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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Proctor, die Schulinspektorin, und die Stadträte Lester Bailey und Alfred ›Sonny‹ Atkins. Mehr sind namentlich nicht genannt.«
    »Wer ist dir noch im Gedächtnis geblieben?«
    »Max Browning natürlich. Der ehemalige Sheriff Randolph Sledge. Er ging etwa ein Jahr später in Ruhestand und ist vor ungefähr zehn Jahren gestorben. Der Notar war dabei. Wie er hieß, weiß ich nicht mehr … irgendwas Clement. Der ist auch schon tot. Ein paar Geschäftsleute waren da, darunter mein Vater, außerdem der Polizeichef und die County Commissioners. An deren Namen kann ich mich auch nicht erinnern, aber die lassen sich aus den Unterlagen im Gerichtsgebäude ersehen, und im Rathaus weiß man bestimmt, wer damals Polizeichef war.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Ich möchte nicht, dass du mit mir ins Gerichtsgebäude kommst, Punktum. Polizisten sind zu gut darin, sich an Menschen zu erinnern, vor allem, wenn sie jemanden am gleichen Ort wiedersehen. Vielleicht hat noch jemand deinen Hintern studiert.«
    »Ich war in deinem Büro und bin darauf gesessen.«
    »Aber du warst auch gute zwei Stunden in Taylor Aliens Haus, und außerdem haben sie dich in mein Büro und wieder hinausgehen sehen. Vertrau mir.«
    »Ich weigere mich zu glauben, dass mein Gluteus Maximus ein so herausstechendes Merkmal ist«, fuhr sie ihn verärgert an. Es war nicht so, dass sie ihn ins Gerichtsgebäude begleiten wollte; aber er stellte es so hin, als wäre ihr Hintern so seltsam und auffällig geformt, dass man sie daran identifizieren konnte.
    »Aber nur, weil du kein Mann bist. Wir Männer sehen uns viele Frauenhintern an. Genauer gesagt starren wir sie an.«
    »Vielen Dank für die Erklärung; das macht es um vieles besser.«
    Er sah an ihr vorbei, um sich davon zu überzeugen, dass sie noch allein waren. »Komm schon. Mach mir nicht weis, in den nächsten zweihundert Jahren würde sich so viel verändern, dass die Männer nicht mehr den Frauen nachschauen. Sie schauen ihnen auch in deiner Zeit noch nach, oder?«
    Sie überlegte kurz und bedachte die Frage ganz ernsthaft. »Nicht während der Arbeit, nein«, verkündete sie schließlich. Und dort hatte sie praktisch die letzten acht Jahre verbracht, entweder bei der Arbeit oder in der Ausbildung oder beim Studium. Die Agenten, mit denen sie ausgebildet worden war und zusammengearbeitet hatte, hatten unter den gleichen Umständen gelebt, Männer wie Frauen, und alle waren so damit beschäftigt gewesen, ihren erwählten Beruf zu erlernen und auszuüben, dass sie keine Zeit für etwas anderes hatten. Natürlich waren einige Agenten außerhalb ihrer Dienstzeit Beziehungen mit anderen Agenten eingegangen – die aber sofort wieder aufgelöst worden waren. Nicht weil man die Agenten gefeuert hätte, aber in so einem Fall war grundsätzlich einer von beiden in eine andere Stadt versetzt worden. Man hatte den beiden freigestellt, die Beziehung nach bestem Vermögen weiterzuführen, aber gewisse Arbeitsbereiche blieben ihnen verwehrt. Forschung, Lehre, Labor – ja. Außendienst – nein.
    Nikita hatte in den letzten acht Jahren kaum Freizeit gehabt. Sie hatte beschlossen, sich zu spezialisieren, und das Studium hatte viele Stunden zusätzlicher Arbeit erfordert, die zu ihren normalen Pflichten dazugekommen waren. Die wenige Freizeit, die ihr verblieben war, hatte sie mit ihrer Familie verbracht, einmal abgesehen von einer Beziehung vor vier oder fünf Jahren, die sie lange für ihre letzte gehalten hatte, die aber auch irgendwann auseinander gegangen war. Ohne großes Drama, ohne Feuerwerk, sondern durch langsam abflauende Zuneigung.
    Wie bezeichnend für ihr ganzes Leben – kein Drama, kein Feuerwerk. Keine Hitze, keine Leidenschaft, keine hitzigen Streitereien, nichts als das strikte Befolgen von Regeln und Gesetzen.
    »Hey.« Er legte die Hand auf ihr Knie. »Schau nicht so perplex. Wenn die Männer bei dir zu Hause nicht auf deinen Hintern schauen, kannst du jederzeit hier vorbeikommen, und wir erledigen das. Streich das – ich erledige das.«
    Sie schob seine Hand weg. »Danke, aber ich war in Gedanken woanders. Also, was wolltest du gestrichen haben?«
    Er lachte aus vollem Hals, und sie setzte sich auf, erschüttert, dass sie offenkundig wieder eine seiner dämlichen Redewendungen missverstanden hatte.
    »Das bedeutet: Streich das aus«, erklärte er ihr. »Und zwar so.« Er nahm ihr den Block ab, schrieb ein Wort hin und strich es mehrere Male durch. »Siehst du? Jetzt habe ich es

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