Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
Arbeiten zur Verfügung gestellt hatte, endlich verließ und sich auf den Weg in die fünfte Etage machte, kam ihm der Gedanke, dass sie vermutlich längstwach geworden und irgendwo draußen unterwegs war. Dennoch würde er nachsehen, ob sie nicht vielleicht doch noch schlief.
„Aufwachen, Dornröschen. Raus aus den Federn!“ Er klopfte an die Tür.
„Suchen Sie die Dame, die in diesem Zimmer wohnt?“
Jack drehte sich um und sah eine Zimmerfrau, das mit einem Stapel sauberer Handtücher hinter ihm stand.
„Ich habe sie weggehen sehen“, sagte sie. „Vor ein paar Minuten erst.“
Seine Enttäuschung war groß. Wieso, wusste er selbst nicht genau, denn er hatte ja eigentlich nichts Besonderes vorgehabt, sondern nur den dringenden Wunsch verspürt, sie wiederzusehen. Am meisten schmerzte es ihn, dass sie es nach all den intimen Enthüllungen von heute Mittag nicht für nötig hielt, ihm wenigstens eine Nachricht zu hinterlassen, wenn sie wegging.
„Sind Sie sicher, dass sie es war?“ fragte er noch einmal nach. „Dunkle Haare, blaue Augen …“
„Ganz sicher“, antwortete die Frau. „Sie bat um frische Handtücher und …“ Sie unterbrach sich und schüttelte den Kopf. „Ach was, es geht mich nichts an, wenn die Leute merkwürdige Wünsche haben.“
Jack fragte nicht weiter nach. „Vielen Dank trotzdem“, sagte er nur.
Die Frau lächelte. „Gern geschehen. Einen schönen Tag wünsche ich noch.“ Sie schloss die Tür zu Mallorys Zimmer auf und wollte gerade eintreten, als sie bemerkte, dass Jack die Tür gegenüber aufschloss.
„Moment“, sagte sie.
Er wandte sich fragend zu ihr um.
„Ich wusste nicht, dass Sie der Herr aus dem Zimmer gegenüber sind. Die junge Dame gab mir etwas für Sie. Ich wollte es auf das Bett legen, wenn ich bei Ihnen sauber gemacht habe. Warten Sie.“ Sie ging zu ihrem Service-Wagen und kam mit einem weißen Zettel wieder. In der anderen Hand trug sie eine harmlos aussehende braune Papiertüte. „Das ist beides für Sie.“
„Vie len Dank.“
Sein Puls beschleunigte sich, als er den Zettel hochhielt und den Dufteinsog, der davon ausging. Vorfreude und enorme Erregung bemächtigten sich seiner mit einer Wucht, dass er am ganzen Körper zu zittern anfing.
Einerseits wusste er, dass Mallory auf seine Herausforderung von gestern Nacht einging. Andererseits spürte er, diesmal würde die neue Intimität zwischen ihnen beiden mit im Spiel sein. Diese intensiven Gefühle für einen anderen Menschen, dieses unbezwingbare Bedürfnis, jemandem Gutes zu tun und ihn zu trösten, all das kannte er bisher noch nicht. Mallory ließ ihn ganz neue Seiten an sich entdecken.
Schnell konzentrierte er sich wieder auf die Einladung. Kaum hatte er die Zimmertür hinter sich geschlossen, schaute er neugierig in die braune Tüte. Er griff hinein und zog ein äußerst dürftig bemessenes Bikini-Höschen heraus.
Sein Mund wurde trocken. Er faltete die Einladung auseinander und las halblaut:
„Komm um acht zum Strandhaus. Dann schmusen wir mal an meinem Strand.“
Er befühlte die Bindebänder des Bikini-Höschens und hätte auf der Stelle kommen können.
Ein Bild erschien vor seinen Augen. Mallory mit dem Bikini-Oberteilan – und unten herum nichts. Er brach in Schweiß aus und schüttelte den Kopf. Nein, den Mut hatte sie nicht.
Dann allerdings erinnerte er sich daran, dass sie auch schon einmal nackt gebadet hatte. Und dass sie ihm ihre tiefsten Verletzungen offenbart hatte. Sie hatte mehr Mut, als er vermutete.
Unerträglich lange erschienen ihm die paar Stunden, die er noch abzuwarten hatte, bevor es ein erneutes Stelldichein geben würde. Genau das musste sie beabsichtigt haben. Er sollte dieses Bikinihöschen anstarren und sich seine Gedanken dazu machen.
Herumfantasieren.
Als es auf acht Uhr abends zuging, befand sich Jack in einem schrecklichen Zustand. Und als er dann vor der Tür des Strandhauses stand, zitterten ihm wie verrückt die Hände.
Diese Frau wusste genau, wie sie ihn heiß machen konnte. Wenn er an funktionsfähige Beziehungen geglaubt hätte, dann hätte er jetzt beinahe denken können, er habe es hier mit einer Frau zu tun, mit der eine Beziehung Bestand haben könnte.
Bloß gut, dass er an so was eben nicht glaubte. Sonst hätte er jetzt ein riesiges Problem …
Er hob die Hand und klopfte an die Tür.
9. KAPITEL
M al lory erschien sehr schnell an der Tür und begrüßte ihn mit einem entspannten Lächeln. „Da bist du
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