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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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hat.«
    »Dann muss der Blitz durch Hughs Transit ausgelöst worden sein; mit einem Laser wäre es ihm möglich gewesen, das Loch blitzschnell auszuheben, festzustellen, dass die Kiste nicht mehr da war, und zu verschwinden, ehe die Sicherheitskameras ihn aufnehmen konnten.«
    »Dazu müsste er aber sofort wieder in die Zukunft verschwunden sein, denn es gab keine Fußabdrücke, nichts, was darauf hingedeutet hätte, wie er das angestellt hatte. Ich dachte, eure Zeitreisen wären wie eine Art Autobahn, bei der es nur eine Zu- und Abfahrt am Anfang und am Ende gibt. Wäre er nicht wieder in eurer Zeit gelandet?«
    »Theoretisch hängt das von der Einstellung der Manschetten ab«, sagte sie langsam. »Ich habe gehört, das Transitlabor arbeitet an der Entwicklung von Verbindungen, die während eines Einsatzes umprogrammiert werden können, aber es wäre mir neu, dass sie schon für den Einsatz freigegeben sind. Bei den normalen Manschetten gibt es zwei Einstellungen: eine für den Zielzeitpunkt, eine für die Heimkehr. Der Reisende drückt die entsprechende Taste. Falls Hugh über kurze Distanzen in die Vergangenheit oder Zukunft reisen kann, muss er die Prototypen der neuen Manschetten gestohlen haben.«
    »Das ist höchst interessant«, sagte Knox gedehnt. »Das würde erklären, wie der Mörder in Taylor Aliens Haus hinein- und wieder herauskam, ohne dass wir eine Spur finden konnten. Ich war davon ausgegangen, dass er seine Fingerabdrücke weggewischt und durch das automatische Garagentor nach draußen verschwunden war.«
    Nikita schüttelte den Kopf. »Ich glaube, dass deine ursprüngliche Annahme stimmt, denn wie hätte er den Speer mit Stahlspitze durch die Zeit transportieren sollen?«
    Knox sah sie verdutzt und dann anerkennend an. »Dann wird es wohl ein Rätsel bleiben, wie er es in Taylor Aliens Haus geschafft hat. Eines aber steht fest: Wenn Hugh nach Belieben durch die Zeit reisen kann, könnte er jederzeit überall auftauchen.«
    Nikitas Haare hoben sich in einem Luftzug, und sie sah sich unwillkürlich um, um dann erleichtert aufzuatmen. »Ehe er vor uns auftaucht, müsste er genau wissen, wo wir sind, und er bräuchte unsere GPS-Koordinaten. Außerdem würde er das sowieso nur tun wollen, wenn er sicher sein könnte, dass er irgendwo auftaucht, wo wir ihn nicht bemerken. Denke nur daran, was mit Luttrell passiert ist. Solange der Reisende nicht völlig materialisiert ist, ist er im Nachteil.«
    »Wenn wir zu mir nach Hause fahren, hat er die genauen Koordinaten«, merkte Knox an. »Ich weiß nicht, wie er dich dort aufgespürt hat …«
    »Ich schon«, unterbrach ihn Nikita. »Über Mrs Lacey.«
    Knox öffnete den Mund, wahrscheinlich, um ihr instinktiv zu widersprechen, und klappte ihn dann unvermittelt wieder zu. Ein kalter, zorniger Blick trat in seine Augen. Polizisten glaubten nicht an Zufälle. Erst hatte Mrs Lacey sie zusammen im Wal-Mart gesehen und sichtbar verstört auf Nikita reagiert; und am selben Abend hatte Ruth sie belästigt, indem sie immer wieder anrief, was, wie Knox fand, gar nicht zu ihr passte. Anschließend hatte sie etwas getan, was noch weniger zu ihr passte, und war zu Knox nach Hause gefahren, um dort an die Tür zu hämmern. Gestern Abend war ein Mann bei ihr gewesen; und heute Morgen hatte ein von Hugh Byron gemieteter Wagen nur wenige Häuser von Knox’ Haustür entfernt geparkt. Nein, das konnte beim besten Willen kein Zufall sein.
    »Er wusste nicht sicher, ob du es bist«, dachte Knox laut. »Sonst hätte er dich schon gestern Abend zu töten versucht, als du allein warst.«
    »Seine Chancen standen besser, als du nach Hause gekommen warst und wir anderweitig beschäftigt waren«, kommentierte sie ironisch. »Ich hätte ihn nicht mal bemerkt, wenn er direkt neben unserem Bett aufgetaucht wäre.«
    »Guter Einwand«, bestätigte er mit einem Augenzwinkern.
    »Davor war ich angespannt und wachsam. Er hätte keinen Grund gehabt, mich zu töten, falls ich tatsächlich nur irgendjemand namens Tina war. Ich glaube, gestern Abend und heute Morgen wollte er mich erst einmal richtig sehen.«
    »Glaubst du, deine Verkleidung hat ihn getäuscht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Darauf würde ich mich nicht verlassen. Vergiss nicht, er stammt aus meiner Zeit; er weiß, wie leicht ich die Haarfarbe wechseln kann. Außerdem kennt er mich ziemlich gut, weil wir mehrere Jahre in einer Abteilung arbeiteten. Die Verkleidung sollte vor allem deine Kollegen irreführen, vergiss das nicht.

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