Vorschein.
    »Da durch, los Bureus, strengt Euch an!«
    Doch alles was Johannes Bureus noch mitbekam, war das Klirren der Amazonenschwerter und das Schreien der Menschen, deren Beine es nicht schafften den tödlichen Apparaturen des Regimes zu entrinnen. Sein altes Herz kreischte um Gnade. Irgendwie quälte er sich durch das Loch. Kaum hindurchgeschlüpft riss Geiger ihn weiter mit sich.
    Sie hetzten durch die Gassen der Stadt. Überall herrschte Panik. Angstdurchdrungen liefen die Leute vor den Männern des Regimes davon. Gebäude standen in Flammen. Neben ihnen krachte ein Haus mit lautem Getöse zusammen. Eine Schrittlänge lang blickte Bureus in das kalte Stahlgesicht einer gigantischen Maschine, die auf den Trümmern des Hauses dessen Platz einnahm, bevor Geiger ihn in die nächste Gasse zerrte.
    »Was beim...« Johannes fehlte die Fassung klar denken zu können.
    »Weiter laufen Bureus!«, schnaubte Geiger.
    Hoch oben in der Luft breiteten sich dunkle Schatten aus. Adler. Adler mit immenser Flügelweite kreisten über den Dächern. Eher eines Drachen gleich spieen sie Feuer auf die Ortschaft nieder.
    Endlose Minuten lies Bureus sich von Geiger mitschleifen. Die Irrfahrt durch die Gassen und Gänge schien kein Ende zu nehmen. Doch Johannes Bureus vertraute dem dicken Mann, und tatsächlich, etwas außerhalb der Stadt, am Rande eines kleinen Waldes, kamen sie endlich zum Halten und Bureus Herz zum Durchatmen.
    »Sie werden uns hier finden, Herr Bureus«, keuchte Geiger, »Aber ich habe eine

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