Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
ging, wenn man eine Einladung zueinem erotischen Abend über der verräterischen Wölbung in der Hose liegen hatte und einen die verklemmte Kollegin mit großen Augen über den Tisch hinweg ansah.
Wer konnte ihm bloß so eine Nachricht geschickt haben? Er blickte sich um zu all den Frauen da am Strand, aber das half ihm auch nicht weiter. Jack brach der Schweiß aus. Die Terrasse war zwar von der prallen Sonne aufgeheizt, aber das war nicht der Grund, warum ihm auf einmal so heiß war.
„Eine Nachricht von Leatherman?“ erkundigte sich Mallory.
Hoffentlich nicht, dachte Jack und fand die Vorstellung keineswegs belustigend. „Nein, es ist was Persönliches.“
„Ach so. Also, was ist jetzt? Werden Sie ihn auf den Kopf zu fragen, was los ist?“
Er starrte über Mallorys Schulter und musterte jede Frau, die vorbei kam. Keine gab ihm auch nur andeutungsweise zu verstehen, dass sie diejenige sei, von der die Einladung stammte. Eine jedoch musste es gewesen sei, die ihn so herausgefordert hatte. Und es klang so aufregend, was da geschrieben stand. So verheißungsvoll. So faszinierend.
Nur ein Vollidiot würde sich das entgehen lassen und nicht Punkt acht vor Ort sein. Andererseits wäre er ein noch viel größerer Idiot, wenn er auch noch dazu beitrug, dass er Gegenstand der Träume einer ihm unbekannten Frau wurde.
„Jack? … Jack! Ich fragte, ob Sie vorhaben, Paul Leatherman zur Rede zu stellen.“
Mallory war offensichtlich verwirrt von seiner plötzlichen Unfähigkeit, sich zu konzentrieren. Sie starrte ihn durch diese hässlichen, dicken Brillengläser hindurch an.
Er hatte für einen Moment das absurde Bedürfnis, sich ihr anzuvertrauen. Und diese Erkenntnis zeigte ihm erneut, in welchmerkwürdigem Zustand er sich seit Beginn dieser Dienstreise befand. Und dann noch diese Einladung!
Jack hob den Zettel noch einmal auf und hielt ihn sich vor die Nase. Es war ein betörender Duft. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er ihn eher als blumig oder doch lieber orientalisch beschreiben würde. Jedenfalls war ihm, als habe er dieses Parfüm schon einmal gerochen. Wenn er sich nur erinnern könnte, wo!
„Vielleicht sollten wir dieses Gespräch später fortsetzen.“ Mallory stand auf. „Wie ich sehe, sind Sie in Gedanken momentan ganz woanders.“
„Warten Sie“, sagte Jack.
„Warum? Egal, was ich sage oder mache, es scheint nicht Ihr Interesse zu finden. Da ist es wohl besser, wenn Sie sich erst einmal um diese persönliche Angelegenheit kümmern. Wir können uns ja später noch einmal zusammensetzen.“
Er stöhnte entnervt. „Setzen Sie sich wieder, Mallory. Sie haben mich gefragt, ob ich vorhabe, Leatherman zur Rede zu stellen. Die Antwort ist Nein. Es ist seine Taktik, verstehen Sie? Er baut Vertrauen eher langsam auf. Deshalb sind wir ja hier. Er will uns unter die Lupe nehmen, prüfen, ob er uns vertrauen kann. Unsere Kanzlei betreut sein Unternehmen in allen rechtlichen Fragen, aber diese Angelegenheit ist … eben persönlich. Wenn er meint, es ist an der Zeit, dann wird er uns einweihen.“
„Und in der Zwischenzeit?“ Mallory wippte unzufrieden mit dem Fuß.
„Warten wir. Genießen den Strand. Die Aussicht.“ Komm pünktlich. Und hungrig. „Das tolle Essen“, fuhr Jack murmelnd fort.
„Bitte?“
Er schüttelte den Kopf. Sie hatte Recht. Keine Chance, dasser sich im Moment auf geschäftliche Dinge konzentrieren konnte. Wer immer die Absenderin der erotischen Einladung sein mochte – vermutlich beobachtete sie ihn in diesem Moment. Musterte ihn. Beurteilte ihn. Er erschauerte bei dieser Vorstellung.
Mallory griff sich ihren Schreibblock. „Vielleicht brüten Sie was aus. Eine Grippe oder so. Sie scheinen Schüttelfrost zu haben.“
Weit eher stand er in Flammen vor lauter freudiger Erwartung. „Sie haben völlig Recht. Wir treffen uns besser später noch einmal.“
Sie nickte. „Ja, ruhen Sie sich ein wenig aus. Was halten sie von heute Abend acht Uhr?“
Er holte tief Luft und zwang sich ein Lächeln ab. „Ich dachte, ich hätte Ihnen bereits empfohlen, den Aufenthalt hier eher als Urlaub zu begreifen. Nehmen Sie sich heute Abend einfach frei. Wir sehen uns dann morgen früh.“
„Wie Sie wollen.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging da von.
Er sah ihr hinterher und bewunderte ihren geschmeidigen Gang. An den Füßen trug sie schlichte Sandalen. Was für eine Verschwendung, dachte Jack. Wirklich schade drum.
Aber er konnte jetzt nicht weiter über Mallory
Weitere Kostenlose Bücher