Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
Jack sich vorwärts gezogen, vermutlich ins Haus hinein.
Er ging Schritt für Schritt weiter, die Augen nach wie vor geschlossen. Sein Puls raste. Man führte ihn über eine ziemlich große freie Fläche. Dann bedeutete ihm ein leichter Druck an seinem Handgelenk, dass er stehen bleiben sollte. Er spürte die warme Nähe eines weiblichen Körpers. Er hätte nicht sagen können, wie es ihm möglich war, das zu spüren, aber irgendwie wusste Jack, dass sie vor ihm stand.
Und dann blähten sich auf einmal seine Nasenflügel. Da war er! Jener Duft, der seine Sinne sofort noch mehr in wilde Aufregung versetzte, es ihm noch schwerer machte, weiter an sich zu halten!
Sie legte ihm ihre Hände auf die Schultern und drückte ihn nach unten, bis er zwischen üppigen Kissen zu sitzen kam. Der Stoff fühlte sich samtig an.
„Ich will dich anschauen“, murmelte er.
Ihr Kopfschütteln ahnte er wieder nur, spürte dafür aber umso deutlicher den Druck ihrer zarten Finger auf seinen Augenlidern. Noch nicht. Die unausgesprochenen Worte standen zwischen ihnen. Die Zeit schien stillzustehen.
„Sie haben sich genau an die Anweisungen gehalten. Also bekommen Sie jetzt, was Sie sich gewünscht haben. Sie wollten die Frau sehen, die hinter der eiskalten Fassade steckt.“
Die Worte wurden geflüstert, ganz leise nur.
Aber die vertraute, rauchige Stimme versetzte ihm einen Schock. Und sie erregte ihn, wie sie ihn vom ersten Moment an immer erregt hatte.
Er riss die Augen auf und erwartete, die Anwältin Mallory Sinclair vor sich zu sehen. Stattdessen aber fand er sich einer wohl proportionierten Verführerin gegenüber, mit so atemberaubenden Kurven, wie er sie Mallory nicht einmal in seinen kühnsten Träumen zugetraut hätte. Eine wundervolle schwarze Mähne fiel ihr über die Schultern, und das raffinierte Make-up betonte ihre Gesichtszüge, von denen er lediglich angenommen hatte, man könne durchaus etwas aus ihnen machen.
Er hatte sich mächtig geirrt.
Die Perfektion ihrer Schönheit war nicht zu übertreffen. Wenn er nicht die ganze Zeit damit beschäftigt gewesen wäre, darüber nachzudenken, wie gut Mallory aussehen könnte, dann hätte er die wahre Mallory längst entdeckt gehabt. Mallory Sinclair, die verführerische Schönheit. Die Absenderin der Einladung.
Und sie hatte ihm einen erotischen Abend versprochen.
4. KAPITEL
„W as ist denn los, Jack? Sie sagen ja gar nichts?“
Mallory lehnte sich vor und kam ihm so nahe, dass er kaum zu atmen wagte und ihm erst recht keine Antwort einfiel.
Ihre korallenrot lackierten Fingernägel zeichneten eine Spur von Jacks Kinn den Hals hinunter zu den Knöpfen seines Polo-Shirts. Er erschauerte von dieser unverschämten Attacke.
„Vielleicht ist ja auch der Kragen zu eng, und deswegen können Sie nicht gleichzeitig atmen und reden?“ mutmaßte sie murmelnd. Mit flinken Fingern öffnete sie den obersten Knopf.
Er hätte weit weniger Probleme gehabt, Luft zu holen, wenn er nicht ihren warmen Atem auf seiner Wange gespürt und die volle Wölbung ihrer glänzenden, ebenfalls korallenrot gefärbten Lippen vor Augen gehabt hätte. Und dieser berauschende Duft, der von ihr ausging! Er war darauf gefasst gewesen, verführt zu werden. Aber nicht darauf, hier seiner vermeintlich so verklemmten Kollegin zu begegnen, und insofern hatte Mallory ihn total überrumpelt.
Jack hasste Überraschungen. Vor Gericht stellte er nie eine Frage, wenn er nicht schon vorher genau wusste, wie die Antwort lauten würde. Ungezählte Anwälte hatten sich in die Nesseln gesetzt, weil sie sich auf bloße Annahmen verlassen hatten. Und noch mehr Männer waren ausgetrickst worden, weil sie gedacht hatten, sie würden die Frauen kennen, mit denen sie sich eingelassen hatten. Jack würde in keine dieser Fallen tappen, schon gar nicht im Zusammenhang mit Frauen.
Er stellte sich seine eigenen Regeln auf und hielt sich dann auch daran. Gegen eine dieser Regeln jedoch hatte er verstoßen,als er dieser geheimnisvollen Einladung gefolgt war. Damit war er selbst Schuld, wenn er sich nun auf einmal in einer Situation wiederfand, die er nicht unter Kontrolle hatte.
„Vielleicht haben Sie mich zu sehr überrascht“, brachte er endlich hervor.
Ihre Blicke trafen sich, und Jack verstummte erneut, denn diese Augen waren einfach unglaublich blau und die schwarze Mähne sehr beeindruckend.
Sie nickte. „Jaja, die eiskalte Fassade, nicht wahr?“ Ihre Stimme klang unvermittelt hart. Der verletzte Unterton darin
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