Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
hinzu.
Sie erhob sich mit fließenden Bewegungen vom Sofa und ging zur Minibar hinüber. „Wodka auf Eis, nicht wahr?“
Er hob eine Braue. „Das wissen Sie noch?“
Mallory nickte. „Oh ja. Ich passe auf.“
Besonders, wenn es dich betrifft, fügte sie in Gedanken hinzu.
Sie genoss es, wie er sie mit seinen grauen Augen ansah. Er konnte kaum abwarten, was weiter geschehen würde, das war offensichtlich. Seine schwarzen Haare wirkten sexy, obwohl oder vielleicht gerade weil sie mit größter Sorgfalt gekämmt worden waren.
Ihr Blick glitt ein Stück tiefer zum Kragen, den sie eben etwas geöffnet hatte. Wieder sah sie den weichen, dunklen Ansatz seiner Brustbehaarung.
Jack Latham war ein Bild von einem Mann. Und genau das war das Problem. Die Tatsache, dass sie wie besessen von ihm war, passte ganz und gar nicht zu dem, was er von ihr hielt. Er hatte die Frau in ihr herausgefordert, und sie war darauf eingegangen. Damit riskierte sie alles, was sie bisher erreicht hatte, und auch alles, was sie sich zum Ziel gesetzt hatte. Unglaublich, dass sie sich von seinem Vorwurf zu derartigem Leichtsinn hatte hinreißen lassen! Aber jetzt war es zu spät, es gab kein Zurück mehr. Jetzt musste sie ihren Plan bis zu Ende durchziehen. Jack sollte sie sehen, die Frau hinter der Fassade.
„Auch mir fällt einiges auf“, sagte er eben. „Mit Ihrer Gründlichkeit und Ihrem Fachwissen kann sich kein anderer Anwalt der Kanzlei messen.“
Ihr wurde warm ums Herz bei diesem Kompliment. Denn genau um diesen Ruf zu erreichen, hatte sie sich überhaupt in die eiskalte Mallory verwandelt.
„Danke“, sagte sie und kehrte mit einem Glas Wodka für ihn und einem Glas Wein für sich selbst zum Sofa zurück. Den Wein brauchte sie dringend, damit ihr Mut sie nicht plötzlich wieder verließ. Wenn sie Glück hatte, behielt sie sich selbst unter Kontrolle, während sie Jack weiter anmachte.
Sie gab ihm sein Glas. Für einen kurzen Moment berührte sie dabei seine Hand, nur zufällig, aber es war, als habe sie einen elektrischen Schlag erhalten, der sich als wohliger Schauer in ihrem ganzen Körper ausbreitete. Angesichts dieser Reaktion stand zu befürchten, dass sie die Kontrolle über sich selbst wohl doch nicht so lange behalten würde, wie sie hoffte.
Aber gut. Er war der Einladung gefolgt und schien auch nicht völlig entsetzt, dass Mallory die Absenderin dieser Einladung gewesen war. Am besten blieb sie einfach ruhig, vergaß die geschäftlicheBeziehung, die eigentlich zwischen ihnen beiden bestand, und konzentrierte sich ganz und gar auf Jack.
Wenn dieser Abend vorbei war, würde er nicht mehr daran zweifeln, dass Mallory auch weibliche Qualitäten hatte und alle Frauentricks kannte. Wenn das klar war, konnte ja alles wieder wie vorher werden. Allerdings war das nicht sehr wahrscheinlich, nachdem Mallory ihren heimlichen Fantasien heute schon so nahe gekommen war.
Sie setzte sich neben ihn, und für eine Weile herrschte Schweigen.
Bevor Jack auf die Idee kommen konnte, das Gesprächsthema bestimmen zu wollen, sagte Mallory: „Erzählen Sie mir doch mal etwas vom Terminator.“
„Nun, das ist ein toller Film mit Arnold Schwarzenegger, bei dem wie immer das Original besser war als die Fortsetzung“, entgegnete er schnell.
Zu schnell, und sein Gesicht wirkte plötzlich wieder so verschlossen wie vorher, als sie sich über die zwei Seiten der menschlichen Natur unterhalten hatten.
Mallory nahm langsam einen Schluck Wein und wunderte sich im Stillen, warum Jack sich bei diesem Thema so panisch zurückzog. Der fruchtige Wein rann durch ihre Kehle, und ihr Mund war nicht mehr so trocken.
„Das stimmt“, antwortete sie. „Fortsetzungen reichen meist nicht an das Original heran. In Terminator II hatte Linda Hamilton viel zu viele Muskeln. Aber irgendwie fuhren die Männer trotzdem auf sie ab. Dabei dachte ich immer, Männer mögen Frauen eher, wenn sie sich weich zeigen.“
Er konnte seine Verwunderung über ihre Reaktion nicht verbergen. Offenbar hatte er fest damit gerechnet, dass sie weiter inihn dringen würde, um herauszufinden, was ihm den Spitznamen Terminator eingebracht hatte. Mallorys Cousine Julia wäre wahrscheinlich direkter an das Thema herangegangen, aber Mallory zog es vor, die Sache subtil anzugehen. Es würde auch so schon schwer genug werden.
Außerdem würde er auf diese Weise nicht merken, wie leicht er zu durchschauen war. Seine eher ausweichende Bemerkung über den Film hatte ihr mehr darüber
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