Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
so“, meinte sie.
Sie hatte ja so Recht, aber die Wahrheit gefiel ihm trotzdem nicht, schon gar nicht, wenn Mallory sie aussprach. Normalerweise war er es, der sich von der jeweiligen Frau zurückzog. Er stellte fest, dass es ihm keinen Spaß machte, eine solche Situation auf der anderen Seite zu erleben.
Selbst hier am nächtlichen Strand, nur vom Mondlicht undvon den Lichtern der Ferienanlage im Hintergrund beleuchtet, konnte er erkennen, wo seine Bartstoppeln ihre Haut gerötet hatten.
Er rollte von ihr herunter, während sie sich Stirn und Augen mit einer Hand bedeckte und sich genau wie Jack bemühte, ihren heftigen Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Noch lange, nachdem das Gelächter sich wieder entfernt hatte, lagen sie beide still nebeneinander. Es war ein überraschend angenehmes Schweigen für zwei Menschen, die noch immer mit ihrer Erregung zu kämpfen hatten und die man beinahe in einer höchst kompromittierenden Stellung angetroffen hätte.
Jack griff nach Mallorys Hand. Sie erwiderte den Druck seiner Finger. Während nur wenige Meter von ihnen entfernt das nächtliche Meer rauschte, begriff er, dass er sein Ziel erreicht hatte. Er hatte ihr bewiesen, dass sie ihm ebenso verfallen war wie er ihr. Wenn man sie ungestört miteinander allein ließ, weit weg vom Alltag mit seinen Regeln und Einschränkungen, dann konnten sie beide nicht die Hände voneinander lassen.
Sie hatten sogar angefangen, sich etwas über ihre Vergangenheit zu erzählen. So etwas kannte er bisher noch nicht. Aber es gefiel ihm außerordentlich gut.
Leider stand es jetzt 1:1. Er hatte keinen Grund mehr, Mallory noch ein weiteres Mal herauszufordern, und die Enttäuschung darüber war größer und nachhaltiger, als er je gedacht hätte.
8. KAPITEL
J ack stand immer noch wie unter Strom, nachdem er sich von Mallory verabschiedet hatte. Anstatt die Erregung zu verringern, hatte die kalte Dusche nur seine Laune verschlechtert. In diesem Zustand war Schlafen ein Ding der Unmöglichkeit. Immerzu musste er daran denken, dass Mallory vermutlich im Zimmer gegenüber wach lag und genauso wenig Ruhe fand wie er selbst.
Zwar waren sie sich einig gewesen, dass es besser wäre, sich zu trennen, bevor sie zu weit gingen. Aber zufrieden war er damit nicht.
Nervös und frustriert fasste er schließlich den Entschluss, aus der Not seiner Rastlosigkeit eine Tugend zu machen und sich mit Arbeit abzulenken. Zum Beispiel könnte er noch ein wenig in der Bar herumlungern und sich mit dem Barmann unterhalten. Das ergab vielleicht noch weitere nützliche Informationen über Paul Leatherman, diesen alles andere als einfachen Mandanten.
Er stand wieder auf, zog sich Jeans und ein altes Sweatshirt mit dem Logo der Universität von Michigan an und nahm dann den nächsten Fahrstuhl nach unten.
Als er mehr zufällig auf seine Uhr sah, staunte er, wie spät es schon war. Da es sich hier um eine Ferienanlage handelte, wäre bestimmt bis spät in die Nacht noch was los in der Bar. Aber schon seit mindestens einer halben Stunde wurden keine Bestellungen mehr an genommen.
In der Bar angekommen, stellte er fest, dass offenbar noch jemand anders nicht hatte schlafen können und auf dieselbe Idee gekommen war wie er.
Mallory war schon mit dem Barmann beschäftigt. Allerdingshatte sie sich in einer Weise an ihn herangemacht, wie es Jack niemals möglich gewesen wäre.
Vermutlich hatte sie am Poolbillardtisch die hilflose Frau gespielt und sich den mürrischen Kerl auf diese Weise gewogen machen können. Und zwar in einer Weise, die Jack überhaupt nicht gefiel. Mit geballten Fäusten beobachtete er, wie sie sich in eng anliegenden Jeans mit dem Queue über den Billardtisch lehnte, während der Barmann, ein blonder Surfertyp, sich dicht hinter sie stellte und ihre Haltung korrigierte. Sie warf die Haare zurück und lachte über etwas, was der Blonde ihr ins Ohr geflüstert hatte.
Jack durchfuhr ein schmerzhafter Stich der Eifersucht. Das war ein völlig fremdes Gefühl für ihn, zumindest im Zusammenhang mit Frauen. Und im Zusammenhang mit Mallory war es nicht nur fremd, sondern der reinste Schock. Er war auch früher schon mit attraktiven Frauen ausgegangen, mit denen er sogar richtigen Sex gehabt hatte. Doch immer hatte er es geschafft, eine Distanz aufrechtzuerhalten, die es ihm leicht gemacht hatte, die Beziehung ohne Zögern oder Bedauern jederzeit zu beenden.
Was war anders bei dieser Frau? Sie war seine Kollegin, konnte mit ein bisschen
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