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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Es war nicht einfach, wenn Instinkt und Vernunft miteinander im Krieg lagen. Genau darum wurde es verheirateten Agenten nie erlaubt, in derselben Abteilung zu arbeiten.
    Nachdem er den Schock der Erkenntnis überwunden hatte, dass er sie nicht einfach irgendwo verstecken konnte und dass sie eher erahnen würde als er, wie Hugh taktisch vorgehen würde, sagte er: »Okay, wir wissen jetzt, was für einen Wagen er fährt. Ich hätte anhalten sollen, als ich das Auto bemerkt habe; vielleicht hatte er sich geduckt, als wir vorbeifuhren, um nicht gesehen zu werden. Was wird er deiner Meinung nach als Nächstes unternehmen?«
    »Sei froh, dass du nicht angehalten hast«, wandte Nikita ein, der bei dem Gedanken, was dann passiert wäre, das Blut in den Adern gefror. »Du hast gesehen, was ein Laser anrichten kann. Er wäre bestimmt nicht unbewaffnet gewesen.«
    »Es überrascht mich, dass er die Observation selbst übernommen hat. Ich hätte angenommen, er würde seine Kohorten schicken, wer auch immer das sein mag.« Er sah sie aus schmalen Augen an. »Vielleicht sollte dich dieser Schuss nur ablenken und deine Nachforschungen behindern, womit er sein Ziel erreicht hätte. Während er in der Zwischenzeit ungehindert nach Informationen suchen konnte.«
    Sie analysierte seine Hypothese und nickte. Falls er beabsichtigt hatte, sie zu behindern, dann hatte dieser eine Schuss Wirkung gezeigt. Sie war gezwungen gewesen, sich zu verstecken, und hatte nicht länger in ihrer ursprünglichen Rolle als FBI-Agentin auftreten können, da sie nicht mehr gewusst hatte, wem sie außer Knox noch trauen konnte. Hätte der Schuss getroffen, wäre das noch besser gewesen, weil Hugh damit mindestens einen Monat lang freie Bahn gehabt hätte, bis ein Rückholteam nach ihr ausgesandt worden wäre.
    Abrupt verschoben sich die einzelnen Details gegeneinander, so als würde irgendetwas nicht passen. Sie rieb ihre Stirn, als könnte sie ihre Gedanken an den richtigen Fleck massieren. All das erklärte nicht, was mit Luttrell passiert war. Warum war Luttrell hergeschickt worden, der sie allem Anschein nach umbringen sollte? McElroy konnte unmöglich wissen, was sich hier abspielte, weil Hugh nicht mit ihm kommunizieren konnte, solange sie sich in verschiedenen Epochen aufhielten. Wahrscheinlich waren sie übereingekommen, jeden umzubringen, der hierher geschickt wurde, aber woher hatte McElroy gewusst, dass der Versuch, sie zu töten, fehlgeschlagen war?
    Vielleicht war Luttrell Teil ihres Komplotts gewesen, wozu sie das auch geschmiedet haben mochten. Im Moment war es ihr gleichgültig, was die Männer vorhatten; sie wollte ihnen einfach nur Einhalt gebieten. Das Warum ließ sich auch später klären. Vielleicht war Luttrell nur zur Verstärkung geschickt worden, als Gehilfe für Hugh, und war rein zufällig direkt vor ihrer Nase materialisiert. Das würde erklären, warum es sein erster Impuls gewesen war, sie umzubringen.
    Das Szenario erschien ihr schlüssig, und das war in gewisser Hinsicht tröstlich, da sie in diesem Fall keinen Unschuldigen getötet hatte. Luttrells Tod hatte ihr zu schaffen gemacht, auch wenn sie ihn in Notwehr erschossen hatte.
    Dass Luttrell nicht zum selben Zeitpunkt hier auftauchte wie Hugh, war nur vernünftig. Wenn die Verschwörer abwarteten und den dritten Beteiligten erst später in die Vergangenheit schickten, konnte er Botschaften überbringen und Besorgnis erregende Entwicklungen melden. Aber falls dem so war, mussten sie irgendeine Form der Kontaktaufnahme vereinbart haben. In diesem Fall machte sich Hugh bestimmt schon Sorgen, weil Luttrell noch nicht aufgetaucht war.
    »Was?«, wollte Knox wissen, als könnte er sie nachdenken hören.
    »Luttrell muss zu den Verschwörern gehört haben«, sagte sie und erläuterte ihm ihre Gedankenkette.
    Knox nickte nachdenklich. »Hört sich logisch an. Und da Luttrell nicht aufgetaucht ist, wird Hugh allmählich nervös. Er will dich von der Bildfläche verschwinden lassen. Aber muss er nicht davon ausgehen, dass du mich ins Vertrauen gezogen hast?«
    »Nein, das wird er nicht. Soweit ich weiß, bist du der Erste in der Vergangenheit, mit dem je über Zeitreisen gesprochen wurde.«
    Ein zufriedenes Lächeln erstrahlte auf seinem Gesicht. »Ich bin also der Erste, wie? Cool.«
    »Und auch dir hätte ich nichts verraten, wenn du nicht kurz davor gewesen wärst, mich festzunehmen«, merkte Nikita an.
    »Von wegen kurz davor; ich hatte dich schon festgenommen. Ich habe dich nur

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