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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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bin?«
    »Nein, natürlich nicht.« Unwillkürlich brachte seine entsetzte Miene sie zum Lächeln. »Zum einen hätte ich gar nicht gewusst, nach welchem Namen ich in den Archiven suchen müsste. Zum anderen haben unsere Aufzeichnungen Lücken. Ihr habt zwar in eurer Zeit vieles erreicht, aber ihr wart wirklich unglaublich blauäugig, was die Archivierung eurer Daten betrifft.«
    »Ich weiß, das hast du schon gesagt. Meine Musik-CDs werden die Jahrhunderte also nicht überdauern?«
    »Nein, sie werden schon in zwanzig Jahren unbrauchbar sein. Ich will nicht verschweigen, dass das Problem, sobald es erkannt war, schnell behoben wurde, aber wenn es keine weitere Kopie der Musik, Literatur, Zeitung – was auch immer – gab, war es uns unmöglich, die verloren gegangenen Daten wiederherzustellen. Zum Beispiel kennen wir sämtliche Stücke der Beatles, aber kaum etwas von der Musik zwischen 1995 und 2020.«
    »Wie steht es mit Büchern?«
    »Die Druckwerke hielten sich einigermaßen. Natürlich nicht alles. Manches war auf minderwertigem Papier gedruckt worden, das sich im Verlauf der Jahre auflöste. Andere Dinge blieben dagegen erhalten. Du brauchst nur daran zu denken, wie viele von euren Banknoten in unserer Zeit noch existieren.«
    »Ja, das ist wirklich gutes Papier.«
    »O nein, das ist kein Papier; es ist eine Art Stoff.«
    Er sah sie verdutzt an. »Bist du sicher?«
    »Aber ja. Wir haben es analysiert.«
    »Mann, wer hätte das gedacht. Aber wenn ich es recht überlege, kann man in den Scheinen wirklich Fäden erkennen, wenn man genau hinsieht.« Endlich nahm er seine Gabel und begann zu essen, und Nikita tat es ihm gleich – anfangs argwöhnisch, aber schon bald mit wachsender Begeisterung. Na schön, die Eier fühlten sich befremdlich im Mund an, aber sie schmeckten gut, vor allem kombiniert mit dem Speck. Das Brot war nicht der Rede wert, aber essbar.
    »Ich wünschte, ich hätte gestern Abend deinen DNA-Scanner dabei gehabt«, sagte er, als sie fertig gegessen hatten und sie zuschaute, wie er die Teller in die Spülmaschine einsortierte. »Ich weiß nicht, ob ich ihn hätte einsetzen können, ohne dass jemand was merkt, aber vielleicht hätte ich ja eine Gelegenheit dazu gehabt.«
    »Könntest du ihn heute brauchen?«
    »Es waren haufenweise Menschen im Haus, die überall DNA hinterlassen haben. Würde uns der Scanner heute noch nützen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Möglicherweise. Es wäre sehr mühsam, nach Spuren zu fahnden, die in unseren Datenbanken verzeichnet sind, aber wenn du lang genug ungestört wärst, könntest du fündig werden.«
    »Das mit dem Ungestörtsein ist das Hauptproblem. Und wenn wir noch mal zu Taylor Aliens Haus fahren und dort nachsehen würden, wo gestern der Schütze stand? Es hat sich über Nacht Tau niedergeschlagen; würde das die Spuren zerstören?«
    »Die Bedingungen sind nicht optimal, und wir würden wahrscheinlich sowieso nichts in unseren Datenbanken finden, weil der Schütze fast sicher aus dieser Zeit stammt.«
    »Stimmt. Das habe ich vergessen. Scheiße.« Er seufzte. »Na schön, dann fahren wir in die Bücherei und schauen die alten Zeitungen durch. Wir finden raus, was alles in die Zeitkapsel sollte, sammeln ein paar Namen zusammen und unterhalten uns anschließend mit ein paar Leuten. Irgendwer muss sich an irgendwas erinnern.«
    »Musst du nicht in deinem Büro erscheinen?«
    »Nicht unbedingt, ich arbeite ja. Außerdem bin ich ständig erreichbar.« Er deutete auf das Funkgerät, das auf dem Tisch stand.
    Sie schaute zu, wie er ein kleines, in Plastik verschweißtes Klötzchen in einen Schlitz in der Geschirrspülertür gab und die Tür dann zuklappte. Das Anschalten würde nicht allzu schwer zu entschlüsseln sein, weshalb sie ihm dabei nicht mehr zuschaute; ihr ging es vor allem um die Vorgehensweise. Er drehte langsam den Schalter, bis es klickte und ein rotes Licht anging, und damit war der Fall erledigt. »Ah«, sagte sie, »jetzt habe ich es begriffen.«
    »Was begriffen?«
    »Wie man die Spülmaschine bedient. Wenn du mir noch zeigst, wie man die Wäschemaschinen bedient, dann kann ich meine Kleidung selbst reinigen.«
    »Das machen wir, wenn wir heute Abend heimkommen. Oder sind dir die Kleider ausgegangen, und du musst sofort waschen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, heute Abend genügt völlig.«
    »Muss ich heute wieder die Baseballkappe aufsetzen?«, fragte sie, als sie gehen wollten. »Wenn ja, dann würde ich meine Haare gern mit

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