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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Knox: »Was liegt an, Sportsfreund?«
    Nikita blinzelte. Natürlich hatte sie die einzelnen Worte verstanden, aber der Satz als Ganzes ergab keinen Sinn. Knox hatte hingegen keine Verständnisprobleme.
    »Ich habe die Nummer von einem eurer Wagen bekommen; vielleicht kommt er aus dieser Filiale, vielleicht aus einer anderen. Ich muss wissen, wer ihn gemietet hat.«
    »Knox, du weißt, dass ich diese Informationen nicht ohne richterlichen Beschluss herausgeben kann«, protestierte Troy.
    Knox rieb sich das Kinn. »Den habe ich nicht; ich wollte Zeit sparen. Es handelt sich um eine Fährte in einem dieser Mordfälle.«
    Troy schluckte hörbar. »Du meinst, ich habe eines meiner Autos an einen Mörder vermietet? Hier bei mir war ein Mörder?«
    »Ich muss dir sagen, dass das durchaus möglich ist. Ich brauche nichts als den Namen – und die Führerscheinnummer. Im Moment habe ich keine Zeit für den ganzen Papierkram, aber wenn sich der Tipp auszahlt, schicke ich dir einen richterlichen Beschluss, der dich absichert.«
    »Scheiße, das ist doch nicht zu glauben«, flüsterte Troy ungläubig. »Verzeihung, Madam. Ein Mörder!«
    »Ich weiß es nicht mit Sicherheit; es ist nur eine heiße Spur«, wiederholte Knox geduldig.
    »Scheiße, Knox, ich kenne dich und weiß, wie du arbeitest. Verzeihung, Madam. Wenn du so einer Spur nachgehst, bist du verfi … bist du ziemlich sicher, dass da was dran ist. Verzeihung, Madam. Okay, ich werde mal nachschauen, was der Computer sagt.«
    Troy wirbelte auf seinem Stuhl herum, hackte auf die Tastatur ein und rief damit ein Programm auf. »Wie lautet die Nummer?«, fragte er, und Knox wiederholte das Kennzeichen, das Troy sofort ins Programm eingab. Er drückte auf ENTER und wartete ab. Eine neue Maske erschien, und er erklärte: »Der Name sagt mir nichts. Das muss Dylan erledigt haben.«
    »Wer ist es denn?«
    »Ein gewisser Byron Hughes. Kalifornischer Führerschein.« Er las die Führerscheinnummer ab, und Knox schrieb sie auf.
    »Danke, Kumpel, mehr brauche ich nicht zu wissen«, sagte Knox und schlug Troy auf die Schulter. »Ach ja, was hast du im Moment zur Verfügung? Tina bräuchte einen fahrbaren Untersatz.«
    »Im Augenblick gar nichts«, antwortete Troy bedauernd. »Am Spätnachmittag müsste wieder ein Wagen reinkommen, aber vorher habe ich leider keinen da.«
    »Kannst du mich anrufen, sobald er da ist?« Er kritzelte seine Telefonnummer auf einen Zettel.
    »Klar doch. Äh – ich behalte für mich, was du von mir wolltest.«
    »Danke, das weiß ich zu würdigen.«
    »Das kann kein Zufall mehr sein«, stellte Nikita fest, als sie wieder in Knox’ Wagen saßen. »Hugh Byron, Byron Hughes.«
    »Richtig«, bestätigte Knox grimmig. »Außerdem hockte er genau vor meinem Haus.«
    »Er weiß, dass ich hier bin.« Nikita starrte durch die Windschutzscheibe. »Setz mich an der nächsten Straßenecke ab. Solange ich mit dir zusammen bin, bist du in Gefahr.« Sie sagte das ruhig und tonlos. Die Jagd hatte begonnen, und sie spürte, wie sich jede Faser ihres Körpers anspannte und sie sich auf die anstehende Aufgabe konzentrierte. Hugh wusste vielleicht, wo sie sich aufhielt, aber jetzt wusste sie auch, wo er sich aufhielt, oder wenigstens, wo er sich aufgehalten hatte. Und falls er schon länger Knox’ Haus beobachtet hatte, würde er das auch weiterhin tun, bis er einen sauberen Schuss auf sie abgeben konnte. Sie hingegen wusste, was für einen Wagen er fuhr, während er nicht wusste, dass sie das wusste. Damit war sie im Vorteil, und sie konnte ihn leichter überrumpeln, wenn sie zu Fuß unterwegs war.
    »Ich setze dich nirgendwo ab.« Er spießte sie mit einem zornigen Blick auf. »Schlag es nicht einmal vor.«
    »Meinst du nicht, dass dieser Rat ein bisschen spät kommt, nachdem ich es gerade getan habe?«
    »Dann schlag es nicht noch mal vor. Ich muss dich an einen sicheren Ort …«
    »Verzeihung«, fiel sie ihm nachsichtig ins Wort. »Hast du nicht etwas vergessen?«
    »Was denn?«
    »Dass das hier mein Job ist. Ich bin hergekommen, um ihn festzunehmen.«
    Er sah sie verständnislos an und sagte dann: »Fuck.« Sie fuhren schweigend ein paar Blocks weiter, ehe er zusammenfasste: »Was für eine Scheiße.«
    Aus seinem frustrierten Tonfall schloss sie, dass er tatsächlich vergessen hatte, weswegen sie hier war, und darum einfach mit jenem Beschützerinstinkt reagiert hatte, zu dem Männer generell neigten. Sie streckte die Hand aus und tätschelte mitfühlend sein Knie.

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