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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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zweite Stütze suchte, trat Nikita zurück und begutachtete den Grundriss der Garage. Sie war gerade groß genug, um ein Fahrzeug aufzunehmen, und es deutete nichts darauf hin, dass es irgendwann ein verschließbares Garagentor gegeben hatte. Im Grunde handelte es sich eher um einen Unterstellplatz mit drei Wänden, an dessen rechter Seite ein kleiner Lagerraum angebaut war. Der Lagerraum war erst nachträglich hinzugefügt worden und sie konnte erkennen, dass das Holz auf der rechten Seite weniger morsch war, so als wäre es nicht ganz so alt.
    Sie nahm den Besenstiel und arbeitete sich dorthin vor, bei jedem Schritt vor sich herumstochernd, um alle im Gebüsch hausenden Reptilien zu vertreiben. Von vorn sah es so aus, als hätte das Unterholz diese Seite der Garage völlig verschlungen und alle möglicherweise noch existierenden Zugänge zugewuchert. Doch als sie auf der Seite angekommen war, konnte sie deutlich erkennen, wo sich einst die Tür befunden hatte. Inzwischen gab es keine mehr, nur ein schwarzes, offenes Loch.
    »Hier drüben ist ein Eingang!«, rief sie. »Sieht aus wie der zu einem Lagerraum.«
    Knox erschien neben ihr und wischte sich den Schweiß von der schmutzigen Stirn. »Sieht auch neuer aus«, bestätigte er ihre Beobachtung. »Vielleicht hat er hier an seinen Modellflugzeugen gebastelt. Du bleibst hier …«
    »Vergiss es«, widersprach sie ungerührt. »Da drüben gehe ich bestimmt nicht rein, aber diese Seite sieht längst nicht so selbstmörderisch aus.«
    »Das ist mein Mädchen.« Er packte sie und gab ihr einen kurzen, warmen Kuss, der ihnen beiden nicht genügte. Sie schob ihre Hand unter sein T-Shirt und zog ihn noch näher heran, damit er seine Bemühungen noch einmal intensiver und genussvoller wiederholte. Er ließ die Hacke fallen, packte mit beiden Händen ihren Hintern und hob sie hoch, um sie gegen die Schwellung in seiner Hose zu drücken.
    »Gott«, sagte er unvermittelt und setzte sie wieder ab. »Das geht jetzt nicht, und hier geht es schon gar nicht.«
    Sie atmete bebend aus. »Das sehe ich auch so. Vor heute Abend darfst du mich nicht wieder berühren, nicht einmal küssen.«
    »Das finde ich übertrieben.«
    »Ich nicht.« Sie sah sich um; wenn sie sich noch länger geküsst hätten, hätte sie sich gleich hier die Kleider vom Leib gerissen, inmitten von Mäusen, Rosenranken und anderen widerwärtigen Dingen. »Wir sehen uns jetzt um und verschwinden dann wieder. Mir gefällt dieses ganze außer Kontrolle geratene Grünzeug nicht. Ein richtiger Wald ist was anderes; das hier ist ein bisschen gespenstisch.«
    »Weil sich Howard an dem Baum dort drüben erhängt hat?«
    »Nein, weil hier früher mal Menschen wohnten und jetzt alles verlassen und verrottet ist und bald nichts mehr darauf hinweist, dass hier mal jemand gelebt hat. Außerdem blute ich wegen dieser verfluchten Ranken aus mindestens einem Dutzend Wunden …« Sie verstummte, weil etwas über ihren Arm krabbelte. Sie sah nach unten, schrie angewidert und schlug eine Wanze von ihrem Arm. »Außerdem mag ich kein Ungeziefer und keine Mäuse.«
    »Kapiert. Wir beeilen uns.«
    Er bückte sich, hob die Hacke wieder auf und machte sich daran, einen Durchgang durch die Schlingpflanzen und Büsche zu schlagen, die den Eingang versperrten. Er steckte den Kopf in das Loch. »Da drin sind haufenweise Sachen«, stellte er fest.
    »Was für Sachen?«
    »Verrottete Kartons, eine Art Schraubzwinge an einer Spanplatte; wahrscheinlich hat er damit die Modellflugzeuge fixiert, während er daran arbeitete. Ein Stapel alter Playboys, die ich für viel Geld nicht anrühren würde; die Hefte sehen aus, als hätten jahrelang Ratten darin gehaust.«
    Sie wusste, was das für ein Magazin war, denn es hatte fast hundert Jahre lang existiert, ehe es eingestellt worden war. Hin und wieder wurden auf einer Auktion ein paar sorgsam aufbewahrte Ausgaben zu lächerlich hohen Preisen versteigert. Die Käufer würden weinen, wenn sie sähen, wie hier Stapel von Magazinen verrotteten. Wahrscheinlich war es besser, wenn sie Knox nicht verriet, wie viel die Hefte in ihrer Zeit wert wären.
    »Hat man das nach seinem Tod nicht alles durchsucht?«
    »Keine Ahnung. Eigentlich hätte man es tun müssen, aber aus allem, was ich gehört oder gelesen habe, ergab sich kein Hinweis auf ein Verbrechen; ich glaube also nicht, dass jemals wirklich ermittelt wurde. Bei einem Suizid möchte man die Familie so wenig wie möglich belasten.«
    Er trat in den

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