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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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wieder laufen lassen, ohne dich anzuzeigen.«
    Er bog in ein Drive-Through-Restaurant. »Erst holen wir was zu essen und zwei Kaffee, und dann werden wir mit ein paar Leuten über Howard Easley reden. Wir suchen nach demselben Ding wie Hugh, aber wir sind ihm einen Schritt voraus, also sind wir im Vorteil. Trotzdem dürfen wir uns keinen Fehler erlauben, denn er hat, wie du freundlicherweise angemerkt hast, ebenfalls eine Laserwaffe. Wir brauchen einen Plan.«

28
    »Klar erinnere ich mich, wie sich Coach Easley umbrachte«, knurrte Max Browning. Wahrscheinlich war das seine normale Sprechweise, dachte Nikita. Mit seinen Bulldoggen-Hängebacken, den buschigen Brauen und den abfallenden Schultern sah er sogar aus wie eine unbekannte Hunderasse. »Ich hab die Story selbst gemacht. Erster Januar ’85. Kalt wie eine Hexentitte. ’Tschuldigung, Ma’am.«
    »Einen Abschiedsbrief gab es nicht, wenn ich mich richtig erinnere.«
    Max Browning lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Sie waren bei ihm zu Hause und saßen in einem winzigen, mit Gerümpel vollgestopften Arbeitszimmer, das durch eine Schiebetür vom Rest des Hauses abgetrennt war. Seine Frau, korrekt vom Scheitel bis zur Sohle, hatte sie hereingelassen und war dann losgezogen, um für den Fall, dass sie noch nicht genug Koffein in den Adern hatten, eine Kanne Kaffee aufzusetzen. Knox und Nikita saßen Seite an Seite auf einer kurzen Couch, die in der Mitte gefährlich durchhing und sie aneinander drückte, während das Möbel gleichzeitig jeden Moment zu kollabieren drohte.
    »Nein, überhaupt keinen Brief. Aber es gab auch keine Hinweise darauf, dass irgendwas faul gewesen wäre, dass es einen Kampf gegeben hätte. Ich habe noch am Abend davor mit ihm geredet«, sagte Max und stieß einen schweren Seufzer aus. »Bevor er es gemacht hat. Sie erinnern sich an den Tag, als die Zeitkapsel in die Erde eingelassen wurde?«
    »Lebhaft«, bestätigte Knox spröde.
    »Sie haben mir damals gesagt, Sie hätten mitgezählt und es seien dreizehn Dinge in die Kapsel getan worden, obwohl in der Zeitung stand, dass nur zwölf reinkommen sollten. Also hab ich mir noch mal meinen Artikel geschnappt und nachgesehen, und da waren sieben von den zwölf Sachen namentlich aufgeführt.«
    »Ja, ich weiß; wir haben auch noch mal nachgelesen.«
    »Na schön, ich stand ziemlich nahe an dem Ding; ging nicht anders, sonst hätte ich keine Bilder machen können. Aber ich hatte mit meiner Arbeit zu tun, darum hab ich nicht notiert, was genau in die Kiste kam. Sie hatten meine Neugier angestachelt, und so hab ich an demselben Abend beim Coach angerufen und ihn gefragt, ob er noch wüsste, was alles reingepackt worden war. Er sagte, nein, er wäre nur abkommandiert worden, um das Ding einzubuddeln, außerdem würde er bei den Reden des Bürgermeisters grundsätzlich weghören und hätte deshalb über ein paar neue Spielzüge nachgedacht, die er beim Frühjahrstraining für den Angriff einführen könnte.«
    »Wissen Sie noch, um welche Uhrzeit Sie ihn angerufen haben?«
    »Klar doch. Kurz bevor das letzte Spiel des Bowls anfing, und das war – wann? Um acht vielleicht? Das ist inzwischen schon zwanzig Jahre her. Aber auf jeden Fall war es vor dem Spiel.«
    »Er macht sich Gedanken über neue Spielzüge für sein Frühjahrstraining, und vier Stunden später hängt er sich auf?« Was war in den vier Stunden vorgefallen, das eine so drastische Veränderung bewirkt hatte?
    »Manche können ihre Gefühle eben besser verbergen als andere, schätze ich. Er war geschieden und unglücklich; so was kommt vor.«
    »Ich hatte gehört, er und seine Exfrau hätten gerade über einen zweiten Anlauf nachgedacht.«
    »Ja, das hatte ich auch gehört, aber offenbar hat das nicht geklappt. Ich weiß noch, dass sie zur Beerdigung kam und sich die Augen aus dem Kopf heulte. Was für eine verlogene Scheiße. ’Tschuldigung, Ma’am. Wenn Sie mich fragen, hätte sie dem armen Scheißer – ’Tschuldigung, Ma’am – lieber beistehen sollen.«
    Erst Troy und jetzt Max Browning. Warum entschuldigten sich diese Männer ständig?, rätselte Nikita. Sie rutschte unruhig auf dem Sofa herum, bis ihr ein Blick von Knox sagte, dass er das später erklären würde. Sie fragte sich, seit wann er ihre Gedanken lesen konnte – und seit wann sie seine.
    »Jedenfalls« – Max schüttelte den Kopf- »war es ein richtig mieser Start in ein neues Jahr.«
    »Haben Sie sich jemals irgendwo erkundigt, was sonst noch in die Kapsel

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