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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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signalisierte ihnen, dass er draußen fertig war. Knox und Roger Dee Franklin, einer seiner Ermittlungsbeamten, versuchten eines der Türschlösser zu knacken, bekamen aber keines auf. Die Glasschiebetür war mit einem Riegel gesichert. Schließlich rief Knox frustriert nach der schweren Ramme, die sie brauchten, um Türen aufzubrechen. Er beschloss, die Hintertür aufstemmen zu lassen, weil sie am weitesten vom Tatort entfernt war, und ließ die Jungs ihre Arbeit machen. Als von der Tür nur noch einzelne, schief in den Angeln hängende Bretter übrig waren, betraten er und Roger Dee zusammen mit Boyd das Haus.
    Als Erstes bemerkte Knox, dass die Tür mit einem stabilen Querriegel versperrt war.
    Die Haustür genauso. Dort war der Riegel sogar noch massiver. Die Schiebetür kam nicht in Frage, weil man die Sicherungsstange unmöglich von außen vorlegen konnte.
    Aber das Haus war leer. Eine gründliche Durchsuchung ergab, dass sich, abgesehen von ihnen, lediglich das Opfer im Haus befand.
    »Wie, zum Teufel?«, murmelte Dee vor sich hin. »Alle Türen wurden von innen gesichert, und sonst ist niemand hier. Erzählen Sie mir nicht, dass sich Mr Allen selbst aufgespießt hat.«
    »Die Garage«, sagte Knox. »Wahrscheinlich liegt in einem der Autos kein Toröffner mehr. Sagen Sie Boyd, er soll den Wagen auf Abdrücke untersuchen.« Das war der einzig logische Fluchtweg für den Täter; nachdem er das Haus verlassen hatte, hätte er das Garagentor herunterfahren können, wodurch das Haus abgeschlossen war. Eine exzellente Verzögerungstaktik.
    Roger Dee verschwand und kehrte wenig später zurück. »Kein Garagenöffner, soweit ich sehen konnte, aber es ist einer dieser neuen Wagen mit eingebautem Toröffner. Wahrscheinlich hat er keine weitere Fernbedienung.«
    »Ich wette, dass er doch eine hatte. Wir werden seine Frau fragen. Die meisten Leute machen sich nicht die Mühe, den Toröffner im Auto zu programmieren, wenn sie sowieso eine Fernbedienung haben. Wurde Mrs Allen eigentlich schon benachrichtigt?«
    »Ein paar Freunde fahren sie hierher.«
    »Wahrscheinlich ist ihr nicht klar, dass sie vorerst nicht hier wohnen kann. Sorgen Sie dafür, dass sie abgefangen und in ein Motel gebracht wird.« Wenn jemand umgebracht wurde, verdächtigte Knox automatisch den Ehepartner, solange es keine eindeutigen Beweise für das Gegenteil gab. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, wie die junge, schicke Ehefrau ihren Gemahl mit einem Speer durchbohrt hatte, aber es waren schon seltsamere Dinge geschehen. Bis er ihr Alibi überprüft hatte, stand sie unter Verdacht.
    Er wanderte durchs Haus und versuchte, dabei möglichst viel wahrzunehmen. In der Spüle standen eine einzelne Kaffeetasse und daneben eine Cornflakes-Schüssel mit einem Löffel. Ein Frühstück für eine Person, was dafür sprach, dass Taylor Allen allein gewesen war oder zumindest allein gegessen hatte. Knox schaute in den Müll und entdeckte die Verpackung einer Mikrowellen-Mahlzeit sowie den schwarzen Plastikbehälter, der noch Reste von Brokkoli enthielt. Darüber lag ein Schokoriegelpapier.
    Im Obergeschoss war das Doppelbett nur auf einer Seite benutzt worden. Das Bett war gemacht, wenigstens halbwegs: Die maßgefertigte Tagesdecke war über die Kissen gezogen worden, aber das Bett war auf der einen Seite glatt und ordentlich, auf der anderen, wo die Laken nicht straff gezogen waren, hingegen leicht wellig. Knox kannte sich aus mit dieser Methode, denn genau so machte auch er sein Bett. Im Bad stand eine einzelne Zahnbürste, obwohl der Halter für zwei Bürsten ausgelegt war. Ein Waschbecken war noch feucht, während das andere knochentrocken war.
    All das sprach dafür, dass Taylor Allen allein im Haus gewesen war. Trotzdem war jemand hier gewesen, wahrscheinlich jemand, den er gekannt hatte. Er hatte seinem Mörder die Tür geöffnet und ihn ins Haus gelassen. Dann hatte er ihm den Rücken zugedreht, und der Mörder hatte … nein, wie hätte er einen hundertfünfzig Zentimeter langen Speer verbergen sollen? Der hätte Mr Allen auffallen müssen. Ein Speer hätte nur dann keinen Verdacht erregt, wenn ein passionierter Speersammler Mr Allen ein besonders ausgefallenes Exemplar zeigen wollte und sich dieser aus einem unerfindlichen Grund dafür interessierte.
    Aber so spontan fiel Knox niemand ein, der im Peke County Speere sammelte.

4
    Knox ging etwas abseits in die Hocke, ohne etwas zu berühren, während sich Boyd langsam näher an den Leichnam

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