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Mitternachtslöwe (German Edition)

Mitternachtslöwe (German Edition)

Titel: Mitternachtslöwe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Langenkamp
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Darstellung von Taube und Adler, sowie die sprachliche perfekte Ausführung der phonologischen Überstrukturierungen, ist Euch sehr gelungen. Der Gleichklang, der betonenden Vokale und deren folgenden Laute, harmonierte sowohl mit Inhalt als auch mit der tieferen Bedeutung Eures Textes.«
    Johannes war froh über dieses Geschwafel, das er grade zu Stande gebracht hatte und gespannt, was Nomed dazu sagen würde.
    Ohne auch nur ein bisschen ins Wanken zu geraten setzte sich Nomed wieder auf die Kugel. Er schob seine Brille zurecht und zupfte an seinem Bärtchen.
    »Euch die Wahrheit zu Gesichte stand, sagtet Ihr, dass mein Wortspiel bei Euch Anklang fand.« Nomed griff in seinen Ärmel und holte ein Bündel Eisenkraut hervor. »Dann nehmet hin das Kraut von Eisen schwer, wie sieht es aus, guter Mann, kann ich dienen Euch mit mehr?«
    Höflich lehnte Bureus ab.
    »Wohlan, ziehet von dannen nun und lasset mich allein, neue illustre Gedichte fallen mir flugs ein.«
    Johannes Bureus tat gern was der Mann von ihm verlangte und machte sich stracks auf die Gasse zu verlassen. In all den Jahren hatte er vergessen wie anstrengend der Handel hier unten manchmal sein konnte. Wo die einen ganz einfach nur bezahlt werden wollten, verlangte man anderswo den Käufern so einiges ab. Lauschen eines Gedichtes gehörte aber noch zu den entspannteren Verkaufsgesprächen.
    Johannes erinnerte sich, wie er vor langer Zeit ein Geschenk für seine damals junge Tochter Sophia erwerben wollte. Ein kleines Kätzchen, eine besondere Rasse, deren Namen er sich nicht mehr ins Gedächtnis rufen konnte, sollte es sein, etwas Einmaliges. Es war Sophias zehnter, oder elfter Geburtstag, auch daran erinnerte er sich nur noch unklar. Was er dafür genau wusste war, dass er das Tier nicht bekommen hatte. Der Händler verlangte kein Geld, schön wäre es gewesen. Dieser war ein Freund von Glücksspielen und so kam es, dass Bureus sich den pelzigen Vierbeiner erspielen sollte. Sie spielten Wikingerschach, ein Geschicklichkeitsspiel bei dem es darum geht die Holzklotzarmee des anderen mit Wurfhölzern niederzustrecken. Johannes verlor und das Kätzchen blieb in der Hand des Händlers. Diese Niederlage verleitete ihn dazu bei einem alten Bekannten, einem Magieschmied, nach etwas geeignetem für seine Tochter zu suchen. Zwar war ihm die Idee, einem jungen Mädchen einen Dolch zu schenken zunächst suspekt, aber da Sophia sich eh eher wie ein Junge benahm, stellte sich schlussendlich seine Wahl doch als die richtige heraus. Zumal er seiner Tochter klar zu verstehen gab, dass dies kein Spielzeug und ein Zeichen seines Vertrauens sei. Er wollte ihr zeigen, dass sie kein gewöhnliches Kind war und er trotz ihrer Jugend ihre Intelligenz respektierte. In seinen Augen war sie nie ein dummes, kleines Kind gewesen. Und er hatte sich nicht in Sophia geirrt. Mit dem selben Respekt, den er ihr zollte, trug sie den Dolch stets an ihrer Seite und trieb niemals Unfug damit.
    Als Bureus die Gasse verlassen wollte und sich umdrehte, blickte er auf die durch und durch mit Muskeln bepackten Körper zweier Amazonen. Die leicht bekleideten Damen schauten grimmig auf ihn herab.
    »Mitkommen!«, befahl die eine.
    Frappierend legte Johannes seinen Kopf in den Nacken, um ihr ins Gesicht schauen zu können. »Darf ich erfahren was los ist?«
    »Geiger will mit Euch reden«, sagte die andere, »Los jetzt!« Unsanft, als Zeichen sich in Bewegung zu setzten, stupste sie Bureus an.
    Gehorsam schritt er voran, wollte er die wohlgeformten Frauen nicht dazu verleiten ihre kräftigen Oberarme, oder sonst irgendein Körperteil, an ihm zu messen.
    Warum wollte Geiger ihn sprechen? Woher wusste dieser überhaupt von Bureus Anwesenheit hier auf dem Basar? Wahrscheinlich war es auch die Neugier die Bureus dazu trieb keine weiteren Fragen zu stellen und den Amazonen zu folgen. Mehrere Treppen gingen sie hinauf und liefen über Brücken, bis zu den obersten Stockwerken. So weit oben war Bureus nie zuvor auf dem Basar gewesen.
    Die Amazonen brachten ihn zu einem Rundbogen, hinter dem sich ein langer Gang erstreckte. »Geht den Gang entlang und durch die Tür. Geiger erwartet Euch bereits«, sagte die eine Amazone in militärischem Ton.
    Beide stellten sich wachend vor den Bogen und beachteten Bureus nicht weiter. Also machte er sich auf in Richtung Tür.
    Anders als der Boden unten in den Straßen wandelte er hier auf feinstem Marmor. Auch die Wände waren reich verziert, mit Mosaiken aus winzig,

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