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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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geschmeckt hatte, und fragte darum: »Könnten wir wieder Hamburger essen?«
    Sie hörte ihn lachen. »Die waren lecker, wie?«
    »Ja. Ich glaube, sie sind furchtbar schlecht für die Gesundheit, aber der Geschmack hat mir zugesagt.«
    »Alles, was gut schmeckt, ist ungesund. Das ist ein eisernes Gesetz.«
    Auch daran hatte sich nichts geändert. Immer wenn etwas entwickelt wurde, das wirklich gut schmeckte, gab es innerhalb eines Jahres einen allgemeinen Aufschrei, wie ungesund das neue Produkt sei. Nicht einmal Gemüse und Obst waren vor den Warnungen der Panikmacher sicher.
    »Ein Hamburger«, wiederholte sie entschieden, »und Pommes frites.«
    »Das ist der wahre Geist. Ich bin in etwa vierzig Minuten zu Hause, je nachdem, wie lange ich brauche, um die Hamburger zu holen. Hat jemand angerufen?«
    »Nein, es war ruhig.«
    »Gut. Hoffentlich bleibt es so.«
    Während sie auf ihn wartete, spritzte sie sich kühles Wasser ins Gesicht und kämmte ihre Haare. Das Nickerchen hatte ihr frische Energie beschert, und sie fühlte sich, als könnte sie notfalls noch einmal zwölf Stunden durchhalten.
    Er hatte ein exzellentes Zeitgefühl, denn er bog genau neununddreißig Minuten später in die Einfahrt. Sie saß in der Küche und spürte ein warmes, angenehmes Kribbeln, während sie darauf wartete, dass er die Tür öffnete und sie ihn zum ersten Mal seit jenem überraschenden Kuss wiedersah.
    Er trat mit ihrem Koffer und mehreren weißen Papierbeuteln ein, aus denen der allerköstlichste Duft stieg. Die Jacke hatte er ausgezogen, und die Waffe steckte in seinem Schulterholster. In seinen Jeans und Stiefeln sah er aus wie aus einem noch früheren Jahrhundert, als Pferde noch das wichtigste Transportmittel gewesen waren. Sein Kinn war von einem dunklen Bartschatten überzogen, das Haar hing ihm in die Stirn, aber erschöpft wirkte er nicht. Stattdessen leuchteten seine blauen Augen wach und hell, und er bewegte sich, ohne dass die Müdigkeit an seinen Gliedern gezerrt hätte.
    »Was hast du sonst noch gemacht, außer zu schlafen?«, fragte er, während er aus einem Papierbeutel zwei Getränke nahm und ihr eines davon hinschob.
    »Geduscht und dein Haus erforscht.«
    »Weißt du jetzt, wie alles funktioniert?«
    »Ich glaube schon. Jedenfalls habe ich nichts kaputt gemacht.« Sie setzte sich auf den Stuhl, auf dem sie schon vorhin gesessen hatte, und er stellte einen Hamburger und eine Papierhülle mit Pommes frites vor ihr ab. Mit mühsam gezügelter Gier wickelte sie den Hamburger aus, aber ihre Manieren diktierten ihr, mit dem ersten Bissen zu warten, bis er sich ebenfalls gesetzt hatte und bereit zum Essen war.
    Sie aßen schweigend und tunkten abwechselnd die salzigen Pommes in das Ketchup. Nikita überlegte, wie viele Kalorien sie wohl an diesem einen Tag aufgenommen hatte; sie schätzte, dass sie mindestens fünfzehn Kilometer laufen müsste, um das wieder zu verbrennen.
    »Sobald es dunkel wird, holen wir deinen Mietwagen«, sagte er schließlich.
    »Ist es nicht gefährlich für deinen Vater, wenn mein Auto auf seinem Grundstück steht?«
    »Es weiß doch niemand, dass es dort ist. Es weiß auch niemand, wo du bist. Ich habe heute ein bisschen für dich eingekauft und dir ein paar Kleider besorgt, mit denen du unauffälliger bist, und außerdem noch etwas, um deine Haare abzudecken, und eine Sonnenbrille.«
    Damit konnte man viel bewirken. Es waren schlichte Mittel, aber sie hatte in ihrer Ausbildung gelernt, dass die Menschen ihren Mitmenschen erstaunlich wenig Beachtung schenkten, weshalb sie relativ ungefährdet war. Dazu kam ihr zugute, dass niemand außer Knox sie hier kannte. Andererseits waren sie hier in einer Kleinstadt, und seinen Nachbarn würde es bestimmt auffallen, wenn eine fremde Frau sein Haus betrat und verließ.
    Andererseits hatte sie damit gerechnet, dass sie sich möglicherweise verkleiden musste, und sich entsprechend vorbereitet. In ihrem Koffer befanden sich ein paar praktische Utensilien aus ihrer eigenen Zeit.
    »Wie würde ich dir als blauäugige Blondine gefallen?«, fragte sie ihn grinsend.

13
    Eine halbe Stunde später trat Nikita aus dem Bad und drehte sich langsam vor ihm im Kreis. »Wie findest du das?«
    Knox hatte sich gerade die Nachrichten auf seinem Videoschirm angesehen, aber jetzt stand er langsam auf und starrte sie an. »Hubba bubba«, sagte er, und seine tiefe Stimme wurde dunkler, während seine Lider schon wieder gefährlich schwer wurden. »Das gefällt mir. Die

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