Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
auszuhorchen. Das würde ihn von seinen Gedanken an Mallory ablenken, so dass er sich wieder auf die Arbeit konzentrieren konnte.
Er trug sich in das Trainingsbuch ein und nahm sich eines der weißen Handtücher, die auf einem Stapel hinter der Rezeption lagen.
„Kann ich Ihnen helfen?“ fragte eine dunkelhaarige Frau, die gerade vorüber kam. Sie hatte Muskeln, um die sie jeder Mann beneiden musste.
Jack hängte sich das Handtuch um den Hals. „Ich wollte nur mal ein bisschen auf das Laufband.“
Sie nickte. „Kein Problem. Ich zeige Ihnen schnell die verschiedenenGeräte, und dann können Sie auch schon anfangen. Ich bin Eva und leite dieses Fitnessstudio.“ Sie streckte ihm die Hand hin.
Er ergriff sie und musste sich den eisernen Druck ihrer Finger gefallen lassen. „Jack Latham.“
Sie sah ihn mit großen, erstaunten Augen an. „Ach, Sie sind das! Paul … Ich meine natürlich, Mr. Leatherman erwähnte, dass Sie einer seiner Sondergäste seien.“
Die vertrauliche Art, in der sie von Paul Leatherman sprach, war Jack keineswegs entgangen. Aber er ignorierte es. Stattdessen lachte er und meinte: „Sagen Sie ruhig Paul. Ich will nur nicht als Sondergast behandelt werden.“
Sie schüttelte gespielt vorwurfsvoll den Kopf. Der Pferdeschwanz an ihrem Hinterkopf pendelte hin und her dabei. „Sie wollen wohl, dass ich meinen Job verliere, was?“ fragte sie fröhlich.
„Ich kann mir kaum vorstellen, dass Paul Sie entlassen würde.“
„Ich auch nicht“, erwiderte sie und sah ihm gerade in die Augen.
Er irrte sich nicht, da lag ein gewisses, bedeutungsvolles Funkeln in diesem Blick. Sie war eine attraktive junge Frau mit genau den richtigen Kurven an genau den richtigen Stellen. Ihrer Haltung und ihrem Selbstbewusstsein nach zu urteilen, war sie sich dessen sehr wohl bewusst.
Für einen Moment herrschte Schweigen. Jack nutzte die kleine Pause und überlegte, in welchem Verhältnis sie zu seinem potentiellen Mandanten stehen mochte. Doch dann ermahnte er sich, es nicht zu übertreiben mit seinem Misstrauen.
„Machen Sie immer alles, was der Chef sagt?“ fragte er.
Jetzt wandte sie den Blick doch ab. „Er bezahlt mich“, antwortete sie nur.
Aha, da hatte er wohl doch auf den richtigen Busch geklopft. „Da kann er sich ja nur wünschen, dass alle seine Angestellten so brav sind wie Sie“, testete er weiter.
„Bei ihm kann man gar nicht anders. Aber da Sie sein Sondergast sind, wissen Sie das bestimmt selbst gut genug. Also, können wir jetzt?“ Sie deutete auf das Laufband.
Jack bezweifelte, dass Paul sich eine Affäre mit einer Angestellten erlauben würde, die im gleichen Haus arbeitete, in dem auch seine Ehefrau lebte. Leatherman mochte ziemlich arrogant sein, unvorsichtig aber war er nicht. Nicht, wenn er dadurch alles verlieren konnte, was er besaß. Die Tatsache, dass er dauernd plötzlich verschwand, sagte doch alles. Wenn er eine Geliebte hatte, dann nicht hier auf diesem Anwesen.
Dennoch schien Paul nichts dagegen zu unternehmen, dass diese Angestellte hier so offensichtlich an ihm interessiert war. Vermutlich flirtete er mit ihr, und nicht nur mit ihr, was Mrs. Leatherman wohl kaum recht sein konnte. Wenn er also dabei schon keine Vorsicht walten ließ, konnte man daraus durchaus auf eine Bereitschaft schließen, auch größere Risiken einzugehen, wenn es darauf ankam.
Jack lächelte der hübschen Sportmanagerin zu. „Die Einrichtung hier ist ja wirklich beeindruckend.“
„Oh ja, da haben Sie Recht. Ich bin froh, hier arbeiten zu dürfen. Aber wie Sie sicherlich schon vermuten, gibt es einen Grund, warum dieses Fitnessstudio überhaupt existiert.“
Jack hatte keinen Schimmer, aber er war entschlossen, das zu ändern. „Das können Sie laut sagen. Aber ich wusste gar nicht, dass Paul auch trainiert.“
Eva nickte. „Ja, er geht auf das Laufband, genau wie Sie.“
„Na, da kann ich ja richtig was von ihm lernen.“
Sie betrachtete ihn wohlwollend von oben bis unten. „Also, mir scheint, Sie kommen auch so ganz gut klar“, meinte sie dann.
Jack hängte das Handtuch über einen Stuhl, betrat das Traininggerät, drückte auf ein paar Tasten und fing an, leicht zu laufen.
Sie beobachtete ihn, die Hände in die Seiten gestützt. „Sie scheinen sich ja gut damit auszukennen. Paul hat da durchaus seine Probleme. Sie hätten mal dabei sein sollen, als er seine allererste Trainingsstunde hatte!“
Jack lachte. Klar, er würde sich gern jede Geschichte anhören, die
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