Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
Geflüster seine Karriere zum Absturz bringen, wenn sie nur wollte. Vielleicht war es dieses Gefühl, etwas Verbotenes zu tun, das sie so reizvoll für ihn machte. Immerhin konnten sie sich nur heimlich treffen. Lag es an der Aufregung, die mit dieser Heimlichtuerei verbunden war? Oder doch wieder nur an der Herausforderung? Sein noch immer unbefriedigter Körper erinnerte ihn daran, dass er in dieser Beziehung von Anfang an nicht genügend Distanz gewahrt hatte und sie deshalb so sehr Besitz von ihm ergriffen hatte.
Er konnte sie nicht einfach hinter sich lassen wie die anderenFrauen bisher. Noch nicht zumindest.
Ungeniert trat er in den Lichtkegel, der den Billardtisch umgab. „Was dagegen, wenn ich mitspiele?“ fragte er.
Mallory stöhnte auf, als sie seine Stimme erkannte.
Der Barmann wandte sich dem Störenfried zu. „Die Bar ist geschlossen“, sagte er knapp.
Jack beugte sich über den Billardtisch, stützte sich lässig auf seinen Ellenbogen und blickte zu Mallory. „Die Dame sieht mir aber sehr nach einem Gast aus.“
Mallory sah ihn feindselig an.
„Sie ist ein Gast des Hauses“, informierte ihn der Barmann. „Kommen Sie morgen Abend wieder vorbei, dann gebe ich Ihnen einen aus.“
Der Blonde wandte seine Aufmerksamkeit wieder Mallory zu. Eigentlich mehr ihrer Taille. Er legte ihr nämlich die Hände auf die nackte Haut, wo ihr Oberteil hochgerutscht war.
Eine Wut, die Jack schon seit Ewigkeiten nicht mehr in sich verspürt hatte, drang auf einmal mit explosiver Gewalt an die Oberfläche. Sie kam von der Erinnerung an eine ähnliche Szene. Da war er mit fünfzehn von der Schule nach Hause gekommen und hatte seine Mutter im elterlichen Schlafzimmer mit einem fremden Mann erwischt, wie er seine Hände um ihre Taille gelegt hatte, um ihr beim Schließen ihrer Hose zu helfen.
Aber anders als seine Mutter kicherte Mallory nicht und lehnte sich nicht dichter an den Mann. Sie zuckte zusammen und wäre vom Billardtisch weggegangen, wenn die starken Arme des Blonden sie nicht festgehalten hätten. Was immer sie eben noch alles gestattet haben mochte – jetzt hatte sie offenbar genug davon.
„Sieht mir nicht so aus, als wenn die Dame Lust darauf hat, diese Art Gast zu sein“, quetschte Jack drohend durch die Zähne.
Mallorys blaue Augen funkelten ihn ärgerlich an. „Die Damekann sehr gut für sich selbst sprechen!“ Dann drehte sie sich zu dem Barmann um und klapperte auf eine Art mit den Wimpern, wie Jack es ihr niemals zugetraut hätte. „Sieht so aus, als wenn mein Freund hier nicht mitkriegt, wann eine Frau so tut, als wäre sie schwer rumzukriegen, Jimmy“, sagte sie lässig und nahm wie nebenbei seine Hand von ihrer nackten Taille.
„Du kennst den Kerl da?“ Der Blonde zeigte geradezu angewidert mit dem Finger auf Jack.
Jack wusste, dass er mittlerweile jede Chance verspielt hatte, diesem Typen irgendeine Information über Leatherman zu entlocken.
„Wir arbeiten zusammen“, antwortete Mallory und stöhnte, als wäre Jack schon immer eine entsetzliche Nervensäge gewesen. Dann trat sie einen Schritt von Jimmy weg, stolperte aber dabei über seine Füße und wäre beinahe hingefallen.
Jack griff nach ihr, der Barmann ebenfalls. Aber es gelang ihr, sich am Billardtisch festzuhalten und alleine aufzurichten.
„Uuups.“ Sie lachte auf eine Art, die überhaupt nicht zu ihr passte. „Also wirklich, diese dummen Long Island Ice Teas!“ Erneut klapperte sie mit den Wimpern und sah dann zu Jack herüber. „Wusstest du schon, dass es einen Cocktail gibt, der nach dieser Gegend hier benannt ist? Na, ungefähr jedenfalls. Long Island Ice Tea. Jimmy macht ihn auf ganz besondere Art.“ Sie sah wieder den Barmann an und lächelte süß. „Meinst du, du könntest mir das Rezept geben?“
„Ich denke, du hattest genug davon“, schnaubte Jack. Er war sich ziemlich sicher, dass Mallory gar nicht betrunken war, sondern nur versuchte, den Barmann weiter um den Finger zu wickeln. Jack trat auf sie zu und griff nach ihrem Ellenbogen, bevor sein Rivale zuerst wieder bei ihr war.
„Finden Sie nicht, dass eine Dame selbst entscheiden kann, wann sie genug hat und wann nicht?“ fragte der Blonde.
Mallory beschenkte ihn mit ihrem bezauberndsten Lächeln. „Oh, ein Mann, der die Meinung einer Frau zu schätzen weiß! Das mag ich.“
„Hast du vergessen, dass wir morgen früh einen Geschäftstermin haben?“ fragte Jack vorwurfsvoll. „Mit Mr. Leatherman?“ Er brachte den Namen von Jimmys
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